Abhalten statt Windeln: Das windelfreie Baby
Babys und Windeln gehören in unserer Kultur untrennbar zusammen. Doch selbst Babys machen sich bemerkbar, wenn sie müssen, und können dann abgehalten werden. Es gehört nur etwas Übung dazu.
Abhalten statt Windeln
Windeln sind zwar eine praktische Erfindung, doch verzichtet ein großer Teil der Weltbevölkerung auf dieses Hilfsmittel bei Babys, z. B. Naturvölker oder in Entwicklungsländern. Dass es auch ohne Windel geht, liegt daran, dass alle Babys die Fähigkeit haben, ihren Müttern mitzuteilen, wenn sie müssen. Diese Fähigkeit geht jedoch nach dem vierten Lebensmonat verloren, wenn die Kinder merken, dass ihre Signale nicht beachtet werden. Genau das passiert nämlich, wenn Babys eine Windel tragen, sodass sie sich daran gewöhnen, ihre Ausscheidungen in die Windel zu machen. Wichtig: Es geht hier nicht um eine verfrühte Sauberkeitserziehung! Nicht das Baby muss bei dieser Form der„Ausscheidungskommunikation“ etwas lernen, sondern vielmehrseine Mutter. Mit Geduld, Körperkontakt und intensiverBeobachtung gelingt das auch relativ zuverlässig.
Das windelfreie Baby: So zeigen Babys, dass sie müssen
Gleich vorweg: Nicht jedes Baby macht sich auf dieselbe Weise bemerkbar und die Zeichen, mit denen es anzeigt, dass es jetzt muss, können sich je nach Entwicklungsstand und Alter ändern. Doch mit etwas Übung wissen Mütter schnell, was Sache ist. Und falls das Baby nicht muss, ist das ja auch nicht weiter schlimm. Typische Anzeichen, die auf Babys Ausscheidungsbedürfnis hindeuten:
- Das Baby starrt plötzlich ausdruckslos vor sich hin oder in die Ferne oder scheint zu träumen.
- Es krümmt sich etwas.
- Es strampelt auf eine bestimmte Weise mit den Beinen.
- Seine Bauchdecke zieht sich zusammen.
- Es verliert einige wenige Tröpfchen Urin.
- Es wird im Tragetuch unruhig, als wolle es heraus.
- Beim Stillen lässt es immer wieder die Brustwarze los.
Zusätzlich ist es wichtig, das Timing zu beachten: Wann und wie oft muss das Baby, etwa nach dem Aufwachen oder nach dem Füttern? Wann in den verschiedenen Kulturen damit begonnen wird, das windelfreie Baby abzuhalten, ist unterschiedlich. Besonders empfehlenswert scheint der Beginn zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat zu sein. Dann ist die Kommunikation zwischen Mutter und Kind schon eingespielt, die Babys können einfacher abgehalten werden, weil sie den Kopf schon allein halten können, und die Kleinen müssen nicht mehr ganz so häufig wie im ersten Lebensmonat (anfangs kann es zeitweise alle 10 Minuten Wasser lassen!).
Für das Abhalten beim windelfreien Baby ist „unten ohne“ ideal
Viele Mütter mögen nun denken, dass ein windelfreies Baby in warmen Ländern der Erde oder bei uns im Sommer ja ganz gut funktionieren mag. Doch wie ist das im Winter? Es ist natürlich praktisch, wenn das Baby ganz oder zumindest untenherum nackt ist. Denn je weniger das Baby anhat, umso besser funktionieren die Kommunikation und das schnelle Ausziehen zum Abhalten. Wenn es für „unten ohne“ zu kühl ist, sollte das Baby so wenige Schichten Kleidung wie möglich anhaben und diese sollte keine Knöpfe, sondern besser einen Reißverschluss haben. Genauso gut kann das Baby auch eine Windel tragen und zum Abhalten rasch „ausgepackt“ werden. Mit den modernen Klettverschlüssen lassen sich Windeln heute problemlos mehrmals an- und ausziehen. Für größere Babys sind Windelslips zum schnellen Herunterziehen ideal.