Mundhygiene bei Kindern – So geht es richtig

„Früh übt sich“ – das gilt vor allem bei der Mundhygiene. Zahnärzte raten Eltern, bei ihrem Kind schon vor dem Durchbruch der ersten Milchzähne zu beginnen. Gewöhnt man sein Kind bereits im Babyalter an die tägliche Zahnpflege, wird daraus eine Routine, die zum festen Lebensbestandteil wird. Doch wie geht Mundhygiene bei Kindern richtig?
Mundhygiene bei Kindern – So geht es richtig Iryna Dince | stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Zahngesundheit fängt bereits im Babyalter an 

Die Zahlen sind alarmierend: Der Barmer-Zahnreport hat 2020 offenbart, dass häufig Karies bei Kindern vorliegt. Bereits ein Drittel der Zwölfjährigen wurde bereits wegen Karies behandelt. Bislang war man davon ausgegangen, dass dies nur jeden Fünften betrifft – also 140.000 anstatt 240.000 Kinder. Woran liegt das? In den meisten Fällen haben Eltern bei ihrem Nachwuchs zu spät mit dem Zähneputzen begonnen. Sobald der erste Milchzahn durchbricht, sollte vorsichtig mit dem Zähneputzen begonnen werden. Die Kleinen lernen dadurch früh und jetzt schon für das Alter, wie wichtig es ist, regelmäßig die Zähne zu putzen.  

Ebenso wichtig ist der regelmäßige Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Mit der richtigen Vorbereitung lernt das Kind die Zahnarztpraxis spielerisch kennen und entwickelt keine Ängste. Außerdem kann in der Zahnarztpraxis das richtige Zähneputzen geübt werden. 

Was brauchen Kinder für die Zahnpflege? 

Eine zahnfreundliche Ernährung ist bei der Kariesprophylaxe wichtig. Dazu gehört auch, das Kind rechtzeitig von der Nuckelflasche zu entwöhnen, denn durch die ständige Umspülung der Zähne kann es zu schwerer Karies kommen. 

Zahnputzbecher, Kinderzahncreme und Lern-Zahnbürste – mehr braucht man am Anfang für die Mundhygiene bei Kindern nicht. Zu Beginn benutzt man am besten eine sehr weiche, angefeuchtete Zahnbürste für Babys oder aber eine Zahnbürste, die extra weiche, abgerundete Borsten besitzt. Das beugt Verletzungen am empfindlichen Zahnfleisch vor. Spezielle Kinderzahnbürsten sind am Bürstenkopf mit einer Gummi-Ummantelung versehen. Später kann man von einer Handzahnbürste zu einer elektrischen Zahnbürste wechseln. Eltern sollten anfangs beim Zähneputzen dabei sein und immer nachputzen – bis das Kind seine Zähne selbständig putzen kann. 

Zahnärzte raten zu einer Kinder-Zahncreme mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm. Von farbigen, süßen Zahncremes besser die Finger lassen, da diese gerne heruntergeschluckt werden. Fluorid spielt in der Kariesprophylaxe eine große Rolle, denn es macht den Zahnschmelz widerstandsfähiger und schützt diesen vor Karies. Bei der Fluoridprophylaxe kann eine Zahnpasta mit Fluorid benutzt oder Fluoridpräparate eingenommen werden.  

Die richtige Zahnputztechnik 

Richtig Zähneputzen will geübt sein. Der Zahnarzt ist hier die richtige Anlaufstelle. Eltern können ihren Sprössling schon im ersten Lebensjahr mit zum Zahnarzt nehmen. So verliert das Kind die Angst vor dem Zahnarzt und eventuelle Zahnprobleme oder Karies können rechtzeitig erkannt werden. Außerdem lässt sich die richtige Putztechnik in der Zahnputzschule lernen. Dabei gilt: Mit der KAI-Technik werden zunächst die Kauflächen geputzt, danach die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen der Zähne. Und auch der richtige Umgang mit Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume kann beim Zahnarzt geübt werden. 

So macht das Zähneputzen den Kleinen Spaß 

Der Spaß sollte beim Zähneputzen nicht zu kurz kommen. Besonders schön ist, wenn das zweimal tägliche Zähneputzen zu einem gemeinsamen Ritual bei Eltern und Kind wird. Zum Beispiel kann man zum Zähneputzen Musik laufen lassen oder im Bad eine Sanduhr aufstellen. Eltern können auch immer vorher oder nachher eine Geschichte vorlesen, beispielsweise über das Zähneputzen. Auch ein Zahnputzlied oder ein Zahnputzreim ist eine gute Idee.