Hilfe, mein Kind will immer nur Süßigkeiten!
Die meisten Kinder stürzen sich begeistert auf alle Süßigkeiten – ob Schokolade oder Gummibärchen & Co. Ganz verbieten ist oft weder möglich noch sinnvoll, doch mit unseren Tipps finden Sie mit Ihrem Kind bei Süßigkeiten das richtige Maß.
Gesunde Kinderernährung
Auch wenn es schon Babys gerne süß mögen: Die Zuckerfalle schnappt erst im Kleinkind- und Kindergartenalter richtig zu. In Deutschland essen Kinder im Durchschnitt rund 60 bis 70 Gramm Zucker täglich. Sie können sich vorstellen, dass manche Kinder noch auf deutlich mehr Zucker kommen, der – oft gut „getarnt“ – in Süßigkeiten, Limonade, Pudding, Gebäck oder Brotaufstrichen steckt. Das kann nicht nur für Kinderzähne ungesund sein!
Gesunde Kinderernährung: Wie viel Zucker darf’s denn sein?
Ernährungsexperten empfehlen, dass Kinder bis zum Schulalter nicht mehr als 10 Prozent der täglichen Kalorienmenge in Form von Süßigkeiten aufnehmen sollten. Ein Beispiel: Ein vier- bis sechsjähriges Kindergartenkind hat einen täglichen Energiebedarf von etwa 1.450 Kilokalorien. Daher sollte es nicht mehr als maximal 150 Kilokalorien in Form von Süßwaren essen. Das entspricht 38 Gramm Zucker pro Tag. Als Höchstmenge ergeben sich daraus folgende Tagesrationen:
- 5 Stückchen Schokolade oder
- 40 Gramm Gummibärchen oder
- 1 Glas Limo und zwei Butterkekse oder
- 1 Fruchtzwerg und 1 Schokoriegel oder
- 1/2 Stück Obstkuchen und ein Teelöffel Honig.
Diese „Richtwerte“ gelten für gesunde, normalgewichtige Kinder. Neigt Ihr Kind zu Übergewicht, sollten Sie mit Süßigkeiten noch sparsamer sein.
Klare Regeln statt strikter Verbote bringen mehr für eine dauerhaft gesunde Ernährung
Zu viel Süßes schadet nicht nur dem Gewicht und den Zähnen, sondern es verdrängt – weil die Kleinen schlicht zu den Hauptmahlzeiten zu satt sind – nährstoff- und ballaststoffreiche Lebensmittel vom Speiseplan.
Weil Verbotenes aber immer besonders begehrt ist, sollten Sie auf ein striktes Naschverbot verzichten und stattdessen feste Regeln im Umgang mit Süßigkeiten einführen:
- Lassen Sie eine zu süße Ernährung möglichst von Anfang an gar nicht erst einreißen. Die Geschmacksknospen auf der Zunge gewöhnen sich schnell an den süßen Geschmack, sodass mit der Zeit immer mehr Zucker benötigt wird, damit es süß schmeckt. Babys brauchen noch keine Zuckerzusätze.
- Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Halten Sie sich selbst an die Regeln, die Sie zum Umgang mit Süßigkeiten aufgestellt haben. Der Verzicht fällt Ihrem Kind leichter, wenn es sieht, dass auch Mama und Papa wenig naschen und damit sehr gut leben können.
- Legen Sie fest, wie viel Ihr Kind naschen darf. Bei jüngeren Kindern ist es günstiger, eine Tagesration zuzuteilen, während Vorschulkinder schon lernen können, mit einer Wochenration in der „Naschdose“ (siehe Tipp) umzugehen. Fettarme Süßigkeiten wie Fruchtgummi, Löffelbiskuits oder Trockenfrüchte sind insgesamt etwas günstiger als fette und damit noch kalorienreichere Naschereien. Sie können zusätzliche Regeln für Süßes aufstellen, z. B.: Süßen Brotaufstrich oder gesüßte Frühstücksflocken gibt es nur zum Frühstück, aber nicht zum Abendessen. Nuss-Nugat-Creme oder Limonade bekommt Ihr Kind nur im Urlaub und an seinem Geburtstag.
Mein Tipp für eine gesunde Kinderernährung |
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Kinder ab dem Kindergartenalter können bereits lernen, sich Süßigkeiten einzuteilen. Ideal geeignet ist hierfür eine „Naschdose“, in die der Vorrat für den Tag oder für die ganze Woche kommt. So wird deutlich: Mehr gibt es nicht. Ihr Kind darf selbst bestimmen, wie viel es von seinen Süßigkeiten isst. Kleine Schnellesser, die alles sofort verputzen, müssen wissen, dass sie auch mit Quengeln und Betteln keinen Nachschlag bekommen. |