Motorische Entwicklung: Checkliste was Ihr Kind können sollte

Schulische Leistungen hängen eng mit dem Körpergefühl und den motorischen Fähigkeiten zusammen. Diese Checkliste gibt Ihnen Auskunft über die grob- und feinmotorische Entwicklung Ihres Kindes sowie über seine Koordination. 

Inhaltsverzeichnis

Motorische Entwicklung im Kindesalter

Bitte suchen Sie sich diejenigen motorischen Fähigkeiten heraus, die dem Alter Ihres Kindes entsprechen. Da die Entwicklung in den ersten Lebensjahren sehr rasch voranschreitet und Ihr Kind innerhalb weniger Monate viel Neues dazulernt, werden gerade für die ersten beiden Lebensjahre zusätzliche Altersangaben gemacht.

Beantworten Sie diejenigen Fragen, die für das Alter Ihres Kindes zutreffen. Kreuzen Sie „ja“ bzw. „nein“ an, je nachdem, ob Ihr Kind die aufgeführte Fähigkeit bereits beherrscht oder eben noch nicht.

Unsere Checkliste ist so zusammengestellt, dass etwa 90 Prozent der Kinder bis zum genannten Zeitpunkt diese Fähigkeit bereits beherrschen. Es ist also gut möglich, dass Ihr Kind schon deutlich mehr kann, als hier für sein Alter angegeben wird! Zählen Sie zum Schluss die „nein“-Antworten.

Checkliste: Motorische Entwicklung in Kindesalter

AlterDas sollte Ihr Kind können
2. Monat hebt Kopf kurz aus Bauchlage an
3. Monatstrampelt in Rückenlage kräftig mit den Beinen
4. Monat öffnet Fäustchen zunehmend, hält Kopf in Bauchlage

sicher und stützt sich auf die Hände
5. Monatführt Hände vor dem Körper zusammen und spielt damit
7. MonatKopf kippt beim Hochziehen aus der Rückenlage nicht

mehr nach hinten, greift Spielsachen mit der ganzen Hand, 

wechselt Spielzeug von einer Hand in die andere
8. Monatkann vom Bauch auf den Rücken und wieder zurück rollen
10. Monatsitzt frei oder beginnt zu krabbeln 
Ende

12. Monat
steht sicher, wenn es sich festhält, greift Gegenstände

mit Zeigefinger und Daumen 
15 Monatekann eine kurze Strecke frei gehen 
16 Monate winkt, kann einen Ball rollen oder werfen 
18 Monategeht sicher
19 Monate benutzt Löffel ohne viel Kleckern 
21 Monatestößt einen Ball mit dem Fuß vorwärts, ohne sich festzuhalten 
22 Monatesteigt alleine (mit Festhalten an Wand oder Geländer) eine

Treppe hinauf oder hinunter, zieht Kleidungsstücke aus
24 Monaterennt zielsicher, umrundet Hindernisse und stoppt rechtzeitig,

kann alleine Hände waschen und abtrocknen,

blättert Buchseiten einzeln um
3 Jahrefährt Dreirad, zieht Schuhe (ohne Schnürsenkel), Unterhemd

oder Hose selbst an 
3 1/2 Jahre zieht sich unter Anleitung alleine an, springt beidbeinig 20 cm weit
4 Jahremacht Knöpfe problemlos zu, hält Stift korrekt mit drei Fingern 
4 3/4 Jahrehüpft auf einem Bein, zieht sich ohne Anleitung komplett an 

(außer Schnürsenkel binden)
5 Jahrekann auf den Zehenspitzen sowie auf den Fersen vorwärts gehen,

wischt sich nach dem Toilettengang selbst den Po ab, steigt Treppen

freihändig und mit Beinwechsel hinauf und hinunter
5 1/2 Jahresteht mindestens zehn Sekunden auf einem Bein 
5 3/4 Jahrefängt aufgeprellten Ball 
6 Jahregeht auf den Zehenspitzen und auf den Fersen sicher rückwärts,

kann mit Schere und Radiergummi umgehen

Auswertung der Checkliste

  • Haben Sie kein „nein“ angekreuzt, besteht kein Grund zur Sorge.
  • Haben Sie ein- bis maximal zweimal „nein“ angekreuzt, warten Sie noch zwei bis vier Wochen ab, vielleicht hat Ihr Kind den Entwicklungsschritt dann inzwischen geschafft. Bei Kindern über zwei Jahren dürfen Sie sogar sechs bis acht Wochen abwarten.
  • Haben Sie jedoch mehrmals „nein“ angekreuzt oder kann Ihr Kind auch Fähigkeiten, die bereits jüngere Kinder beherrschen sollten, noch nicht, sollten Sie einen Termin beim Kinderarzt vereinbaren, damit dieser Ihr Kind untersuchen und gegebenenfalls eine weiterführende Diagnostik in die Wege leiten kann.
  • Bitte beachten Sie, dass es durchaus normal sein kann, wenn Ihr Kind bestimmte Fähigkeiten erst etwas später als in der Tabelle angegeben beherrscht. Grundsätzlich gilt: Sind Sie über die Entwicklung Ihres Kindes beunruhigt, sollten Sie immer Ihren Kinderarzt befragen.

Mein Tipp:

In den ersten sechs Lebensjahren sollten Kinder vor allem in den motorischen Grundfertigkeiten (etwa Laufen, Springen, Werfen, außerdem Schulung von Rhythmus-, Gleichgewichts-, Reaktions- und Orientierungsfähigkeit) gefördert und dabei möglichst vielfältig angeregt werden, z. B. beim Eltern-Kind- oder Kinder-Turnen. Günstig ist eine gewisse Regelmäßigkeit des Turnens (am besten wären zweimal wöchentlich 45 Minuten) – zusätzlich zu viel Bewegung über den Tag verteilt.