Wie Sie Entwicklungsschritte Ihres Babys erkennen und unterstützen
Von Geburt an machen Babys immer wieder kleine Entwicklungsschritte: endlich alleine einschlafen, die erste Beikost, Abschied vom Schnuller oder Windel ade. Wenn sich die Umstellung im Alltag bemerkbar macht, sind viele Eltern erst einmal beunruhigt. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie die Entwicklungsschritte Ihres Babys erkennen.
- Die wichtigsten Entwicklungsschritte von Babys im Überblick
- Schlafen im eigenen Bett gehört zu den ersten Entwicklungsschritten Ihres Babys
- Endlich durchschlafen – ein wichtiger Entwicklungsschritt für Ihr Baby
- Her mit dem Löffel – Ist Ihr Baby reif für diesen Entwicklungsschritt?
- Her mit dem Löffel – Ist Ihr Baby reif für diesen Entwicklungsschritt?
- Weg mit der Windel – so meistert Ihr Baby diesen wichtigen Entwicklungsschritt
- Umzug ins Kinderzimmer – Unterstützen Sie Ihr Baby bei diesem Entwicklungsschritt:
- Entwicklungsschritt: Schnuller adé – so überzeugen Sie Ihr Kind
Die wichtigsten Entwicklungsschritte von Babys im Überblick
Viele Eltern sind unsicher, wenn es darum geht, den einen oder anderen wichtigen Entwicklungsschritt gemeinsam mit ihrem Baby oder Kleinkind zu tun. Ist das Kleine überhaupt schon so weit? Keine Sorge, Ihr Kind wird Ihnen signalisieren, wann es Zeit für den nächsten Entwicklungsschritt ist! Weil die Kleinen sich aber ganz unterschiedlich entwickeln, lässt sich nicht verallgemeinern, wann welche Entwicklungsschritte dran sind. Wenn Sie Ihr Kind gut beobachten, können Sie ihm die nötige Zeit geben, die es braucht, um für den nächsten Entwicklungsschritt bereit zu sein.Schlafen im eigenen Bett gehört zu den ersten Entwicklungsschritten Ihres Babys
In den ersten Lebensmonaten nehmen viele Eltern ihr Baby mit ins Elternbett. Das gibt dem Kleinen einerseits Geborgenheit und ist andrerseits für stillende Mütter praktisch, weil sie zum Stillen nicht jedes Mal aufstehen müssen. Grundsätzlich gilt: Ein Kind darf im Elternbett schlafen, solange sich alle dabei wohlfühlen. Wichtig: Schlafen im Bett der Eltern gilt als ein vermeidbarer Risikofaktor für den plötzlichen Säuglingstod. Das wurde in Studien nachgewiesen. Am sichersten schlafen Babys auf dem Rücken im eigenen Bettchen, das im Elternschlafzimmer steht. Zeit für den Umzug ins eigene Bett wird es, wenn das Kleine zunehmend unruhiger schläft oder häufiger wach wird. Sobald Ihr Baby beginnt, im Bett herumzurollen oder zu krabbeln und die Gefahr besteht, dass es herausfällt, ist es im Gitterbettchen sicherer aufgehoben. Häufig ist es aber so, dass vor allem die Eltern wieder ihren Platz im Bett brauchen. Wenn Sie selbst nicht mehr gut schlafen und morgens wie gerädert aufwachen, weil Ihr Kind im Bett quer liegt und sich ständig bewegt, wird es Zeit, es im Kinderbett schlafen zu lassen. Probieren Sie das Schlafen im eigenen Bett am besten erst einmal tagsüber zum Mittagsschlaf. Das muss und wird vermutlich nicht auf Anhieb klappen. Versuchen Sie es mit sanftem Streicheln oder einem Schlaflied, wenn Ihr Baby anfangs nur schwer einschlafen kann.
Endlich durchschlafen – ein wichtiger Entwicklungsschritt für Ihr Baby
Durchschlafen kann Ihr Baby erst dann, wenn es nachts keine Mahlzeit mehr braucht. Das ist bei einem gesunden, regelrecht entwickelten Baby frühestens ab sechs Monaten der Fall. Es gibt jedoch viele Kinder, die auch danach nachts noch Hunger haben oder aus anderen Gründen aufwachen,häufig z. B. während des Zahnens. Das Durchschlafen klappt meist nur dann, wenn Ihr Kind abends schon alleine in seinem Bettchen einschlafen kann. Denn zwischen den einzelnen Schlafphasen wachen die Kleinen (übrigens auch wir Erwachsene) kurz auf, um dann wieder weiterzuschlafen. Kann sich Ihr Kind nachts selbst beruhigen, braucht es dazu nicht Mamas Arm oder die Brust, um wieder in den Schlaf zu finden. Auch wenn Kinder eines bestimmten Alters nicht alle gleich lang schlafen, hat jedes einzelne Kind ein ganz individuelles, aber festes Schlafpensum.
Schläft Ihr Kleines tagsüber zu viel oder sehr unregelmäßig, wird es nachts häufiger aufwachen. Um den Schlafrhythmus Ihres Kindes sanft in die richtigen Bahnen zu lenken, können Sie seine Schlafenszeiten schrittweise anpassen. Beispiel: Sie möchten den Nachmittagsschlaf ausfallen lassen, damit Ihr Kind abends früher müde ist und nachts besser durchschläft. Verlagern Sie das Vormittagsschläfchen auf die Mittagszeit und halten Sie Ihr Baby bis dahin wach, indem Sie mit ihm spielen und scherzen. Das Mittagsschläfchen darf maximal zwei Stunden dauern. Schläft Ihr Kind länger, sollten Sie es aufwecken, auch wenn es dann anfangs etwas quengelig ist. Das Nachmittagsschläfchen fällt nun aus, sodass Sie Ihr Kind abends zwischen 19 und 20 Uhr (frühestens vier Stunden nach dem Mittagsschlaf) Schlafen legen können. Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Kind trotz aller Bemühungen immer wieder Phasen hat, in denen es nachts aufwacht. Oft sind das Zeiten, in denen Ihr Baby große Entwicklungsschritte macht, die es erst einmal verarbeiten muss. Übrigens: Gegen das nächtliche Aufwachen können Sie wenig tun. Sie können nur mit Ihrem Kind üben, möglichst schnell wieder einzuschlafen.
Her mit dem Löffel – Ist Ihr Baby reif für diesen Entwicklungsschritt?
Her mit dem Löffel – Ist Ihr Baby reif für diesen Entwicklungsschritt?
Sechs Monate ausschließlich stillen, lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation. So manches Baby hat nach dieser Zeit auch schon selbst Lust auf Beikost, während andere lieber noch ein wenig länger an der Brust trinken. Grundsätzlich gilt: Babys Mundmotorik ist frühestens im fünften Lebensmonat so weit, dass es die nötigen (Schluck-)Bewegungen beherrscht.
So signalisiert Ihnen Ihr Baby, dass es reif für andere Nahrung ist:
- Es wendet den Kopf ab beim Stillen,
- lässt sich leicht ablenken beim Trinken,
- quengelt nach ein paar Schlückchen,
- zeigt Interesse an Ihrem Essen.
Anfangs ist das Verdauungssystem Ihres Babys noch recht empfindlich. Es muss sich erst langsam an Beikost oder Milch aus dem Fläschchen gewöhnen. Deswegen sollten Sie jede Woche nur ein neues Nahrungsmittel einführen. Beginnen Sie mit einigen wenigen Löffeln Frühkarotte oder Kürbis. Ist Ihr Baby davon wenig begeistert, muss es nicht unbedingt am Geschmack liegen. Wenn Ihr Baby auch ein süßes Obstgläschen ablehnt, liegt es wahrscheinlich daran, dass es sich an den Löffel, der eine andere Technik erfordert als das Trinken an der Brust oder aus der Flasche, erst noch gewöhnen muss. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby zur Fütterzeit ausgeschlafen und nicht zu hungrig ist. Sonst hat es für die mühsame Löffelei keine Geduld. Oft ist ein Abstand von zwei Stunden zur letzten Stillmahlzeit günstig. Falls Ihr Baby den Brei vehement ablehnt, lassen Sie’s fürs Erste. Probieren Sie es zwei Wochen später noch einmal. Wenn Ihr Kind sich hartnäckig sträubt, ist es noch nicht bereit für den Brei. Wenn Sie dann zu sehr drängen, sind Kämpfe ums Essen vorprogrammiert.
Weg mit der Windel – so meistert Ihr Baby diesen wichtigen Entwicklungsschritt
Zwang und Druck sind in der Sauberkeitserziehung völlig fehl am Platz. Es dauert einfach seine Zeit, bis Ihr Kind seine Ausscheidungen zu kontrollieren gelernt hat. Etwa bis zum ersten Geburtstag registrieren die Kleinen meist gar nicht, dass etwas in die Windel geht. Frühestens mit 18 Monaten können die Schnellsten ihre Schließmuskeln beherrschen, sodass die Windel tagsüber trocken bleibt. Die meisten Kinder brauchen für diesen wichtigen Entwicklungsschritt aber deutlich länger. Bis Kinder auch nachts keine Windel mehr benötigen, dauert es oft bis zum Vorschulalter. Studien haben außerdem gezeigt, dass Kinder nicht schneller trocken werden, wenn man früher mit der Sauberkeitserziehung anfängt. Dann dauert es nur umso länger, bis es endlich klappt. Erst wenn Ihr Kind Interesse am Töpfchen zeigt, immer mit Ihnen zur Toilette will – lassen Sie es möglichst mitgehen!– und die volle Windel sofort loswerden will, ist die Zeit reif für erste Topfsitzungen. Will Ihr Kind selbst keine Windelmehr und kann es Ihnen mitteilen, dass jetzt ein großes oder kleines „Geschäft" kommt, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt auf dem Weg zum Sauberwerden bereits gemacht. Anfangs verspürt es den Harndrang erst kurz, bevor es losgeht, daher geht immer wieder etwas in die Hose. Doch mit der Zeit kann es immer früher die Signale von Blase oder Darm erkennen. Die meisten Kinder sind spätestens im ersten Kindergartenjahr trocken und sauber. Dort ist nicht zuletzt das Vorbild der anderen Kinder, die schon sauber sind, der Grund dafür, dass Ihr Kind auch „groß" sein und zur Toilette gehen will.
Umzug ins Kinderzimmer – Unterstützen Sie Ihr Baby bei diesem Entwicklungsschritt:
Zugegeben, Babys und Kleinkinder äußern kaum den Wunsch, im eigenen Kinderzimmer schlafen zu dürfen. Meist sind es eher die Eltern, die das Schlafzimmer endlich wieder für sich haben wollen. Damit der Umzug gelingt, sind zwei Dinge wichtig: Sie müssen Ihrem Kind zutrauen, dass es alleine schlafen kann. Und Sie müssen es loslassen können. Wenn Sie starke Zweifel haben, ob Sie Ihrem Baby diesen Entwicklungsschritt zumuten können, ist es besser, noch ein wenig damit zu warten. Ihre eigene Unsicherheit würde sich aufs Kind übertragen und ihm den Start im Kinderzimmer erschweren. Lassen Sie – vor allem anfangs – die Kinderzimmertüre immer einen Spalt auf, damit Sie Ihr Baby hören, aber auch damit Ihr Kind Sie hört und weiß: Mama und Papa sind da. Ein Babyphon im Kinderzimmer (bitte zwei Meter Abstand zum Kopf einhalten!) stellt sicher, dass Sie Ihr Kind nicht überhören.Legen Sie Ihr Baby abends wach in sein Bettchen. Wenn es weint, sollten Sie versuchen, es durch Singen oder Streicheln zu trösten, ohne es gleich wieder herauszunehmen. Bei Kleinkindern hilft es oft, sich anfangs selbst im Kinderzimmer mit hinzulegen oder auf einem Stuhl in geringer Entfernung zum Kinderbett sitzen zu bleiben.Entwicklungsschritt: Schnuller adé – so überzeugen Sie Ihr Kind
Der Abschied vom Schnuller oder vom Daumen fällt den Kleinen in der Regel nicht leicht. Hier müssen Sie als Eltern die Richtung vorgeben. Experten sind sich einig, dass Dauernuckeln zu Zahn- und Kieferfehlstellungen führt und deshalb mit spätestens drei Jahren damit Schluss sein sollte. Mit Zwang und Druck kommen Sie nicht weiter, deshalb sollten Sie Ihr Kind dazu bringen, von selbst darauf zu verzichten. Bewährt hat sich beispielsweise die Geschichte von der Schnullerfee, der Ihr Kind abends den Nuckel vors Fenster legt und die dafür ein Geschenk bringt. Eine schöne Schnuller-weg-Geschichte mit praktisch umsetzbaren Tipps finden Sie im Buch „Tschüß, mein kleiner Schnuller" von U. Keicher und G. Dürr (Pattloch Verlag 2006; 32 Seiten; 9,95€).