Großer Elterntest: Welcher Erziehungstyp sind Sie?

Erziehen Sie sehr überlegt oder mehr aus dem Bauch heraus? Achten Sie konsequent auf die Einhaltung von Regeln, oder gehen Sie ganz flexibel auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein? Testen Sie, welcher Erziehungstyp Sie sind, und erfahren Sie Erziehungstipps, was Sie in der Erziehung noch besser machen können! 

Inhaltsverzeichnis

Finden Sie Ihren Erziehungstyp heraus

Entscheiden Sie sich möglichst spontan für diejenige der drei Antwortmöglichkeiten an, die am ehesten auf Sie zutrifft und ermitteln Sie so Ihren Erziehungstyp.

1. Ihr Kind hat seinen eigenen Kopf. Deshalb gibt es morgens beim Anziehen oft Kämpfe. Der rote Pulli gefällt ihm nicht, aber den grünen will es auch nicht. Wie schaffen Sie es, dass es schließlich doch fertig angezogen ist?

C. Sie wissen, dass Ihr Kind gar nicht mehr mitmacht, wenn Sie ihm vorschreiben, was es anziehen soll. Deshalb bleiben Sie meist geduldig und warten ab, bis es sich entschieden hat. Wenn es endlos lange dauert, kann es aber auch vorkommen, dass Sie schimpfen.

B. Sie holen zwei Pullis aus dem Schrank und lassen Ihr Kind entscheiden, welchen davon es anziehen möchte.

A. Sie haben schon am Vorabend herausgelegt, was Ihr Kind morgens anziehen soll. Dabei bleibt es!

2. Ihr Kind wirft auf dem Spielplatz einem anderen Kind Sand ins Gesicht. Wie reagieren Sie?

A. Sie sagen „Stopp!“, holen Ihr Kind zu sich und verordnen ihm eine kurze Auszeit. Es darf also erst in ein paar Minuten zurück in den Sandkasten und weiterspielen.

B. Sie erklären Ihrem Kind in bestimmtem Ton, dass es das nicht darf.

C. Sie gehen zu Ihrem Kind hin und versuchen zu klären, was genau vorgefallen ist. Vielleicht hat das andere Kind ihm ja gerade die Schaufel weggenommen?

3. Wie teilen Sie sich Ihren Tag mit Kleinkind ein?

C. Der Tagesrhythmus richtet sich weitgehend nach den Schlafens- und Essenszeiten Ihres Kindes. Diese Zeiten können bei Ihrem Kind variieren.

A. Sie haben feste Tageszeiten für das Essen, Schlafen und Spielen, an die Sie sich konsequent halten.

B. Sie haben einen regelmäßigen Tagesablauf, machen aber bei besonderen Anlässen öfter eine Ausnahme.

4. Es ist Schlafenszeit und Ihr Kind soll ins Bad gehen, sich ausziehen und seine Zähne putzen. Es will aber noch spielen und „überhört“ Ihre Aufforderung. Wie setzen Sie sich durch?

B. Sie gehen zu Ihrem Kind hin, wiederholen Ihre Anweisungund versprechen ihm eine zweite Gute-Nacht-Geschichte, wenn es jetzt brav mitmacht.

C. Sie lassen Ihr Kind erst noch ein wenig spielen. Dann ermahnen Sie es mehrmals, und wenn es dann immer noch nicht kommt, werden Sie auch mal laut.

A. Sie geben Ihrem Kind kurz vorher Bescheid, dass es jetzt sein Spiel beenden soll. Anschließend erinnern Sie es, dass es ins Bad gehen soll. Wenn es nicht kommt, nehmen Sie es an der Hand und führen es ins Bad.

5. Sie haben Besuch und möchten sich gerne unterhalten. Ihr Kind redet jedoch ständig dazwischen und kommt mit einem Bilderbuch angelaufen. Wie verhalten Sie sich?

A. Sie erklären Ihrem Kind, dass Sie sich jetzt ungestört unterhalten wollen und es später mit dem Bilderbuch kommen darf. Quengelt es weiter, ignorieren Sie das.

C. Sie entschuldigen sich bei Ihrem Besuch und kümmern sich erst einmal um Ihr Kind.

B. Sie unterhalten sich weiter mit Ihrem Besuch, gehen aber dazwischen immer wieder auf Ihr Kind ein und versuchen es zu beschäftigen.

6. Sie sind mit Ihrem Kleinkind an einer befahrenen Straße unterwegs. Ihr Kind will aber nicht im Buggy sitzen bleiben, sondern partout selber laufen. Lassen Sie das zu?

A. Kommt gar nicht in Frage. Das ist zu gefährlich, es bleibt im Wagen!

B. Ihr Kind darf selber laufen, aber nur wenn es an der Hand geht oder sich am Wagen festhält. Reißt es sich los, muss es wieder in den Buggy.

C. Sie lassen es neben sich hergehen und passen besonders gut auf, dass es nicht auf die Straße läuft. Bleibt es nicht in Ihrer Nähe, ermahnen Sie es.

7. Ihr Kind hat ein Schimpfwort aufgeschnappt und wiederholt es jetzt immer wieder. Es blickt Sie dabei herausfordernd an. Wie verhalten Sie sich?

B. Sie tun so, also würden Sie es gar nicht hören.

A. Sie verbieten ihm, das Wort weiter zu benutzen. Hält es sich nicht daran, schicken Sie es aus dem Zimmer.

C. Sie erklären Ihrem Kind, warum es nicht schön ist, wenn es solche Wörter sagt. Hört es dann immer noch nicht auf, werden Sie auch mal laut.

8. Wie oft gibt es bei Ihnen eine Ausnahme von der Regel, die „eigentlich“ gilt?

A. Das kommt eher selten vor. Kinder müssen sich auf die geltenden Regeln verlassen können.

B. Sie machen schon mal eine Ausnahme, wenn Sie sehen, dass etwas ganz besonders wichtig für Ihr Kind ist.

C. Bei Ihnen gibt es nur wenige Regeln, deswegen gehen Sie recht flexibel auf Ihr Kind ein. In manchen Situationen sind Ihre Nerven aber schon arg strapaziert, und es kommt vor, dass Sie heftiger als geplant reagieren.

9. Ihr Kind hat abends keine Lust aufzuräumen und möchte lieber noch spielen. Wie reagieren Sie?

A. Sie sagen Ihrem Kind gezielt, was es aufräumen soll („Räum alle Legosteine in die Kiste!“), und führen ihm notfalls die Hand, wenn es nicht anfängt aufzuräumen. Wenn es dann immer noch nicht mitmacht, wird alles, was am Boden liegt, für drei Tage weggepackt.

C. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und räumen das Zimmer auf – geht sowieso schneller. Vielleicht macht Ihr Kind dann ja doch noch mit.

B. Sie beginnen mit dem Aufräumen und binden Ihr Kind auf spielerische Weise mit ein, indem Sie es bitten, die Legosteine mit dem Kipplaster zur Kiste zu fahren.

10. Sie sind mit Ihrem Kind beim Einkaufen. Es holt sich mehrfach Süßigkeiten oder kleines Spielzeug aus dem Regal und legt sie in den Einkaufswagen. Wenn Sie die Sachen zurücklegen, gibt es großes Geschrei. Was tun Sie?

A. Sie räumen die Sachen konsequent ins Regal zurückund ignorieren das Geschrei. Wenn es gar zu schlimmwird, verlassen Sie mit Ihrem Kind das Geschäft.

B. Sie lenken Ihr Kind ab, indem Sie es bitten, Ihnen beim Einkaufen zu helfen: Es darf Gemüse abwiegen und bestimmen, welche Sorte Jogurt Sie kaufen.

C. Sie können Ihr Kind verstehen – die Sachen sind auch gar zu verlockend. Es darf ein oder zwei Dinge behalten.

11. Sie sind mit Ihrem Kind auf dem Spielplatz und wollen nach Hause. Ihr Kind will aber unbedingt noch mal rutschen und schaukeln. Wie gehen Sie damit um?

A. Sie erinnern Ihr Kind daran, dass Sie aufbrechen wollen, packen ein und gehen schon mal los. Spätestens wenn Sie um die nächste Ecke sind, kommt Ihr Kind angeflitzt.

B. Sie handeln einen Kompromiss mit Ihrem Kind aus. Es darf genau noch einmal rutschen und einmal schaukeln, aber dann wird auch gegangen.

C. Sie haben Verständnis für Ihr Kind und lassen es noch ein wenig. Wenn es aber dann doch zu lange dauert, schimpfen Sie mit ihm, weil es nicht kommt.

12. Sie stehen an der Supermarktkasse, und Ihr Kind will unbedingt ein Überraschungsei. Weil Sie nein sagen, bekommt es einen Wutanfall und wälzt sich schreiend auf dem Boden. Wie verhalten Sie sich?

C. Es ist Ihnen peinlich, wenn Ihr Kind sich so aufführt. Da kaufen Sie lieber ein Überraschungsei – schließlich ist es die ganze Sache nicht wert!

B. Sie versuchen, Ihr Kind zu beruhigen und erklären ihm, dass Sie genügend Süßigkeiten zu Hause haben.

A. Sie lassen sich nicht beeindrucken. Wenn Sie jetzt nachgeben, sind die nächsten Wutanfälle vorprogrammiert!

13. Sie müssen morgens rechtzeitig aus dem Haus. Aber Ihr Kind trödelt herum, spielt in aller Seelenruhe und ist immer noch nicht angezogen. Was tun Sie?

B. Sie erklären Ihrem Kind, warum es wichtig ist, dass es jetzt mitmacht .Wenn es sich dann immer noch nicht anzieht, kleiden Sie es selbst an.

A. Sie haben schon am Abend vorher alles bereitgelegt und sind rechtzeitig aufgestanden, damit morgens gar kein solcher Stress aufkommt. Sie kündigen wenige Minuten vor dem Aufbruch an, dass Sie jetzt gleich gehen müssen. Und wenn Ihr Kind dann nicht fertig ist, ziehen Sie schon mal Ihre Jacke an und gehen zur Tür.

C. Sie erinnern Ihr Kind mehrmals freundlich daran, dass es sich jetzt anziehen soll. Trödelt es weiter, geht Ihnen oft die Geduld aus und Sie schimpfen mit Ihrem Kind.

Auswertung: Welcher Erziehungstyp sind Sie?

Geben Sie sich für jedes „A“ 3 Punkte, für jedes „B“ 2 Punkte und für jedes „C“ 1 Punkt. Zählen Sie nun die Punkte zusammen. Anhand der Gesamtpunktzahl können Sie sehen, welchem Erziehungstyp Sie am stärksten entsprechen.

31–39 Punkte: Der konsequente, organisierte Erziehungstyp

Sie ziehen klare Grenzen; Ihr Kind weiß genau, was es darf und was nicht. Sie haben einen sehr geregelten Tagesablauf, der Ihrem Kind Halt und Sicherheit gibt. Durch Geschrei und Getobe lassen Sie sich nur selten aus der Ruhe bringen. Sie schimpfen eher wenig und werden auch nicht oft laut. Stattdessen handeln Sie logisch und überlegt, wenn Ihr Kind sich unerwünscht verhält. Sie wissen genau, dass es zunächst anstrengend ist, auf die Einhaltung von Grenzen und Regeln zu achten. Es zahlt sich aber auf Dauer aus.

Erziehungstipps: Das könnten Sie noch besser machen: Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Drücken Sie ruhig mal ein Auge zu, wenn Ihr Kind krank oder anderweitig aus dem Gleichgewicht gekommen ist (etwa durch die Geburt eines Geschwisterchens oder den Kindergarten-Start). In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, kleine Regelverstöße zu übersehen, weil Kinder damit nur auf sich aufmerksam machen wollen.

22–30 Punkte: Der flexible, diplomatische Erziehungstyp

Sie wissen genau, dass feste Grenzen für Ihr Kind wichtig sind, und setzen diese auch, wo Sie sie für nötig erachten. Sie versuchen trotzdem, stark auf Ihr Kind einzugehen und lassen deshalb öfter mal Ausnahmen von der Regel zu. Ihnen ist wichtig, dass Ihr Kind versteht, warum es etwas machen soll. Deshalb erklären Sie viel. Sie bevorzugen praktische Lösungen und können gut Kompromisse mit Ihrem Kind aushandeln, weil es für Sie nicht so wichtig ist, den eigenen Willen durchzusetzen. Bei starkem Widerstand Ihres Kindes (etwa Trotzreaktionen) sind Sie manchmal nachgiebiger als geplant.

Erziehungstipps: Das könnten Sie noch besser machen: Stehen Sie dazu, dass Ausnahmen wirklich nur Ausnahmen sind und nicht zur Regel werden. Sonst könnten sich leicht schlechte Angewohnheiten in den Alltag einschleichen, die auf Dauer den Familienfrieden stören. Überfordern Sie Ihr Kind nicht mit zu vielen Erklärungen. Oft sind wenige klare Worte wirkungsvoller als lange Erklärungen und Diskussionen.

13–21 Punkte: Der verständnisvolle, nachgiebige Erziehungstyp

Sie haben viel Verständnis für Ihr Kind und orientieren sich stark an seinen Wünschen und Bedürfnissen. Dabei bemühen Sie sich, möglichst geduldig und liebevoll zu bleiben. Sie erklären viel und lassen bei unterschiedlichen Bedürfnissen meist mit sich reden. Ihnen ist wichtig, dass Ihr Kind so viel Liebe und Freiheit wie möglich bekommt. Sie leiden darunter, wenn es im Familienleben Konflikte gibt. Ihr Kind weiß, dass es nur weinen und/oder laut werden muss, um seinen Willen durchzusetzen. Das wird Ihnen manchmal zu viel: Sie reagieren sauer und schimpfen dann doch, obwohl Sie das nicht wollten.

Erziehungstipps: Das könnten Sie noch besser machen: Gerade weil Sie Ihr Kind sehr lieben, dürfen Sie ihm mehr Grenzen setzen. Auch wenn es zunächst einmal dagegen protestieren wird: Auf Dauer profitiert Ihr Kind von klaren Regeln und Grenzen. So ersparen Sie sich manchen ermüdenden Machtkampf, und Ihr Kind kann Sie besser einschätzen. Gleichzeitig lernt es, Rücksicht auf andere zu nehmen.