Haustiere für Kinder: Finden Sie das passende Haustier für zu Hause

Ein eigenes Haustier fördert die soziale Kompetenz, und Ihr Kind kann so herrlich damit kuscheln. Doch welches Tier passt in Ihre Familie? Und wie sieht es mit der Übertragung von Krankheiten oder dem Allergierisiko aus? Dieser Beitrag mit der großen Übersichtstabelle vom Samtpfötchen bis zum Zierfisch verrät es Ihnen. 

Inhaltsverzeichnis

Haustiere für Kinder

Wenn Sie dem Gebettel Ihres Kindes nach einem Haustier nachgeben (können), haben Sie nicht nur Ihr Kind glücklich gemacht, sondern einen wichtigen Beitrag zu seiner emotionalen Entwicklung geleistet. So ist es z. B. wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder mit Haustier psychisch stabiler sind als solche, die ohne aufwachsen. An erster Stelle stehen für alle kleinen Tierfreunde das Streicheln und Kuscheln, das Spielen und das Schmusen. Damit sind Tiere die idealen Tröster:

  • Sie nehmen das Kind an, so wie es ist. Ganz gleich, ob dick oder dünn, schüchtern oder draufgängerisch.
  • Sie haben immer Zeit. So fühlt sich der kleine Tierbesitzer nie einsam.
  • Sie hören sich geduldig alle Sorgen an. Außerdem liefern Vierbeiner keine ungebetenen Ratschläge und wissen nicht alles besser!

Haustiere schulen die soziale Kompetenz

Kinder, die mit einem Haustier aufwachsen, sind verantwortungsvoller, ordentlicher und zuverlässiger. Haustiere stärken das Selbstbewusstsein – durch das Wissen, gebraucht zu werden und für das Haustier verantwortlich zu sein. Das Einfühlungsvermögen wird durch ein Haustier geschult. Haustiere verstellen sich nicht und zeigen sehr deutlich, was sie gerade wollen und was nicht. So lernen Kinder, das Haustier genau zu beobachten, und bekommen sofort Rückmeldung, ob ihr Verhalten beim Haustier ankommt. Der Umgang mit Tieren verbessert die Frustrationstoleranz, weil z. B. ein Meerschweinchen nicht ständig gestreichelt werden will.

Kinder mit Haustieren sind sogar gesünder

Kinder, die mit Tieren aufwachsen, haben ein stabileres Immunsystem und fehlen später seltener wegen Krankheit in der Schule. Hundehalter leben gesünder. Kinder aus Familien mit einem Hund sind häufiger an der frischen Luft, bewegen sich mehr und sitzen seltener vor dem Fernseher. Haustiere senken den Stresspegel. Ein ruhiges, entspanntes Haustier, etwa eine zufrieden schnurrende Katze, verbreitet durch die bloße Anwesenheit Ruhe und Gelassenheit.

Haustiere müssen kein Allergierisiko für Kinder darstellen

Ob Haustiere das Allergierisiko Ihres Kindes erhöhen, kann derzeit nicht eindeutig beurteilt werden. Neuere Studien deuten eher darauf hin, dass Kinder, die von Geburt an mit Haustieren aufwachsen, sogar seltener an Allergien erkranken. Besteht keine familiäre Allergieneigung, gibt es gegen ein Haustier keinerlei Bedenken. Leiden jedoch Mutter und/oder Vater bereits unter Asthma oder Allergien, so liegt beim Kind ebenfalls ein erhöhtes Allergierisiko vor. Dann ist es ratsam, auf ein Haustier zu verzichten. Das fällt allemal leichter, als sich später wegen einer Tierhaarallergie vom ans Herz gewachsenen vierbeinigen Freund wieder trennen zu müssen. Wenn der Wunsch nach einem Haustier sehr groß ist, ist am ehesten noch ein Hund geeignet. Katzen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen sind dann absolut tabu.

Keine Angst vor Flöhen und Würmern

Katzen und Hunde können mit verschiedenen Würmern infiziert sein. Gelangen Wurmeier über den Kot oder das Fell des Tieres auf die Hände Ihres Kindes, kann es sich daran infizieren. Besonders gefährlich ist der Fuchsbandwurm, der zu einer Zerstörung der Leber führt und sehr schlecht zu behandeln ist. Um einem Befall damit vorzubeugen, müssen Sie Ihr Tier monatlich entwurmen, ansonsten genügt die Entwurmung alle drei bis sechs Monate. Einem Hund können Sie problemlos selbst die erforderliche wurmabtötende Tablette (z. B.Milbemax®, erhältlich beim Tierarzt) in etwas Leberwurst eingeben. Katzen verweigern das Medikament trotz aller Tricks häufig und lassen sich besser durch eine Injektion vom Tierarzt entwurmen.

Flöhe sind zwar lästig, aber nicht gefährlich. Das größte Problem ist, dass man sie nur schwer wieder los wird, wenn sie erst mal in der Wohnung sind. Der Grund: Nur ein Bruchteil der ungebetenen Gäste hält sich auf dem Haustier auf, der überwiegende Teil bewohnt Schlafplatz, Betten, Polster und Teppiche. Und zur Bekämpfung ist meist ein Insektizid erforderlich, das natürlich auch für Ihr Kind schädlich sein kann. Abhilfe schaffen Medikamente, die dem Tier als Tablette eingegeben werden können und die Vermehrung der Flöhe verhindern (z. B. Program®, für Katzen auch als Paste oder Injektion mit Langzeitwirkung, erhältlich beim Tierarzt). Diese Maßnahme ist absolut unschädlich für Ihr Kind.

Hamster und Schildkröten absolut ungeeignet für Kinder

Die nachtaktiven Hamster sind für Kinder absolut ungeeignet. Tagsüber schlafen sie und möchten nicht gestört werden. Nachts brauchen sie viel Bewegung, wuseln im Käfig herum und machen dabei etwas Lärm. Außerdem wollen Hamster gar nicht gestreichelt werden, und manche beißen deshalb schmerzhaft zu.

Schildkröten und andere Reptilien stellen hohe Ansprüche und kümmern bei nicht artgerechter Haltung vor sich hin. Was viele Reptilienfreunde nicht wissen: Diese Tiere stellen ein erhebliches Salmonellenreservoir dar. Z. B. scheiden einer deutschen Untersuchung zufolge 63 Prozent aller Landschildkröten Salmonellen aus, die besonders bei Babys und Kleinkindern zu schweren und/oder wiederholten Durchfällen führen.

Tipps zur Krankheits- und Allergievorbeugung

  • Grundsätzlich sollte der Käfig Ihres Haustieres nicht im Kinderzimmer stehen.
  • Das Babyzimmer sollte eine „tierfreie Zone“ sein.
  • Hund und Katze gehören nicht ins Kinderbett.
  • Das Katzenklo sollte außer Reichweite von Kleinkindern stehen. Tägliches Ausmisten verhindert, dass sich infektionsfähige Erreger der Toxoplasmose (gefährlich für das Ungeborene bei Erstinfektion in der Schwangerschaft) im Katzenkot entwickeln können.
  • Lassen Sie Ihr Tier mindestens einmal im Jahr und grundsätzlich bei Anzeichen einer Erkrankung vom Tierarzt untersuchen – auch bei Fellproblemen, denn dahinter können Parasiten oder Pilze stecken!
  • Lassen Sie Hund oder Katze jährlich impfen, regelmäßig entwurmen sowie vorbeugend gegen Flöhe behandeln. Häufiges Baden des Haustiers verhindert Flohbefall hingegen nicht und schadet dem Tier nur.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich nach dem Spielen mit dem Haustier immer die Hände wäscht.
  • Reinigen Sie regelmäßig die Plätze, an denen sich Ihr Haustier häufig aufhält.
  • Spülen Sie täglich Futter- und Wassernapf, lassen Sie Reste von Dosenfutter nicht stundenlang im Napf.
  • Wurde Ihr Kind von Bello oder Mieze im Gesicht abgeleckt, genügt es, die Stelle mit Wasser und Seife zu waschen.
  • Ihr Kind sollte gegen Tetanus (Wundstarrkrampf ) geimpft sein.
  • Bei Kratzern oder Bissen durch das Tier desinfizieren Sie die Wunde mit einem nicht brennenden Desinfektionsmittel, z. B. Octenisept® (rezeptfrei in der Apotheke, 250 ml für 9,55 €). Bisswunden sollten wegen der erhöhten Infektionsgefahr immer vom Arzt untersucht werden. Als Erste Hilfe geben Sie Arnica D6 bzw. D12 als Globuli oder Tablette.

Welches Tier passt zu Ihnen und Ihrem Kind?

Bitte bedenken Sie, dass jüngere Kinder beim Spielen mit einem Tier leicht zu grob werden und damit möglicherweise schmerzhafte Attacken der verängstigten Vierbeiner provozieren. Auch dürfen Sie nicht erwarten, dass Ihr Kind sich bereits selbstständig um das Tier kümmern kann.

Die volle Verantwortung für ein Tier können erst Jugendliche ab ca. 14 Jahren übernehmen – so lange sind Sie in der Pflicht! Ab einem Alter von vier Jahren können Kinder aber in kleinen Schritten die Versorgung des Tieres übernehmen (Wasser oder Futter in den Napf geben oder Fell bürsten).

Diese Punkte sollten Sie vor der Anschaffung bedenken

Hund Katze
muss im Mietvertrag erlaubt sein Ja Ja
geeignet bei Tierhaarallergie Nein Nein
Eignung für Kindergartenkinder

(ab 3 Jahren)
gut geeignet,

Kinder unter 5 bis 6 Jahren nicht

mit dem Hund alleine lassen
gut geeignet,

am besten für Kinder ab 4 bis 5 Jahren
Haltung zu zweit erforderlich

bzw. empfehlenswert
nein, sollte nicht länger als 4 bis 6

Stunden allein bleiben
nein, bei regelmäßigem langen Alleinsein besser zu zweit
braucht Auslauf Ja reine Wohnungshaltung möglich
unbedingt beachten in den meisten Freizeitparks,

in Freibädern und auf Spielplätzen

nicht erlaubt!
Zeitaufwand pro Tag für Füttern,

Käfigreinigung, Pflege, Spielen
min. 2 Stunden min. 1 Stunde
Lebenserwartung in Jahren 8 bis 16 12 bis 18
Anschaffung • vom Züchter ab 300€

• aus dem Tierheim ab 50€
• vom Züchter ab 300€

• aus dem Tierheim ab 40€
Erstausstattung Körbchen mit Kissen/Decke,

Futter-/Trinknapf, Fellbürste,

Halsband und Leine,

Spielzeug (insgesamt ab 60€)
Schlafplatz, Kratzbaum, Katzentoilette, Futter-/Trinknapf, Fellbürste (insgesamt ab 60€)
Laufende Kosten • Futter ab 40€/Monat

(stark abhängig von der Größe des Hundes)

• Hundesteuer 30 bis 120€/Jahr

• Haftpflichtversicherung ab 55€/Jahr

• Hundeschule Stunde ab 4€
Futter und Katzenstreu ab 40€/Monat
Tierarzt jährliche Untersuchung und Impfung, Entwurmung und Flohschutz ab 60€/Jahr • Jährliche Untersuchung und

Impfung ab 50€/Jahr

• bei frei laufenden Katzen:

Entwurmung und Flohschutz

ab 30€/Jahr
MeerschweinKaninchen
muss im Mietvertrag erlaubt seinnein nein
geeignet bei Tierhaarallergie nein nein
Eignung für Kindergartenkinder

(ab 3 Jahren)
gut geeignet,

am besten für Kinder ab 4 Jahren
geeignet, manche Tiere lassen sich ungern streicheln, möglichst erst ab 5 bis 6 Jahren
Haltung zu zweit erforderlich bzw. empfehlenswert ja (2 gleichgeschlechtliche Tiere, oder bei Paarhaltung, Männchen kastriert), Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen in einem Käfig ist möglich, aber nicht ideal
braucht Auslauf im Sommer Freihgehege im Garten ideal, aber nicht zwingend
unbedingt beachten knabbern beim Freilauf in der Wohnung viel an, Elektrokabel in Sicherheit bringen!
Zeitaufwand pro Tag für Füttern, Käfigreinigung, Pflege, Spielen etwa 30 Minuten, besser mehr
Lebenserwartung in Jahren 4 bis 8 8 bis 12
Anschaffung • im Zoohandel oder vom Züchter ab 10€

• aus dem Tierheim gegen Schutzgebühr
Erstausstattung Nagerkäfig (100 x 50 x 50 cm) mit Schlafhäuschen, Heuraufe, Trinkflasche, Futternapf, Fellbürste (insgesamt ab 60€)
Laufende Kosten Futter und Einstreu ab 5€/Monat
Tierarzt nur erfoderlich wenn Tier krank wird