Liebe Frau Reimann-Höhn,mindestens einmal pro Woche klagt mein neunjähriger Sohn über großen Ärger in den Schulpausen. Beispielsweise kann er bei einem Spiel nicht mitmachen, weil die Gruppe schon komplett ist, oder er wird in einen Streit hereingezogen und bekommt Ärger mit der Aufsicht, obwohl er die Auseinandersetzung nicht begonnen hat. Manchmal vergisst er wohl auch die Zeit und ist nicht wieder pünktlich im Klassenraum. Wie kann ich, als Mutter, ihm helfen, diese Situationen zu vermeiden?
von Anonym
Antwort von: Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn
Liebe Leserin,
so wie Sie es beschreiben, wird Ihr Sohn immer ganz überraschend mit solchen schwierigen Situationen konfrontiert. Hilfreich ist es, sich schon früher über solche Situationen Gedanken zu machen, sodass nicht ständig etwas Überraschendes geschehen kann. Ihr Sohn kann sich bereits vor dem Unterricht mit seinen Freunden für die Pauseverabreden. Das können Sie zu Hause gut üben. Zu einer Verabredung gehören die genaue Zeit und der Ort sowie eventuell schon ein Vorschlag, was dann dort gespielt wird. Möglicherweise kann Ihr Sohn schon den Softball für ein Fußballspiel reservieren? Oder sie bereiten zu Hause gemeinsam andere Spielideen vor, vielleicht ein Quartett oder Tischtennisschläger und -ball, falls es eine Tischtennisplatte auf dem Schulhof gibt. Je besser Ihr Sohn vorbereitet ist, desto mehr Kontrolle hat er über das Geschehen in den Pausen. Auch der Umgang in Konfliktsituationen kann geübt werden. Anstatt mitzustreiten könnte Ihr Sohn sich beispielsweise umdrehen und weggehen. Und verinnerlichen: Sobald es gongt, losgehen Richtung Klassenraum, egal was gerade los ist auf dem Schulhof.