Schluss mit Mobbing: Diese Tipps stärken Ihr Kind!

Hänseleien in der Schule sind keine neue Erfindung. Doch seit das Bewusstsein für Mobbing insgesamt stärker geworden ist, wird inzwischen auch das Ausgrenzen von einzelnen Schulkindern sehr ernst genommen. Das ist gut so, denn die Folgen von jahrelangen Quälereien und Bösartigkeiten können schlimm sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was Ihr Kind tun kann, um der Opferrolle zu entkommen. 

Inhaltsverzeichnis

Wie Ihr Kind der Opferrolle entkommen kann

Leider gehört es inzwischen in vielen Schulen zum Alltag, dass einzelne Kinder nicht anerkannt und integriert, sondern ausgegrenzt und gequält bzw. gemobbt werden. Das kann wirklich jeden treffen, denn die Gründe sind genauso wahllos wie vielfältig. Eine Schwachstelle hat jedes Kind, wenn danach gesucht wird, zum Beispiel das Tragen einer Brille, die falsche Nationalität, zu viel oder zu wenig Gewicht, ein auffallender Dialekt oder ein ausgefallenes Hobby. Wenn sich mehrere Schülerinnen oder Schüler unter einem Anführer zusammenschließen und auf ein ausgewähltes Opfer „einschießen“, beginnt für viele Kinder ein langer Leidensweg.

Die Opferkinder schämen sich

Fatal ist, dass meistens weder die Eltern noch die Lehrer direkt mitbekommen, was in der Klasse passiert. Das auserkorene Opferkind traut sich in der Regel nicht, Erwachsene einzuweihen. Es schämt sich und ist vielleicht sogar der Meinung, die anderen hätten möglicherweise Recht mit ihrer Kritik. Was es nicht weiß: Weder die Hautfarbe noch die Brille oder das Gewicht sind der wirkliche Grund für die Hänseleien. Den meisten Täterkindern geht es einfach nur darum, Macht zu demonstrieren und sich vor den anderen aufzuspielen. Je unterwürfiger das gehänselte Kind sich also verhält, desto besser passt es ins Schema. Das Schweigen des Opfers ist auf keinen Fall der richtige Weg, sich aus der misslichen Lage zu befreien.

Wird Ihr Kind in der Schule gemobbt?

Raus aus der Schuldfalle 

Wenn Schulkinder gemobbt werden, suchen sie oft die Schuld bei sich. Sie schämen sich, wollen nicht als Petze oder beleidigte Leberwurst gelten oder befürchten, dass ihre Situation durch das Eingreifen Erwachsener nur schlimmer wird. Diese Schuldgefühle lähmen und blockieren jede hilfreiche Reaktion. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind daher immer wieder, dass es keine Schuld an der belastenden Situation trägt. Das gelingt gut durch Beispiele anderer Betroffener, die Ihrem Kind dabei helfen, seine eigene Lage objektiver zu betrachten. Viele gute Tipps aus der Praxis gibt es in dem Buch: Ernstfall Kindermobbing: Das können Eltern und Schule tun (ca. 13 €)

 Wenn Kinder in die Schule kommen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den Eltern nicht mehr hautnah miterleben. Im Alltagsstress kann es passieren, dass Anzeichen für Mobbing übersehen werden. Viele Kinder trauen sich nämlich eine lange Zeit nicht, mit ihren Eltern über die bedrohliche Situation zu sprechen. Falls Sie nicht sicher sind, ob Ihr Kind möglicherweise von Mobbing bedroht ist oder schon eine Weile gehänselt wird, können Sie mit der Checkliste (siehe rechts) die wichtigsten Anzeichen überprüfen.

Was Sie sofort mit Ihrem Kind tun können

Lassen Sie auf jeden Fall vom Kinderarzt körperliche Erkrankungen überprüfen oder ausschließen und machen Sie dann einen Gesprächstermin mit der Lehrerin oder dem Lehrer aus. Nehmen Sie sich Zeit, und sprechen Sie das veränderte Verhalten Ihres Kindes an. Die Lehrkraft soll Ihre Vermutung im Unterricht und in den Pausen unbedingt überprüfen, falls sie nicht selbst schon entsprechende Beobachtungen gemacht hat. Lassen Sie nicht zu viel Zeit verstreichen, und fragen Sie nach spätestens einer Woche in der Schule nach, ob dort etwas aufgefallen ist. 

Verlassen Sie sich nicht nur auf die Schule

Wenn sich herausstellt, dass Ihr Kind wirklich Ziel häufiger Hänseleien ist, reicht das Gespräch mit der Schule allein nicht aus. Viele Lehrer wissen nicht, wie sie mit dem Problem „Mobbing“ konstruktiv umgehen sollen. Es ist auch gar nicht so einfach, auf eine Situation zu reagieren, die dem Lehrer die meiste Zeit über verborgen bleibt. Schließlich geschieht das Ausgrenzen, das Ärgern, das Hänseln oder das Tuscheln hinter vorgehaltener Hand, und auch die körperliche Gewalt findet nicht vor den Augen des Lehrers statt. Gespräche im Unterricht sind sicherlich notwendig, um auf das Problem von Täter und Opfer aufmerksam zu machen. Als einzige Lösung reichen sie jedoch häufig nicht aus.

Ihr Kind muss selber aktiv werden

Sich gegen Mobbing zu wehren ist nicht einfach, doch falls Ihr Kind ein betroffenes Opfer ist, muss sich unbedingt etwas verändern. Natürlich benötigt Ihr Kind dann den Rückhalt der Eltern und der Lehrer. Ausreichend ist das in der Regel aber nicht. Vielmehr muss Ihr Kind selber lernen, sich gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen, selbstbewusst und stark zu wirken und nicht alles mit sich machen zu lassen. Die folgenden Tipps helfen Ihrem Kind dabei, Hänseleien und Mobbing zu beenden.

5 wichtige Strategien, um der Opferrolle zu entkommen

  1. Freunde suchen und Freundschaften pflegen

    Wer im Unterricht keinen Banknachbarn hat, in der Pause isoliert am Rand steht und auch in der Freizeit nicht mit Freunden spielt, ist sehr anfällig für Hänseleien. Kinder, die oft alleine sind, laufen sehr viel eher Gefahr, als Opfer auserkoren zu werden, als Kinder mit einem großen Freundeskreis. Als Teil einer Gruppe hat Ihr Kind einen starken Rückhalt, der es vor Mobbing schützt. Unterstützen Sie daher durch Einladungen und gemeinsame Unternehmungen Ihr Kind dabei, Freunde zu finden. Reden Sie über ein Hobby und melden Sie Ihr Kind beispielsweise in einem Sportverein an. Natürlich kann es auch nicht schaden, bei der Sportart gezielt nach einem Selbstverteidigungskurs zu suchen.