Übernachten bei Oma und Opa

Kindergartenkinder sind tagsüber oft schon ganz schön selbstständig. Doch zur Schlafenszeit geht ohne Mama häufig gar nichts. Deswegen ist es für die Kleinen ein großer Erfolg, wenn sie sich getraut haben, alleine bei Oma und Opa zu übernachten. Das macht Ihr Kind stolz und gibt Ihm Selbstbewusstsein. 

Inhaltsverzeichnis

Bei den Großeltern schlafen

Sprechen Sie schon einige Tage vorher mit Ihrem Kind darüber, wenn eine Übernachtung bei den Großeltern geplant und aus Betreuungsgründen notwendig ist, etwa weil Sie auf eine Dienstreise müssen. Ansonsten ist es besser abzuwarten, bis Ihr Kind selbst den Wunsch äußert, bei Oma und Opa zu schlafen. Es spricht allerdings nichts dagegen, ganz beiläufig darüber zu sprechen und das Kind vielleicht auf die Idee zu bringen. Ein ängstliches Kind zu überreden macht keinen Sinn, es sei denn, Ihr Kind braucht nur noch einen kleinen „Schubs“, um es sich auch selbst zuzutrauen. Völlig unproblematisch gestaltet sich das Übernachten meist dann, wenn Ihr Kind vom Babyalter an schon daran gewöhnt ist.

Mein Tipp: Um den Übernachtungsbesuch mit einem Bilderbuch vorzubereiten, können Sie Ihrem Kind „Leo Lausemaus allein bei den Großeltern“ von Marco Campanella (Lingen 2006; 32 Seiten; 5,95 €) vorlesen. Kleiner Wermutstropfen an diesem Buch: Das Mäuschen Leo darf nicht mit den Eltern verreisen, sondern wird anfangs gegen seinen Willen bei den Großeltern einquartiert. Das werden Sie bei Ihrem Kind sicher nach Möglichkeit vermeiden! Doch dann wird es für Leo bei Oma und Opa doch noch richtig schön.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, ob es sich das Übernachten zutraut. Sichern Sie ihm zu, dass Sie es notfalls abholen kommen, wenn es doch der Mut verlassen sollte. Aber geben Sie Ihrem Kind nicht zu viel zu bedenken. Das weckt in ihm erst den Eindruck, dass es sich um eine schwierige Sache handelt. Ist Ihr Kind ganz überzeugt und erzählt Ihnen „Das mach ich doch mit links!“, sollten Sie etwaige Bedenken lieber für sich behalten.

Stellen Sie Ihrem Kind ein „Highlight“ bei Oma und Opa in Aussicht, auf das es sich freuen kann: Das kann das Haustier der Großeltern sein, ein bestimmtes Ritual (etwa mit Oma seinen Lieblingskuchen backen) oder auch ein bestimmtes Spielzeug, mit dem früher schon Mama oder Papa gespielt haben.

Und wenn Ihr Kind sich doch nicht traut?

Die Übernachtungstasche ist gepackt, und Ihr zuvor noch so begeistertes Kind bekommt plötzlich das heulende Elend? Das kommt gerade im Trotzalter vor. Die „großen“ Kleinen geben sich zuerst mutiger, als sie wirklich sind, und spüren dann, dass sie sich zu viel zugetraut haben. Verschieben Sie den Besuch dann lieber.

Ihr Kind kann abends ohne Sie nicht einschlafen und liegt weinend im Bett? Falls es wirklich untröstlich ist, ist es besser, wenn Sie Ihr Kind wieder abholen kommen. Ansonsten würde Ihr Kind aus lauter Angst, es könne ihm noch einmal so gehen, wahrscheinlich längere Zeit nicht mehr bei Oma und Opa schlafen wollen. Machen Sie Ihrem Kind bitte keine Vorwürfe, sondern sagen Sie lieber, dass es Ihnen Leid täte, dass es diesmal eben noch nicht geklappt hat.