Englisch für Kindergartenkinder: So profitiert Ihr Kind von einer Fremdsprache
Je früher Kinder eine Fremdsprache erlernen, umso leichter fällt es ihnen. Spielerisch an eine Fremdsprache herangeführt, haben Kindergartenkinder an Englisch oder auch Französisch einfach ihren Spaß und verbessern gleichzeitig ihre späteren Berufschancen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei einem zweisprachigen Kindergarten achten sollten, damit Ihr Sprössling auch wirklich etwas davon hat.
- Fremdsprachen lernen im zweisprachigen Kindergarten
- Kleinkinder lernen eine Fremdsprache so leicht wie ihre Muttersprache
- Zweisprachiger Kindergarten: So lernt Ihr Kind am besten eine Fremdsprache
- Darauf kommt es beim Erlernen einer Fremdsprache im zweisprachigen Kindergarten an
- Keine Angst vor Überforderung beim Erlernen einer Fremdsprache
Fremdsprachen lernen im zweisprachigen Kindergarten
Wer im Kindergarten schon eine Fremdsprache, wie z.B. Englisch lernt, ist darin auch besser während der Schulzeit. Das wiederum erleichtert den Weg an den weiterführenden Schulen und kann so die Berufschancen verbessern. Ideal für den Einstieg im Kindergarten ist die
Kleinkinder lernen eine Fremdsprache so leicht wie ihre Muttersprache
Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass das Erlernen einer Fremdsprache ähnlich funktioniert wie das Sprechen lernen selbst. Kleinkinder lernen somit eine Fremdsprache nach denselben Mechanismen wie ihre Muttersprache. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Wenn Kinder bis zum sechsten Lebensjahr eine Fremdsprache erlernen, wird diese in derselben Hirnregion abgespeichert wie die Muttersprache. Der Gehörsinn von Kindern in den ersten Lebensjahren ist noch aufnahmebereit für lautliche Details, die in der Muttersprache keine Rolle spielen, im Lautsystem der Fremdsprache aber von großer Bedeutung sein können – etwa das englische „th“. In den ersten Lebensjahren verfügen Kleinkinder über eine natürliche Sprachbegabung, die es ihnen ermöglicht, eine Fremdsprache intuitiv und unbewusst zu lernen. Die Fremdsprache muss in diesem Alter nicht gedanklich von der Muttersprache abgeleitet werden!
Zweisprachiger Kindergarten: So lernt Ihr Kind am besten eine Fremdsprache
In einem zweisprachigen Kindergarten kann die fremde Sprache direkt ins Alltagsleben eingebettet werden, und die Kleinen beschäftigen sich sehr viel intensiver als beispielsweise im Rahmen eines Sprachkurses damit. Sie hören die Fremdsprache die ganze Zeit über, so lange sie im Kindergarten sind. Am günstigsten ist das Konzept „Eine-Person-eine-Sprache“. Eine Erzieherin spricht nur Deutsch, die andere ausschließlich die Fremdsprache (am besten native speaker, also z.B. die Fremdsprache Englisch als Muttersprache).
Darauf kommt es beim Erlernen einer Fremdsprache im zweisprachigen Kindergarten an
Damit Ihr Kind wirklich Spaß an der Fremdsprache hat und auch etwas lernt, sind einige Voraussetzungen nötig:
- Die Kinder müssen die Erzieherin, die mit ihnen in der Fremdsprache redet, mögen. Nur wenn Ihr Kind sich bei der fremdsprachigen Erzieherin wirklich wohlfühlt, kann es sich für deren Sprache begeistern und sie leichter lernen.
- Die fremdsprachige Erzieherin muss über eine fundierte sprachliche Kompetenz verfügen. Das heißt, sie muss entweder Muttersprachlerin oder aber studierte Sprachexpertin sein. Außerdem muss sie genug Deutsch verstehen, damit sie weiß, was die Kinder wollen, wenn sie sich an sie wenden.
- Nur über Spaß und Spiel lassen sich Kindergartenkinder an eine Fremdsprache heranführen. Deswegen sollte alles eingebunden werden, was die Kleinen mögen: beispielsweise Kartenspiele oder Memory, Geschichten, Reime, Lieder, Theaterstücke und auch Basteln.
- Alle Handlungen werden in der Fremdsprache kommentiert. Die Kinder lernen also durch „Learning by doing“. Sie brauchen die Worte in der Fremdsprache nicht zu verstehen. Es genügt, wenn sie mitbekommen, um was es geht. Alles, was die fremdsprachliche Erzieherin sagt, wird sie mit ihrem Handeln verdeutlichen. Wenn die Gruppe hinausgeht, kann die Erzieherin z. B. sagen: „Put on your shoes!“ und das dann selbst tun.
- Je mehr Sinne beim Lernen angesprochen werden, umso besser. Die fremdsprachige Erzieherin unterstützt alles, was sie sagt, mit Gesten und Zeigen. Wird etwa über Äpfel gesprochen, sollten auch Äpfel vorhanden sein, sodass die Kinder sie sehen, riechen und anfassen können. So können die Kinder sich selbstständig erschließen, um was es geht.
Wenn Ihr Kind in einen zweisprachigen Kindergarten geht, brauchen Sie zu Hause nicht mit ihm zu üben. Oft fehlt daheim bei den Eltern nämlich die Motivation durch die Gruppe, und Ihr Kind verliert schnell den Spaß. Damit Ihr Kind Spaß z. B. am Englischen hat, können Sie es mit englischsprachigen Bilderbüchern oder Hörspielen und Liedern motivieren (eine Auswahl finden Sie etwa unter www.englisch-fuer-kids.de). Sehr nett sind auch die lustigen Lieder mit der Maus auf der Audio-CD „Sing mit! Englisch macht Spaß!“ (Europa 2005; 6,95 €)
Keine Angst vor Überforderung beim Erlernen einer Fremdsprache
Kommen Kinder schon früh mit einer Fremdsprache in Kontakt, fördert das die allgemeine sprachliche Kompetenz. Es werden bestimmte Bereiche des Gehirns aktiviert, die auch für die Muttersprache genutzt werden. Im Alter von drei bis fünf Jahren integrieren Kinder Akzent und Melodie einer Fremdsprache ganz selbstverständlich und mühelos. Die Sorge mancher Eltern, dass sich durch das frühe Erlernen einer Fremdsprache in anderen Bereichen Defizite ergeben, ist unbegründet. Im Gegenteil: Mehrsprachige Kinder gelten langfristig als sprachlich wendiger, im Denken leistungsfähiger und fremden Kulturen gegenüber toleranter. Auch Beobachtungen an Kindern aus binationalen Familien oder aus zweisprachigen Gebieten (wie etwa Südtirol und das Elsass) geben keinen Anhalt, dass frühe Mehrsprachigkeit die Kinder überfordert. Nicht zuletzt sind Kinder in diesem Alter stolz darauf, etwas „Besonderes“ zu sein, weil sie eine Fremdsprache lernen. Und das stärkt ihr Selbstbewusstsein enorm!