Mobbing: Was tun, wenn Ihr Kind ausgegrenzt wird

Kinder können grausam sein: Die Opfer von Mobbing sind oft schüchterne und wenig selbstsichere Kinder. Sie werden gehänselt, schikaniert und ausgeschlossen. Lesen Sie hier, was Sie als Eltern dagegen tun können, wenn Ihr Kind gemobbt wird. 

Inhaltsverzeichnis

Was macht Mobbing bei Kindern so fatal?

Stärkere Kinder gehen auf schwächere los. Kinder, die sich nicht wehren können, reagieren berechenbar: Wird ihnen das Sandspielzeug weggenommen, weinen sie; drohen Schläge, laufen sie davon. Das macht sie für ihre Peiniger so attraktiv. Die Plagegeister finden es lustig, aus ihren Opfern ein vorhersehbares Verhalten „herauszukitzeln“. In gewöhnliche Streitereien sind fast alle Kinder einmal verwickelt. Beim Mobbing trifft es als Opfer immer wieder dieselben Kinder.

Gemobbte Kinder laufen Gefahr, auch im späteren Leben Opfer zu bleiben. Und Kinder, die andere im Kindergarten oder in der Schule mobben, ohne dass dies für sie unangenehme Folgen hat, behalten dieses Verhalten nicht selten auch als Erwachsene bei. Denn „erfolgreiche“ Mobber werden mit Machtgefühlen und einem Statusgewinn in der Gruppe belohnt, sodass sie dieses Verhalten mit  durchaus positiven Folgen für ihr Selbstwertgefühl gerne fortführen.

Mobbing unter Kindern: Täter und Opfer

Kinder, die ihre Kameraden plagen, sind in vielen Fällen aggressiver als andere Kinder und verfügen gewöhnlich über eine gute Sozialkompetenz. Als Opfer prädestiniert sind Kinder, die

  • ein wenig ängstlicher sind als andere,
  • (noch) nicht gelernt haben, sich durchzusetzen,
  • wenig Selbstbewusstsein haben,
  • besonders leichtgläubig sind oder
  • andersartig erscheinen, z. B. durch Aussehen, Sprache, besondere Begabungen oder Leistungen, eventuell auch durch die besondere Anerkennung der Erzieherin.

Meist leiden die Mobbing-Opfer im Stillen und suchen gar noch die Schuld bei sich. Sie trauen sich häufig nicht, mit den Eltern oder der Erzieherin darüber zu sprechen. Dauern die Mobbing-Attacken an, schwindet das Selbstvertrauen immer mehr. Die betroffenen Kinder werden lustlos und passiv.

So erkennen Sie, ob Ihr Kind gemobbt wird

  • Hat sich das Verhalten Ihres Kindes in letzter Zeit geändert? Ist es stiller oder auch aggressiver geworden?
  • Wirkt es bedrückt, lustlos oder gar depressiv?
  • Hat es Freunde, mit denen es sich nachmittags trifft?
  • Erzählt es, was im Kindergarten los war?
  • Mag es seit neuestem nicht mehr in den Kindergarten oder auf den Spielplatz gehen?
  • Klagt Ihr Kind häufig über Bauchschmerzen, z. B. morgens vor dem Kindergarten?
  • Nässt es wieder ein, obwohl es schon trocken war?
  • Hat es nachts Albträume, kommt es zu Ihnen ins Bett oder kann es abends nicht mehr einschlafen?
  • Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kind sich nicht weiterentwickelt, sondern in der Entwicklung stehen bleibt oder sich gar zurückentwickelt? Dass es etwas bereits Gekonntes oder
  • Gelerntes wieder verlernt hat?
  • „Verliert“ es neuerdings öfter Spielzeug oder Kleidung?