10 Floskeln, die Sie sich bei der Erziehung in der Pubertät sparen sollten!
"Solange Du Deine Füße unter meinen Tisch stellst..." Sicher kennen Sie diese Erziehungsfloskel auch aus Ihrer Kindheit. Selbst heute ertappen sich manche Eltern gelegentlich dabei. Welche Floskeln Sie sich bei der Erziehung Ihres Teenagers in der Pubertät sparen können und was Sie stattdessen sagen sollten, lesen Sie in unserem Artikel!
- Erziehungsfloskeln bei Teenagern vermeiden
- 2. Floskel: „Du hast ja schon wieder (nicht)…!“
- 3. Floskel: „Warum hast du das (nicht) gemacht?“
- 4. Floskel: „Ich meine das jetzt wirklich ernst!“
- 5. Floskel: „Kannst du nicht mal endlich…“
- 6. Floskel: „Wenn du das nicht machst, dann …!“
- 7. Floskel: „Das hätte ich mich niemals gewagt, als ich jung war!“
- 8. Floskel: „Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder / deiner Schwester!“
- 9. Floskel: „Solange du deine Füße unter unseren Tisch streckst/hier wohnst, machst du, was wir wollen!“
- 10. Floskel: „Was soll bloß aus dir werden?“ oder „Wo soll das denn noch alles hinführen?“
Erziehungsfloskeln bei Teenagern vermeiden
Diese Floskel nervt Jugendliche und ist inhaltlich belanglos.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Streichen Sie diese Floskel ersatzlos aus Ihrem Vokabular!
2. Floskel: „Du hast ja schon wieder (nicht)…!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Vorwürfe sind kontraproduktiv. Sie drängen den anderen in eine Rechtfertigungsposition und fordern seine Gegenwehr heraus.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Versuchen Sie, Vorwürfe zu vermeiden. Sagen Sie stattdessen, was Sie fühlen: „Ich bin wirklich ärgerlich, dass du dich nicht an unsere Verabredung gehalten hast!“
3. Floskel: „Warum hast du das (nicht) gemacht?“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Mit dieser Frage bringen Sie Ihren Teenager in Verhaltensnot. Oft kennen Teenager die Motivation für ihr Tun nicht, und Erklärungen wie „Ich hatte halt (keinen) Bock“ würden von Ihnen ohnehin nicht akzeptiert werden. Also ist diese Frage wenig hilfreich. Sie fördert keine aussagekräftigen Antworten zutage.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Wenn Sie wirklich interessiert an den Motiven Ihres Kindes sind, fragen Sie besser: „Wie ist es denn dazu gekommen?“ Wenn die Frage nur Ausdruck von Wut ist, lassen Sie sie bitte einfach weg.
4. Floskel: „Ich meine das jetzt wirklich ernst!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Diese Aussage suggeriert, dass Sie auch manchmal Dinge sagen, die Sie nicht „wirklich ernst“ meinen – sie relativiert und entkräftet das von Ihnen Gesagte. Auch das ist wenig hilfreich.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Kommunizieren Sie einfach klar und deutlich, was Sie sagen wollen. Das reicht.
5. Floskel: „Kannst du nicht mal endlich…“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Es ist verständlich, dass Eltern von Teenagern hin und wieder ungeduldig werden. Ein solcher Satz rutscht dann schon mal schnell raus. Das ist an sich kein Problem, wenn der Teenager ihn nicht jeden Tag hören muss. Insgesamt hört sich dieser Satz aber vorwurfsvoll an und wird dann auch oft als aggressiv empfunden.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Achten Sie darauf, diese Floskel nicht zu oft anzuwenden, sondern stattdessen klare und persönliche Aussagen zu treffen. Sagen Sie z. B. lieber: „Mir ist es wirklich wichtig, dass heute Abend das Wohnzimmer turnschuhfrei ist.“ – „Ich verlasse mich darauf, dass du heute pünktlich um 22 Uhr hier bist.“ Ob Sie Ihre Erwartungen begründen, ist Ihre persönliche Entscheidung: Sie können sie kurz erläutern, müssen es aber nicht unbedingt.
6. Floskel: „Wenn du das nicht machst, dann …!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Androhungen sind kontraproduktiv, da sie von Teenagern oft als Machtdemonstration empfunden werden und einen Machtkampf herausfordern.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Lassen Sie von Drohungen in der Erziehung ab. Das heißt nicht, dass Sie keine Konsequenzen ankündigen können. Das sollte dann aber in einem moderaten Tonfall erfolgen, nicht in einem drohenden.
7. Floskel: „Das hätte ich mich niemals gewagt, als ich jung war!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Auch solche Sprüche sollten Sie Ihren Kindern ersparen. Sicher sind Sie damals anders erzogen worden, die Zeiten haben sich eben geändert. Und ist es nicht schön, dass Ihre Kinder sich trauen, etwas zu tun, was Sie sich immer verkneifen mussten?
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Versuchen Sie, Ihre eigenen Erfahrungen von denen mit Ihrem Kind zu trennen. In Ruhe können Sie Ihrem Kind gerne von Ihren Erfahrungen als Jugendlicher erzählen, aber nicht in einem vorwurfsvollen Tonfall.
8. Floskel: „Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder / deiner Schwester!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Vergleiche mit anderen Kindern oder gar Geschwistern sind absolut nicht hilfreich. Im Gegenteil: Sie machen Ihren Jugendlichen eher wütend und vermitteln ihm das Gefühl, nicht „gut genug“ zu sein.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Vergleiche jeder Art sollten Sie unterlassen. Sollte Ihnen das einmal rausrutschen, können Sie sich bei Ihrem Kind dafür entschuldigen: „Tut mir leid, dass ich das gesagt habe, das war nicht sehr nett von mir.“ Das kann Teenagern sehr guttun.
9. Floskel: „Solange du deine Füße unter unseren Tisch streckst/hier wohnst, machst du, was wir wollen!“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Dieser Satz zielt darauf ab, dem Teenager ein gewisses Mitspracherecht abzusprechen. Das ist wenig hilfreich und nicht zeitgemäß.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Sagen Sie lieber: „Ich möchte in diesem Punkt eine Regelung finden, mit der wir beide zufrieden sind.“ Versuchen Sie dann, gemeinsam einen Kompromiss auszuhandeln, mit dem beide Seiten leben können.
10. Floskel: „Was soll bloß aus dir werden?“ oder „Wo soll das denn noch alles hinführen?“
Warum sie in der Erziehung nicht hilfreich ist:
Diese Sätze signalisieren, dass Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen und nicht zufrieden mit ihm sind. Außerdem beschwören sie Zukunftsängste hervor. Das ist wenig sinnvoll.
Was Sie stattdessen sagen/tun sollten:
Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie darüber in Ruhe mit Ihrem Kind. Wenn das nicht weiterhilft, wenden Sie sich an eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe.