Geldausgaben und Konsumwünsche in der Pubertät
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Ob Kleidung, Schuhe, Bücher, Elektronikartikel oder Autos: Alles scheint es im Überfluss zu geben. Wir brauchen nur zuzugreifen – so kommt es einem vor. Doch auch wenn Werbung das ständig suggeriert: Man kann sich eben doch nicht alles leisten. Mit dem eigenen Finanzbudget vernünftig umzugehen, fällt schon manchem Erwachsenen schwer. Umso wichtiger ist es, schon Kinder und Jugendliche mit dem Thema Geld und Finanzen vertraut zu machen. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihrem Kind dabei helfen, einen realistischen Umgang mit Geld zu erlernen, und worauf Sie dabei achten sollten.
Teenager kaufen unter Anpassungsdruck
Das coolste Smartphone, die schicksten Schuhe, das neuste Computerspiel: Die Wunschliste von Teenagern ist oft voll mit teuren Sachen. Kein Wunder: Überall lauern schließlich verlockende (Sonder-)Angebote. Werbung ist omnipräsent und weiß die Jugend besonders geschickt anzusprechen. „Frühe Kundenbindung“ lautet das im Marketingjargon.
Die Jugend ist für Firmen deshalb so interessant, weil das junge Gehirn besonders nachhaltig beeindruckbar ist: Je früher ein Kind mit Marken in Berührung kommt, desto größer ist die Chance, dass es diesen Marken „treu“ bleiben wird. Das gilt für Lebensmittel ebenso wie für Hightech-Produkte oder Kleidung und ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Dazu kommt der große Wunsch der Teenager, „dazuzugehören“: Der Anpassungsdruck ist hoch. Man will mithalten können und auch die angesagten Sachen haben, die alle anderen besitzen, die eben „cool“ sind.
Den angemessenen Umgang mit Konsumwünschen zu lernen, ist also für Jugendliche nicht immer einfach. Dazu gehört zu lernen,
- mit Geld angemessen umzugehen,
- in Finanzangelegenheiten vorausschauend zu denken („auf etwas sparen“),
- bei Geldausgaben Prioritäten zu setzen, und
- gelegentlich auch Verzicht üben zu müssen.
Taschengeld: Das kleine Budget zum „Üben“ für den Jugendlichen
Um den Umgang mit Geld zu erlernen, braucht Ihr Kind regelmäßig eine bestimmte Summe davon, über das es frei verfügen kann. Dafür ist das Taschengeld gedacht. Bedenken Sie dabei folgende Punkte:
Geben Sie Ihrem Kind regelmäßig Taschengeld, am besten pünktlich am Anfang des Monats in bar. Wenn Ihr Kind dazu neigt, das Geld schnell auszugeben, könnte es nach Absprache auch sinnvoll sein, ihm das Geld wöchentlich oder zweiwöchentlich auszuzahlen.
Mit diesem Geld sollte Ihr Teenager kaufen können, was er möchte. (Ausgenommen natürlich Drogen oder – je nachdem, wie alt es ist – Alkohol und Zigaretten).
Wie viel Taschengeld in der Pubertät
Passen Sie die Summe gelegentlich an, wenn Ihr Kind älter geworden ist.
Wie viel Taschengeld für welches Alter angemessen ist, entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:
Alter | Wie viel Taschengeld (monatlich)? |
---|---|
10 bis 11 Jahre | 13 bis 16 € |
12 bis 13 Jahre | 20 bis 22 € |
14 bis 15 Jahre | 25 bis 30 € |
16 bis 17 Jahre | 35 bis 45 € |
18 Jahre | 70€ |
Anmerkung: Bei den genannten Summen handelt sich freilich nur um Richtwerte. Letztlich kennen nur Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten und müssen daher selbst entscheiden, wie viel Taschengeld Sie geben können. Doch auch wenn Sie finanziell gut aufgestellt sind, sollten Sie gründlich überlegen, wie viel Taschengeld Sie für angemessen und sinnvoll halten. Je mehr Geld Ihr Jugendlicher zur Verfügung gestellt bekommt, desto weniger weiß er dessen Wert möglicherweise zu schätzen.