Klare Kommunikation: So hält sich Ihr Kind trotz Pubertät an vereinbarte Regeln!
Manchmal drücken sich Erwachsene gegenüber Teenagern nicht deutlich genug aus. Das passiert vor allem, wenn Eltern sich nicht klar darüber sind, was sie eigentlich kommunizieren wollen. Dabei können Jugendliche mit klaren Ansagen gut umgehen – und brauchen sie in der Pubertät sogar.
Kommunikation zwischen Eltern und Teenagern
Nutzen Sie dazu die folgende Checkliste:
- Ich bin oft genervt und werde laut.
- Ich fange an, mich zu wiederholen.
- Ich jammere manchmal.
- Ich appelliere an sein Verständnis und sein Mitgefühl.
- Ich fange an, Druck zu machen, mein Kind geht dann oft einfach weg.
- Es fällt mir schwer, klare Ansagen zu machen. Dazu bin ich zu weich.
- Ich verliere oft den Faden und lasse mich in Diskussionen verwickeln.
- Ich gebe manchmal auf, weil ich nicht gehört werde.
- Manchmal breche ich in Tränen aus, weil ich das Gefühl habe, dass mir keiner zuhört.
- Ich merke, dass ich manchmal Moralpredigten halte, was mich selbst nervt.
- Ich höre mich manchmal Sachen sagen, die von meinen Eltern kommen könnten.
2. Überlegen Sie nun: Was hindert Sie daran, eine klare Position einzunehmen und in der Kommunikation deutlich zu bleiben?
Scheuen Sie als Elternteil Konflikte? Oft sind heutige Verhaltensweisen Relikte aus alten Zeiten: Haben wir beispielsweise als Kind gelernt, keine Forderungen stellen zu dürfen, kann uns das auch im späterem Leben noch Schwierigkeiten bereiten. Wenn Sie jetzt wissen, was Sie davon abhält, Forderungen klar zu kommunizieren, können Sie daran arbeiten, diese innere Haltung zu verändern. Probieren Sie (z. B. vor dem Spiegel) Ihre Wirkung aus, und lassen Sie sich Rückmeldungen von Ihrem Partner oder Freunden geben: Wie und wann wirken Sie klar und überzeugend?
Mein Tipp für klare Kommunikation trotz Pubertät: |
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Wenn Sie das Gefühl haben, dass diese Blockaden sehr tief sitzen, suchen Sie einen Coach oder Therapeuten auf, mit dem Sie zusammen alte Befürchtungen und innere Verbote (z. B. „Ich darf nicht sagen, was ich will“) auflösen können. Das kann befreiend, aber auch hilfreich für den Umgang mit Teenagern sein, die klare Ansagen und Kommunikationsregeln brauchen. |
3. Überlegen Sie: Was will ich meinem Kind eigentlich kommunizieren?
Bevor Sie dazu übergehen, sich in der Kunst der klaren Kommunikation zu üben, sollten Sie sich genau überlegen, was Sie von Ihrem Kind erwarten und was Sie ihm genau mitteilen wollen. Konzentrieren Sie sich dabei zunächst auf eine Sache, etwa das Thema Mithilfe im Haushalt. Überlegen Sie sich:
- Was wollen Sie festlegen? (Beispiel: Das Kind soll einmal pro Woche das Bad reinigen.)
- Was ist verhandelbar, was nicht? (Ihr Kind kann mitentscheiden, wann es das tut, muss sich aber auf einen Tag festlegen.)
- Welche Konsequenzen soll es geben, wenn Ihr Kind sich nicht an die Abmachung hält?
4. Wenn Sie nun genau wissen, was Sie Ihrem Kind klar kommunizieren wollen, dann:
- Wählen Sie dazu einen ruhigen, für alle Beteiligten passenden Moment. Oder besser noch: Verabreden Sie sich zu einem Gespräch mit Ihrem Kind. Sie können sich auch an unserem Gesprächsleitfaden orientieren!
- Bleiben Sie am besten klar, kurz, freundlich und prägnant.
- Achten Sie bei der Kommunikation auf Ihre innere Haltung: Sind Sie präsent und klar? Dann legen Sie los. Sind Sie müde, unsicher oder wütend, verschieben Sie das Gespräch mit Ihrem Kind.
- Bringen Sie klar auf den Punkt, was Sie zu sagen haben, ohne lange drumherum zu reden.
- Lassen Sie sich nicht in Diskussionen von Ihrem Teenager verwickeln und kein schlechtes Gewissen einreden.
- Fragen Sie Ihren Jugendlichen anschließend, was bei ihm angekommen ist. So prüfen Sie, ob Sie Ihre Botschaft klar vermitteln konnten, und können eventuell noch Korrekturen anbringen.
- Spüren Sie später nach: Wie haben Sie sich gefühlt? Konnten Sie klar und kraftvoll bleiben, ohne im Gespräch laut zu werden? Wie war die Reaktion Ihres Kindes? Üben Sie die klare Kommunikation immer wieder, und seien Sie nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt!