Körpersprache von Teenagern richtig deuten: So verstehen Sie nonverbale Signale in der Pubertät!

Wenn Eltern und Jugendliche in der Pubertät miteinander reden oder streiten, konzentrieren sie sich meistens auf die verbalen Inhalte. Dabei wäre es ebenso wichtig, auf die nonverbale Körpersprache zu achten! 

Inhaltsverzeichnis

Gestik und Mimik in der Pubertät

Lange bevor ein Kind sprechen lernt, übt es sich darin, die Mimik und Gestik der Erwachsenen zu entziffern und diese nachzumachen. Körpersprache gilt als menschliche Primärspracheund hat von daher eine besondere Bedeutung für zwischenmenschliche Beziehungen.

Teenager in der Pubertät sind besonders sensibel in Bezug auf körpersprachliche Signale. Sie reagieren z. B. oft allergisch, wenn Eltern etwas sagen, gleichzeitig aber körpersprachlich etwas ganz anderes signalisieren. Beispielsweise wenn das Kind etwas erzählt, der Vater „Ach, wie interessant“ sagt, aber gleichzeitig die Zeitung liest.

Körpersprache: Die 4 Elemente der nonverbalen Kommunikation!

  • Gestik: Wie wir unsere Hände und Arme bewegen, sagt sehr viel über unsere innere Haltung, unsere Befindlichkeit und unsere (unbewussten) Absichten aus. Halten wir beispielsweise beim Sprechen die Handflächen nach oben, signalisieren wir unserem Gesprächspartner gegenüber Offenheit. Machen wir hingegen wegwischende Handbewegungen, wird diese Körpersprache als despektierliche Geste empfunden.
  • Mimik: Unser Gesichtsausdruck spricht oft Bände. Lächeln wir, ziehen wir die Augenbrauen hoch, oder beißen wir uns auf die Zähne? All das hat Einfluss auf unsere Wirkung.
  • Körperhaltung: Auch unsere Körperhaltung verrät viel über unsere Stimmung. Gehen oder sitzen wir aufrecht, wirkt das oft aufmerksam und präsent. Lehnen wir uns im Sessel demonstrativ zurück, kann diese Körperhaltung Überlegenheit demonstrieren. Sitzen wir hingegen mit herunterhängenden Armen und vorgebeugtem Kopf, macht das eher einen schlappen, desinteressierten und traurigen Eindruck.
  • Dynamik und Tempo der Bewegungen: Auch die Art, wie wir uns bewegen, hat Einfluss darauf, wie andere Menschen uns wahrnehmen. Sind meine Bewegungsabläufe zügig und geschmeidig, wirkt das fokussiert und zielgerichtet. Bin ich motorisch langsam und behäbig, erweckt das einen unentschlossenen Eindruck. Bewege ich mich hektisch, erleben mich andere vielleicht als nervös und unsicher.

Körpersprache von Jugendlichen: So deuten Sie körpersprachliche Signale richtig!

5 Tipps für eine bewusstere Körpersprache im Umgang mit Teenagern

Da Teenager besonders sensibel auf körpersprachliche Signale reagieren, ist es sinnvoll, sich über seine eigene Körpersprache bewusster zu werden. Dafür können folgende Tipps hilfreich sein:

  1. Überlegen Sie: Wie drücken Sie Ihre Freude an Ihrem Kind körpersprachlich aus? Schauen Sie es freundlich an? Lächeln Sie?
  2. Beobachten Sie auch, wie Sie Ihrem Kind gegenüber körpersprachlich Zuneigung und Interesse zeigen (z.B. durch Berührungen)?
  3. Achten Sie in Konfliktsituationen auf Spannungen in Ihrer Körpersprache. Ziehen Sie die Schultern hoch, verkrampft sich Ihr Nacken, ballen Sie die Fäuste, pressen Sie die Lippen aufeinander? Wenn das so ist: Atmen Sie kräftig aus, seufzen sie eventuell, lockern Sie sich. Danach lässt sich wieder entspannter reden.
  4. Prüfen Sie, ob Sie authentisch rüberkommen. Oder vermitteln Sie körpersprachlich ganz etwas anderes als verbal? Holen Sie sich gegebenenfalls entsprechendes Feedback ein. Nutzen Sie auch Fotos und Videos, um Ihren Gesichtsausdruck zu prüfen: Wie wirke ich, was strahle ich aus?
  5. Beobachten Sie die Körperhaltung, die Sie Ihrem Kind gegenüber einnehmen. Bauen Sie körpersprachlich eher Dominanz auf, oder zeigen Sie sich zurückweichend? Wenn Sie das ändern möchten, probieren Sie bewusst aus, in entsprechenden Situationen eine andere Körperhaltung einzunehmen. Das beeinflusst das eigene Empfinden gegenüber körpersprachlichen Signalen und wirkt sich auch auf unsere Gegenüber aus!
Mein Tipp: Beobachten Sie die Körpersprache Ihres Teenagers!
Beobachten Sie Eltern und Teenager im Umgang miteinander. Achten Sie besonders auf deren nonverbale Signale. Das schult den Blick und macht sensibler für die eigene Körpersprache und die des Kindes!