Warum Teenager in der Pubertät gerne provozieren!
Teenager hinterfragen gerne, was ihre Eltern ihnen vorschreiben wollen, und auch alles andere. Sie scheinen aber auch eine besondere Gabe zu besitzen, Eltern zur Weißglut zu treiben, sei es durch „Ungehorsam“, „Faulheit“ oder „Frechheiten“. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Verhalten?
Pubertät und Konflikte gehören zusammen
Viele Eltern stöhnen über das provokative Verhalten ihrer Teenager: „Meine Tochter hat mich letztens als ‚dumme Gans‘ beschimpft! Da bin ich ja völlig ausgeflippt!“ – „Pah, das ist doch noch harmlos, mein Sohn hat ‚Fick dich‘ zu mir gesagt, als ich ihm einen schönen Tag gewünscht habe! Ich hab gedacht, ich traue meinen Ohren nicht!“ – „Mein Sohn trägt neuerdings diese grässlichen Springerstiefel, obwohl er genau weiß, dass wir diese Dinger hassen. Wir sind schockiert!“
Wer sich wann und wodurch provoziert fühlt, ist höchst unterschiedlich: So sind manche Eltern selbst nicht so zimperlich, wenn es um klare Worte geht. Sie können es dann auch leichter wegstecken, wenn ihr Kind verbal mal drastischer wird. Andere wiederum fühlen sich schon durch eine bestimmte Frisur oder Haarfarbe geärgert, andere wiederum reagieren heftig auf gewisse Kleidungsstücke, etwa einen Minirock. Was Eltern provoziert, hat viel mit ihrem eigenen Weltbild und ihren Wertvorstellungen zu tun. Je mehr das Verhalten des Jugendlichen diese Werte verletzt, desto schneller und heftiger fühlen sich Eltern angegriffen.
Was heißt schon provokativ? 5 Gedanken, die Sie sich in der Pubertät machen sollten!
So lassen Sie sich nicht mehr so schnell provozieren: In 5 Schritten zu mehr Souveränität bei Pubertierenden
Machen Sie sich klar, dass Ihr Kind langsam erwachsen wird. Übertragen Sie ihm entsprechend mehr Verantwortung, und lassen Sie ihm genügend Entscheidungsfreiraum. Kommandos zu erteilen und ständig Vorschriften zu machen, das funktioniert jetzt nicht mehr. Auch Verbote müssen in der Pubertät zunehmend gelockert werden.
Schritt 2: Pubertät – Verabschieden Sie sich von unrealistischen Vorstellungen
Vergegenwärtigen Sie sich immer wieder, dass Streit und Aggressionen zum Leben dazugehören. Erzwungene Dauerharmonie ist nicht nur unrealistisch, sondern auch ungesund.
Schritt 3: Seien Sie selbstkritisch und lernen Sie dazu
Als Elternteil muss man sein elterliches Verhalten gelegentlich in Frage stellen lassen und lernen, Kritik zu ertragen. Eigenes „Fehlverhalten“ zu erkennen und sich dafür auch zu entschuldigen, gehört zu einem reifen Erwachsenenverhalten dazu.
Schritt 4: Verlieren Sie nicht Ihren Humor während der Pubertät
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, sagt der Volksmund. Besonders in schwierigen Phasen hilft uns Humor, Abstand von bestimmten Themen zu bekommen und dadurch wieder neue Perspektiven entwickeln zu können. Lachen Sie auch mal über sich selbst, und seien Sie freundlich und geduldig mit sich.
Schritt 5: Spüren Sie Ihre wunden Punkte auf: An welcher Stelle sind Sie besonders verletzlich?
Beschäftigen Sie sich mit diesen Fragen:
- Mit welcher provokativen Aussage/welchem provokativem Verhalten kann Ihr Kind Sie am meisten auf die Palme bringen?
- Wie kommt das? Was kränkt Sie an diesem Verhalten besonders? Kennen Sie dieses kränkende Gefühl vielleicht von früher, etwa aus Ihrer Kindheit? Oft treffen Jugendliche mit ihrem provokativen Verhalten auf alte Wunden und vertiefen so die Schmerzen, die schon viel früher in unserer Seele verursacht wurden.