Zuhören lernen: So motivieren und helfen Sie Ihrem Kind
Die Kommunikation mit den eigenen Kindern, insbesondere mit denen, die in der Pubertät sind, ist oft nicht leicht. Gerade, wenn diese dann auch noch aus verschiedenen Gründen frustriert und unmotiviert sind, drohen Missverständnisse. Zuhören kann helfen und Ihr Kind wieder motivieren. So geht’s!
Motivation durch Kommunikation
Reden hilft: Dessen sind sich viele einig. Doch manchmal möchten Kinder nicht über ihr Problem reden oder fühlen sich bedrängt. Wie aber verhalten Sie sich als Eltern nun richtig, wenn Ihr Kind ein Problem auf dem Herzen hat und Sie es motivieren wollen, Ihnen seine Sorgen mitzuteilen und eine Lösung dafür zu finden? Eigentlich ist es ganz einfach:
Reden Sie nicht – hören Sie zu!
Der Tipp klingt einfach – ihn in der konkreten Situation umzusetzen, bedeutet aber oft harte Arbeit und eine große Portion Selbstdisziplin. Denn oft wollen wir die Situation schnell beheben und gute Ratschläge geben. Diese sind zwar oft gut gemeint und sollen dem Kind in der Pubertät helfen, jedoch hilft es ihnen oft mehr, wenn Sie den Kindern einfach zuhören, nicht übermäßig fragen stellen und mit gutgemeinten Ratschlägen sparsam umgehen. Die folgenden vier Schritte sollten Sie der Reihe nach zu berücksichtigen und zu trainieren, wenn Sie mit Ihrem Kind über seine Gefühle und Bedürfnisse ins Gespräch kommen wollen.
Schritt 1: Passives Zuhören
Passives Zuhören bedeutet Schweigen und einfach nur ein offenes Ohr zu signalisieren. Ihr Kind nimmt wahr, dass Sie bereit sind zu hören, was es sagen möchte, dass Sie seine Meinung, seine Empfindungen akzeptieren sowie das Problem und die Verantwortung dafür ihm überlassen. Es fühlt sich respektiert und ernst genommen.
Schritt 2: Aufmerksamkeit zeigen und Zuhören
Über das Schweigen hinaus vermitteln Sie Ihrem Kind durch kleine körpersprachliche Signale (z. B. Kopf nicken, lächeln, vorbeugen, zustimmende Laute wie „Hm“, „Oh“ etc.), dass Sie ihm Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. So kommt Ihr Kind nicht in Versuchung zu denken, dass Sie bei seinen Erzählungen abschalten würden. Sie signalisieren, dass Sie zuhören ohne Ihr Kind durch eigene Ratschläge und Einschätzungen mundtot zu machen.
Schritt 3: Einladung zum Reden und dann Zuhören
Vielleicht braucht Ihr Kind eine besondere Ermutigung, um über sein Problem reden zu können. Offene Fragestellungen sind solche „Türöffner“, die Ihrem Kind helfen, in ein solches Gespräch einzutreten („Was denkst du darüber?“). Über Probleme zu reden fällt Kindern oft schwer. Eine Ermutigung beginnt die Konversation einfacher, da Ihr Kind weiß, dass Sie seine Probleme wirklich anhören möchten und an seiner Sichtweise interessiert sind.
Schritt 4: Aktives Zuhören
Schließlich ist das aktive Zuhören wichtig. Indem Sie Ihrem Kind mit Ihren eigenen Worten aktiv rückmelden, was Sie verstanden haben, stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Kind auch richtig verstehen, beispielsweise:
Kind: „Ich bin für Mathe einfach zu blöd.“
Mutter: „Du denkst, du bist nicht schlau genug, um Mathe verstehen zu können?“
Kind: „Ja!“