Was tun bei Liebeskummer und Konflikten in der Beziehung Ihres Teenagers?

Eltern heranwachsender Kinder bekommen es häufig mit, dass Streit zwischen den Pubertierenden und ihren festen Freunden entsteht. Wie Sie sich als Eltern dabei am besten verhalten, lesen Sie hier. 

Inhaltsverzeichnis

So gehen Sie mit dem Liebeskummer Ihres Kindes um

Es gibt verschiedene Szenarios, die Liebeskummer bei Ihrem Kind entstehen lassen. Manchmal müssen Sie eingreifen, manchmal nur zur Seite stehen und manchmal einfach gar nicht handeln.

So sollten Sie sich in verschiedenen Fällen von Liebeskummer verhalten

  • Ihr Kind ist (grundlos) eifersüchtig und „klammert“ an seinem Freund/seiner Freundin.

    Seien sie geduldig. Ihr Kind muss erst noch Vertrauen entwickeln – vor allem in sich selbst. Machen Sie ihm Mut, stärken sie ihm/ihr den Rücken, und entlasten Sie es, in dem Sie gegebenenfalls von Ihren eigenen (unbegründeten) Ängsten erzählen – und wie Sie diese mit der Zeit überwinden konnten.
  • Ihr Kind verhält sich sehr kontrollierend seinem Freund/seiner Freundin gegenüber.

    Machen Sie es immer wieder freundlich darauf aufmerksam, dass sich der Freund/die Freundin dadurch eingeengt fühlen könnte, was mit der Zeit zu großen Spannungen führen kann. Halten Sie sich aber ansonsten zurück: Jugendliche müssen lernen, solche Themen selbst miteinander zu regeln.
  • Ihr Kind will seinen Freund/seine Freundin öfter sehen als umgekehrt und fühlt sich zurückgestoßen

    Stehen Sie Ihrem Kind in seinem Kummer bei und trösten Sie es, hetzen Sie es aber keinesfalls gegen den Freund/die Freundin auf. Das regt nur seine Widerstände und verstärkt sein Leid.
  • Ihr Kind fühlt sich von dem Freund/der Freundin eingeengt.

    Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie es sich aus dieser „Umklammerung“ lösen kann. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es zwar Rücksicht nehmen sollte, aber nicht so sehr, dass es seine eigenen Interessen verleugnen muss.
  • Sie mögen den Freund/die Freundin nicht.

    Akzeptieren Sie die Wahl Ihres Kindes dennoch. Nicht Sie müssen diesen Menschen mögen, sondern Ihr Kind.
  • Ihr Kind gibt seine Hobbys für/ wegen des Freundes/der Freundin auf.

    Sprechen Sie Ihr Kind darauf an, wenn Sie sich Sorgen machen. Wenn Ihr Kind jedoch darin sicher ist, dass es z. B. mehr Zeit für seine Freundin/seinen Freund haben und deshalb nicht mehr zum Tennis gehen möchte, müssen Sie das wohl oder übel akzeptieren. Meistens relativiert sich das Ganze, wenn die erste „stürmische Phase“ überstanden ist.


  • Sie machen sich Sorgen, ob der Freund/die Freundin gut genug für Ihr Kind ist.

    Auch das sollten Sie mit Ihrem Kind besprechen, weil Sie nur so herausbekommen, ob es sich um eine Befürchtung oder um eine Tatsache handelt. Fragen Sie Ihr Kind, was ihm im Kontakt mit seiner Freundin/seinem Freund gut tut und was weniger. Wenn es Ihnen nicht antworten will, bitten Sie es einfach, gut auf sich aufzupassen sowie auf Signale seiner Seele und seines Körpers zu achten.
  • Ihr Kind und sein Freund/seine Freundin streiten häufig und/oder heftig. 

    Intervenieren Sie nur, wenn es nötig ist. Streit und Auseinandersetzungen gehören nun mal dazu. Wenn sich bestimmte Themen wiederholen, bieten Sie ein Gespräch an. Drängen Sie sich aber keinesfalls auf, nehmen Sie nicht Partei, und reden Sie niemals schlecht über den Freund/die Freundin. Das nehmen Kinder ihren Eltern oft nachhaltig übel, denn der Konflikt ist zwischen Ihrem Kind und seinem Partner. Sie dürfen sich in dieser Situation kein Urteil erlauben.



  • Der Freund/Die Freundin hat Ihr Kind hintergangen oder „betrogen“, Ihr Kind leidet darunter sehr.

    Trösten Sie Ihr Kind. Seien Sie liebevoll und geduldig mit ihm. Schimpfen Sie bitte nicht über den Freund/die Freundin Ihres Kindes – auch wenn das manchmal schwer fällt. In der Regel wissen wir zu wenig über die Gründe des Geschehens und sollten uns lieber kein Urteil darüber erlauben, denn Sie gehören nicht in diesen Konflikt hinein.
  • Die Eltern der Freundin/des Freundes machen auf Sie keinen vertrauenswürdigen Eindruck

    Bleiben Sie hier möglichst gelassen
    . Nehmen Sie Kontakt zu den Eltern auf, lernen Sie sie kennen, damit Sie sich ein besseres Bild machen können. Allzu oft dominieren Ängste und Vorurteile unsere Vorstellungen und lösen Konflikte aus.
  • Die Beziehung zwischen Ihrem Kind und der Freundin/dem Freund ist schwankend. Auch das ist normal und nicht unbedingt Grund zur Sorge. Schließlich muss das junge Pärchen erst einmal lernen, mit den Polaritäten „Nähe“ und „Distanz“ umzugehen. Locker bleiben! Das heißt nicht, dass Ihr Kind deshalb Liebeskummer bekommt.



  • Ihr Kind leidet unter der Beziehung, bricht den Kontakt zu anderen Freunden ab und zieht sich zurück. Wenn das über einen längeren Zeitraum hinweg anhält, müssen Sie intervenieren: Erst mit Ihrem Kind reden sowie, wenn das nichts hilft, einen Kinder- und Jugendtherapeuten anheuern. Oder aber Sie verweisen Ihr Kind auf entsprechende Internetportale wie etwa www.nummergegenkummer.de/cms/website.php?id=/de/index/kinder_und_jugendtelefon/ jugendliche_beraten_jugendliche.htm . Hier kann es sich telefonisch oder per E-Mail Hilfe von anderen (ausgebildeten) Jugendlichen holen.
  • Wenn sich das junge Paar trennt. Nehmen Sie die Trauer Ihres Kindes ernst. Schimpfen Sie nicht auf den/die „Ex“. Nehmen Sie Ihr Kind wieder etwas unter Ihre Fittiche, wenn ihm das gut tut. Es ist tröstlich für Teenager, von der Familie aufgefangen zu werden und lindert den Liebeskummer vielleicht ein bisschen.