Probleme in der Pubertät: Typisch Mädchen, Typisch Jungen!
Jungen, Mädchen und ihre Probleme als Teenager
Mädchen in der Pubertät leiden häufig unter der Sorge, nicht schön genug zu sein, und fühlen sich schon sehr früh unter Druck, schlank sein zu müssen; permanente Selbstbeschau im Spiegel, vor der Kamera etc. dient der Rückversicherung, „gut“ auszusehen. Kann ausufern, zu heftiger Selbstkritik führen und schlimmstenfalls in eine Essstörung münden.- Wie Sie Ihrer Tochter am besten helfen:
Achten Sie darauf, Ihrer Tochter zu vermitteln, dass Sie unabhängig von Ihrem Aussehen und Outfit liebenswert ist. Mäkeln Sie nicht an Ihrem Aussehen herum, fördern Sie aber auch keine übertriebene Eitelkeit. Mit Diäten sollten Mädchen vorsichtig sein (Jo-Jo-Effekt etc.) bleiben Sie hier kritisch.
Wut und Aggressionen in der Pubertät
Mädchen neigen dazu, Wut und Aggressionen herunterzuschlucken und gegen sich selbst zu richten. Gängige Rollenmuster spielen hierbei mitunter eine Rolle.
- Wie Sie Ihrer Tochter am besten helfen:
Lassen Sie Ihre Tochter auch mal wütend sein, das tut ihr gut. Wenn Sie autoaggressive oder depressive Tendenzen erkennen, suchen Sie einen Jugend- oder Familientherapeuten auf.
Streit mit der besten Freundin
Wie Sie Ihrer Tochter bei einem Streit mit der besten Freundin am besten helfen: Mischen Sie sich nicht ein, reden Sie nicht schlecht über die Freundin, aber bleiben Sie unterstützend. Meistens regulieren sich diese Konflikte von selbst wieder.
Liebeskummer
Wie Sie Ihrer Tochter bei Liebeskummer am besten helfen: Hier gilt dasselbe: Reden Sie nicht schlecht über den Jungen, aber bleiben Sie unterstützend an der Seite Ihrer Tochter. Berichten Sie Ihrem Kind beispielsweise von Ihren eigenen Erfahrungen mit Liebeskummer.
Heftige Konflikte mit der Mutter, Machtkämpfe und Vorwürfe
Mädchen haben es schwerer als Jungen, sich von der Mutter zu lösen, da sie sowohl Identifikationsobjekt und Rollenvorbild als auch engste Bezugsperson ist.
- Wie Sie Ihrer Tochter am besten helfen: Sehen Sie in Ihrer Tochter keine Freundin! Versuchen Sie, die Vorwürfe Ihrer Tochter als Emanzipationsversuche zu verstehen und nicht als Kampfansage gegen Sie persönlich. Üben Sie sich im Loslassen! Haben Sie Geduld.
Typische Probleme von Jungen in der Pubertät
Pubertierende Jungen neigen zu Impulsivität
Jungen agieren oft sehr impulsiv und wenig reflektiert.
- Wie Sie Ihrem Sohn am besten helfen: Bleiben Sie möglichst ruhig. Bedenken Sie, welcher dramatische Umbauprozess im Hirn des Teenagers vor sich geht, und bleiben Sie geduldig.
Aggressionen
Jungen neigen eher als Mädchen dazu, ihre Energie nach außen zu tragen und wirken dann rasch „aggressiv“.
- Wie Sie Ihrem Sohn am besten helfen: Überlegen Sie, ob es sich wirklich um überschießende Aggressionen bei Ihrem Sohn handelt oder einfach nur um überschüssige Energie. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Sohn Sport treiben kann. Auch körperliche Spaßrangeleien mit Papa sind jetzt sehr wichtig und hilfreich für Jungen!
Risikobereitschaft von Jungen in der Pubertät
Jungen sind häufiger risikobereit und probieren auch mal gefährlichere Sachen aus. Dazu kann gehören, dass ein Kind Drogen nimmt, viel trinkt oder sich an „Mutproben“ versucht.
- Wie Sie Ihrem Sohn am besten helfen: Solange sich das alles im Rahmen hält, ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie mit ihm und ermöglichen Sie ihm legale „Kicks“, etwa beim Klettern, Bungee-Springen etc.
Computersucht
Jungen spielen öfter als Mädchen „Ballerspiele“ („Ego-Shooter“) am PC und neigen eher zu Computer- oder Onlinespielsucht.
- Wie Sie Ihrem Sohn am besten helfen: Intervenieren müssen Sie erst, wenn Ihr Sohn wegen der PC- oder Playstation-Aktivitäten seine Freunde und die Schule vernachlässigt. Sprechen Sie dann mit ihm und schalten Sie eventuell einen Therapeuten ein.
Konflikte mit dem Vater
Jungen haben in der Pubertät häufig auch Konflikte und Stress mit dem Vater: Sie stellen seine Autorität in Frage und/oder fordern durch Provokationen seine Präsenz ein.
- Wie Sie Ihrem Sohn am besten helfen: Hier sind Väter gefordert, sich mit ihrem Sohn auseinanderzusetzen: Seien Sie ihm ein Vorbild, bleiben (oder werden) Sie präsent und nehmen Sie Ihren Sohn ernst. Pflegen Sie regelmäßige Vater-Sohn-Gespräche und Vater-Sohn-Aktivitäten.