Pubertät: Wie halte ich mein Kind vom Rauchen ab?
Rauchen in der Pubertät
Jugendliche fanden es schon immer interessant, gerade das zu tun, was Eltern nicht gut finden. Das erste Bier, eine erste Zigarette: Oft ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Teenager das ausprobiert.
Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat gezeigt, dass immer weniger Jugendliche in der Pubertät Zigaretten rauchen. In der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen sank der Anteil der Raucher demnach von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 12 Prozent im Jahr 2012. Dank zahlreicher Aufklärungskampagnen und dem Verbot des Rauchens in Gaststätten scheint das Qualmen für Jugendliche „uncool“ geworden zu sein. Besonders im Trend liegt hingegen das Shisha-Rauchen (Wasserpfeifen). Doch das ist leider auch ungesund: Vergiftungen mit Kohlenmonoxid kommen ebenso vor wie die Ansteckung mit Krankheiten wie Herpes oder Grippe. Noch schlimmer: Während einer gemeinsamen Wasserpfeifen-Sitzung inhaliert der Konsument etwa so viel Nikotin, wie in zehn Zigaretten enthalten ist! Nikotin macht nicht nur abhängig, sondern steht auch im dringenden Verdacht, Krebs zu erzeugen.
Rauchen in der Pubertät- Von wegen harmlos: E-Shishas und E-Zigaretten
Relativ neu auf dem Markt sind die sogenannten E-Shishas. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen, etwa Schokolade, Gummibärchen oder Keks. Immer mehr 13- und 14-jährige probieren die bunten E-Shishas aus. Doch Vorsicht: Auch wenn die speziell für Jugendliche entwickelten E-Shishas nikotinfrei sind, sind sie doch keineswegs harmlos. E-Shishas sind Einweg-E-Zigaretten und haben mit einer echten Shisha (Wasserpfeife) nichts gemein. Eine E-Zigarette (elektrische Zigarette) ist ein kleines Gerät, in dem durch Ansaugen eine aromatisierte Flüssigkeit („Liquid“) verdampft wird. Hierbei entsteht ein sogenanntes Aerosol (Gasgemisch), das der Konsument inhaliert. Die Hauptbestandteileder E-Zigaretten- Liquids sind Propylenglykol und/oder Glyzerin sowie Aromastoffe (in E-Zigaretten für Erwachsene ist auch Nikotin enthalten).Durch Inhalation gelangen dann die chemischen Stoffe in den Körper. In einer aktuellen Stellungnahme warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ausdrücklich vor dem Konsum von E-Zigaretten und stuft sie als „gesundheitlich bedenklich“ ein. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Es können Vergiftungserscheinungen auftreten, wenn der Teenager zu oft hintereinander oder zu tief inhaliert.
- Es fehlen aussagekräftige Studien über die Gefahren der Inhalation von Propylenglykol.
- Manche Aromastoffe können bei Jugendlichen Allergien auslösen.
- Die Liquids und das Aerosol einiger E-Zigaretten enthalten krebserregende Stoffe.
- Die langfristigen gesundheitlichen Folgen der Chemikalieninhalation auf die Atemwege von Heranwachsenden sind laut DKFZ derzeit nicht abzuschätzen.
- Außerdem vereinfachen die vermeintlich harmlosen und leckeren E-Zigaretten möglicherweise den Wechsel zu nikotinhaltigen „echten“ Zigaretten.
Rauchen in der Pubertät: Nein, danke! 7 Tipps zur Prophylaxe
- Sollten Sie selbst rauchen, so stehen Sie dazu, zeigen Sie sich aber auch selbstkritisch. Erzählen Sie Ihrem Kind von den negativen Aspekten des Rauchens – etwa von den Kosten, dem Gefühl, abhängig zu sein, dem Geruch etc.
- Übertreiben Sie es nicht. Malen Sie Ihrem Kind keine Horrorszenarien aus, und machen Sie ihm keine Angst. Darauf reagieren Jugendliche oft mit Abwehr. Sie schalten dann ab, hören nicht zu und nehmen das, was Sie sagen, nicht mehr ernst.
- Bleiben Sie lieber konkret, im Hier und Jetzt. Was wäre jetzt der Nachteil, wenn Ihr Kind rauchte (Taschengeld, Gestank, schlechter Geschmack im Mund etc.)? Bei Mädchen sollten sie darauf hinweisen, dass Rauchen bei gleichzeitiger Einnahme der Anti-Baby-Pille gefährlich werden kann: Krampfadern und Thrombosen können die Folge sein.
- Grämen Sie sich nicht, wenn Ihr Kind doch einmal mit dem Rauchen beginnt. Eltern haben nur begrenzte Möglichkeiten, das zu verhindern. Bestrafen Sie es nicht dafür. Setzen Sie aber klare Regeln, wo und wann (nicht) geraucht werden darf.