Schlechte Klassenarbeit: Wie Sie die Fehler ausbügeln.
Eine verhauene Klassenarbeit ist für Sie und Ihr Kind eine echte Enttäuschung. Die Stimmung sinkt, und die Erwartungshaltung für andere Klassenarbeiten bekommt einen Dämpfer. Doch lassen Sie sich nicht demotivieren, sondern nutzen Sie die Erkenntnisse aus der vorangegangenen Prüfung. Finden Sie anhand unserer Checkliste die Gründe für die schlechte Note.
Klassenarbeit verhauen? Wie es weitergeht.
Lernverhalten |
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1. Wusste Ihr Kind, dass es eine Klassenarbeit schreibt? |
2. Hat Ihr Kind den Lernstoff ganz oder teilweise vor der Klassenarbeit beherrscht? |
3. Hat Ihr Kind die gesamte Vorbereitungszeit ausgenutzt? |
4. Hat Ihr Kind sich auf den richtigen Lernstoff vorbereitet? |
5. Ist Ihr Kind mit der Arbeit in der festgelegten Zeit fertig geworden? |
6. Hat Ihr Kind die Aufgabenstellungen der Klassenarbeit verstanden? |
Selbsteinschätzung Ihres Kindes |
7. Hat Ihr Kind die Klassenarbeit angstfrei und entspannt bewältigt? |
8. Ist Ihr Kind selbstbewusst gewesen? |
9. Hat Ihr Kind sein Leistungsvermögen richtig eingeschätzt? |
Gesundheitliche Bedingungen |
10. Ist Ihr Kind ausgeschlafen in die Schule gegangen? |
11. Ist Ihr Kind gesund gewesen? |
12. Hat Ihr Kind ausreichend gefrühstückt? |
Seelisches Wohlbefinden |
13. Ist Ihr Kind frei von persönlichen Sorgen in die Schule gegangen? |
14. Kommt Ihr Kind mit dem entsprechenden Lehrer gut zurecht? |
15. Fühlt sich Ihr Kind in der Klassengemeinschaft wohl? |
Falls Sie Fragen mit „Nein“ beantworten mussten, haben Sie wertvolle Hinweise auf die Gründe der missglückten Klassenarbeit gefunden. Die ersten sechs Fragen beziehen sich auf das Lernverhalten und die Vorbereitung Ihres Kindes. Falls Sie diese nicht alle mit „ja“ beantworten konnten, sollten Sie das Lernverhalten gemeinsam verändern. Die Fragen 7 bis 9 beziehen sich auf die Selbsteinschätzung Ihres Kindes. Die Fragen 10 bis 12 überprüfen die gesundheitlichen Bedingungen und die Fragen 13 bis 15 beschäftigen sich mit seinem seelischen Wohlbefinden.
So stärken Sie das Lernverhalten Ihres Kindes für die nächste Klassenarbeit (Fragen 1 bis 6)
Ein Wochenplaner mit allen wichtigen Terminen, dazu gehören sowohl Freizeitveranstaltungen als auch Klassenarbeiten, hilft Ihrem Kind, schon früh sein Arbeitsverhalten zu strukturieren. Werfen Sie gemeinsam jeden Tag einen Blick auf die kommenden Verpflichtungen und legen Sie einen Lernplan für künftige Prüfungen fest. So wird keine Arbeit vergessen.
Optimal ist es, bereits eine Woche vor dem Arbeitstermin mit der Vorbereitung zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sollte Ihr Kind genau wissen, welches Thema die Klassenarbeit genau behandeln wird. Dazu kann es entweder seine Lehrerin fragen oder auch andere Kinder aus der Klasse. In jedem Fall lohnt ein Blick in die Unterlagen: meist steht der Stoff der vorangegangenen drei bis vier Unterrichtswochen an. Dann werden die zu lernenden Inhalte in kleine Häppchen aufgeteilt, so dass jeden Tag nur ein überschaubares Lernpensum anfällt. Die Hausaufgaben der vergangenen Wochen dienen dabei als Arbeitsgrundlage. Am Tag vor der Prüfung wird nur wiederholt und nichts Neues mehr gelernt.
Wenn Ihr Kind den Lernstoff recht sicher beherrscht, können Sie einzelne Aufgaben variieren. In jeder Klassenarbeit gibt es leichte und schwere Aufgaben. Bei den so genannten Transferaufgaben wird erwartet, dass ein Kind sein Wissen auch auf andere Situationen übertragen kann. Das zu üben, ist gar nicht so einfach und sollte mit der Lehrerin abgesprochen werden. Zu leicht könnten Sie Ihr Kind sonst mit zu hohen Anforderungen verwirren.
Wenn Ihr Kind ein eher langsames Arbeitstempo hat und während der Klassenarbeit immer wieder in Zeitnot gerät, sollten Sie auch den Ablauf einer Prüfung üben. Mit einem Wecker oder einer Eieruhr kann Ihr Kind schon zu Hause sein Arbeitstempo kontrollieren und mit der Zeit etwas beschleunigen. Ein aufgeräumter Ranzen, gespitzte Stifte, ein ordentliches Mäppchen und Hefte mit genügend Platz helfen, Zeit zu sparen. Üben Sie auch, Arbeitsaufgaben langsam durchzulesen und in eigenen Worten zu formulieren. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Kind den Arbeitsauftrag wirklich verstanden hat.
So traut Ihr Kind sich mehr zu (Fragen 7 bis 9)
Kritik und Vorwürfe führen niemals dazu, dass Ihr Kind ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen kann. Wenn Ihr Kind bereits angsterfüllt den Weg in die Schule antritt, dann sind sein Gehirn und sein Leistungsvermögen mit Sicherheit blockiert. Gute Ergebnisse sind nun nicht mehr zu erzielen. Legen Sie – statt zu kritisieren – Ihr Augenmerk auf alles, was Ihrem Kind gut gelingt, und loben Sie es häufig. Packen Sie einen Talisman in den Schulranzen und geben Sie dem ängstlichen Prüfling einen aufbauenden Satz mit auf den Weg, z.B.: Heute gebe ich mein Bestes!
Fit und gesund in die Schule (Fragen 10 bis 12)
Viele Kinder schlafen abends mit einem lieb gewordenen Ritual gut ein und durch. Das sollten Sie am Vorabend einer Klassenarbeit niemals ausfallen lassen. Lesen Sie Ihrem Kind eine beruhigende Geschichte vor, sprechen Sie über die schönen Ereignisse des vergangenen Tages und wünschen Sie ihm süße Träume. Öffnen Sie morgens sofort die Vorhänge, damit Ihr Kind Licht bekommt, oder schalten Sie die Lampen in seinem Zimmer an. Auch etwas Musik zum Aufstehen weckt die Lebensgeister und sorgt für einen guten Start in den Tag. Natürlich darf auch das gesunde Frühstück nicht fehlen, damit Ihr Kind bei der Klassenarbeit genügend Energie hat.
So lösen Sie Probleme in der Schule (Fragen 13 bis 15)
Selten versagen Kinder in Klassenarbeiten, weil sie sich vor ihren Schulkameraden schämen oder Angst vor der Lehrkraft haben. In beiden Fällen kommen Sie um ein Gespräch mit der Klassenleitung nicht herum, denn die Lösung kann nur in einer Veränderung der Unterrichtssituationen liegen. In der Regel steht Ihr Kind mit solchen Ängsten nicht allein da. Ein ungutes Klima in der Klasse sollte daher unbedingt auch auf dem Elternabend besprochen werden, damit sich die Lage wieder entspannt.