Verhalten und mündliche Mitarbeit: Darauf achten Lehrer besonders!

Kopfnoten, also die Zensuren für Verhalten und Mitarbeit, erscheinen Eltern oft willkürlich. Mit meinen Insider-Tipps kann Ihr Kind seine Kopfnoten mit etwas Einsatz bei der mündlichen Mitarbeit oder gutem Willen verbessern.  
Verhalten und mündliche Mitarbeit: Darauf achten Lehrer besonders! pololia
Inhaltsverzeichnis

Mitarbeit im Unterricht

Sicher: Jedes Kind ist in seinem Verhalten einzigartig. Das ist auch gut so. Und jeder Lehrer hat aufgrund seiner Persönlichkeit, seinen eigenen Interessen und seiner Stimmungen eine subjektive Wahrnehmung darauf. Dennoch gibt es eigentlich in jeder Klasse bestimmte Schülertypen, deren Verhalten bei Lehrern ähnliche Reaktionen hervorruft. Im Folgenden habe ich ein paar meiner Schüler skizziert, die exemplarisch für diese Schülertypen stehen. Ähnelt Ihr Kind einem Typ aus meiner Klasse? Dann probieren Sie doch mal meine passenden Verhaltenstipps aus.

1. Verhaltenstyp: Der intelligente Schüchterne bei der mündlichen Mitarbeit

Er schreibt gute Klassenarbeiten, arbeitet sehr zuverlässig, ist ordentlich und bestens organisiert. Allerdings beteiligt er sich nur wenig am Unterricht. Ruft der Lehrer ihn aber auf, weiß er immer die richtige Antwort.

Schüchterne Kinder sollten mehr Mitarbeit wagen!

  • Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, sich in jeder Stunde wenigstens einmal zu melden. Das kostet natürlich Überwindung. Probieren Sie doch gemeinsam einmal unsere Rollenspiel-Tipps aus, um diese Angst in den Griff zu bekommen.
  • Fordern Sie in Gesprächen mit Ihrem Kind Blickkontakt ein. Blickt es den Lehrer oder seine Mitschüler bei seinen Wortmeldungen freundlich an, wirkt das auf das Gegenüber sofort sympathisch und kompetent.
  • Singen oder sprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Lieder und Gedichte aus dem Unterricht. Vielleicht fühlt es sich zukünftig mutig genug, auch in der Schule mitzumachen?

2. Verhaltenstyp: Der laute Besserwisser profiliert sich durch sein Auffallen

Trotz guter Schulnoten ist er stets im Gerangel mit seinem Lehrer. Sein Verhalten fällt durch ständige Kommentare auf, die er am liebsten in die Klasse hineinruft. Im Gesprächskreis fügt er häufig Bemerkungen zu den Erzählungen seiner Mitschüler hinzu. Soll er eine Partner- oder Gruppenarbeit machen, will er die am liebsten allein oder allerhöchstens mit seinem besten Freund Tim durchführen, andernfalls verweigert er die mündliche Mitarbeit im Unterricht.

Bei vorlautem Verhalten macht der Ton die Musik!

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind andere aussprechen lässt.
  • Verlangen Sie eine Entschuldigung, wenn es andere ärgert oder ihnen etwas wegnimmt.
  • Ihr Kind sollte freche Kommentare und Schimpfwörter auf jeden Fall sein lassen.
  • Loben Sie Ihr Kind besonders, wenn es andere bei Verletzungen oder Misserfolgen tröstet. 

3. Verhaltenstyp: Die einfühlsame Trödlerin kommt selbst zu kurz

Wenn Klassenkameraden sie brauchen, unterbricht sie ihre Arbeit sofort, schlichtet Streit, trocknet Tränen oder sucht verloren gegangene Hausschuhe. Die Müllabfuhr auf dem Pausenhof oder der quietschende Fensterladen verlocken zum Pausen machen. Bei so viel Ablenkung bleibt ihre Mitarbeit meist zurück, und die Kopfnoten sind dürftig.

Emphatische Kinder müssen auch an sich denken!

  • Setzen Sie Ihrem Kind durch einen Wecker ein zeitliches Ziel bei den Hausaufgaben. In der Schule kann eine Armbanduhr hilfreich sein.
  • Erlauben Sie Ihrem Kind ausdrücklich, dass es Klassenkameraden nicht immer sofort helfen muss, wenn es selbst noch an einer Aufgabe sitzt. Es ist völlig in Ordnung, Mitschüler mit ihren Fragen zum Lehrer zu schicken.
  • Bitten Sie den Lehrer um einen Sitzplatz, der wenig Ablenkung bietet: möglichst am Rand ohne Blickmöglichkeit zum Fenster oder zur Klassenzimmertür, vielleicht sogar ohne Tischnachbarn.

4. Verhaltenstyp: Der interessierte Schlamper riskiert seine mündliche Kopfnoten auf dem Schulzeugnis

Er hat durchschnittliche Noten auf dem Zeugnis, vergisst gern mal die Hausaufgaben, und seine Hefte sind recht schlampig. Geht es im Unterricht aber um seine Lieblingstiere oder sind Projekttage, ist er mit Feuereifer dabei.

Bei schlampigem Verhalten ist Ordnung die halbe Miete!

  • Erinnern Sie Ihr Kind daran, Arbeitsblätter sofort und im richtigen Ordner abzuheften.
  • Machen Sie jeden Abend einen „Schulranzen-Check“ (Sind alle erforderlichen Materialien für den nächsten Schultag eingepackt?).
  • Lineal und gespitzte Stifte sind kleine Helfer für ordentlichere Hefte.