So hört Ihr Kind auf zu quengeln!

Ihr Kind quengelt anhaltend, kann nicht warten oder hängt ständig an Ihrem Rockzipfel, weil es sich keine fünf Minuten alleine beschäftigen kann. Das kostet Kraft und Nerven. Doch mit der richtigen Strategie lässt sich das Nerven und Quengeln auf ein erträgliches Maß reduzieren. 

Inhaltsverzeichnis

Erziehungstipps für quengelnde Kinder

Quengeln und Nerven ist für uns Erwachsene jedes Verhaltes, das uns zu anstrengend ist, uns wütend macht, uns zu viel ist oder unnötig Kraft kostet. Die Auslöser können dabei je nach Familie ganz unterschiedlich sein.

Wenn Ihr Kind quengelt: Überlegen Sie, was Sie selbst tun können

Stellen Sie eine Liste auf, die all die „nervenden“ Verhaltensweisen Ihres Kindes enthält. Anschließend sortierenSie alle störenden Aktionen Ihres Kindes in eine der beidenfolgenden Kategorien ein:

1. Was lässt sich ändern?

2. Was ist unvermeidlich?

ersetzen Sie sich dazu in Ihr Kind hinein: Was können Sie von Ihrem Kind, seinem Alter entsprechend, erwarten? Was kann es bereits verstehen? Was jedoch noch nicht?Was kann es bereits, was noch nicht?So finden Sie heraus, was Sie tatsächlich abstellen könnenund was Sie aufgrund des Entwicklungsstands Ihres Kindes ohne Groll und böse Worte akzeptieren sollten. Sichüber Dinge der zweiten Kategorie aufzuregen, bringt nichts –weder für Ihr Kind noch für Sie selbst.Eine solche Liste könnte z. B. so aussehen:

Ihr Kleinkind kleckert beim Essen, verschüttet viel, und oft fällt etwas auf den Boden. Unvermeidlich,weil Ihr Kind noch nicht so geschickt essen kann. Siesollten sich deshalb nicht darüber aufregen, sondern liebereinen Kleckerschutz auf dem Boden auslegen. Dannkönnen Sie bei einem Malheur gelassener bleiben.

Ihr Kind zieht an der Telefonleitung oder hängt dauernd an Ihnen dran, wenn Sie telefonieren. Lässt sich ändern. Kurze Telefonate sollte Ihr Kind akzeptieren. doch wenn Sie häufig länger reden, wird das auch einem Kindergartenkind zu langweilig. Versuchen Sie sich einerseits kurz zu fassen, sagen Sie Ihrem Kind aber andrerseits, dass es z. B. drei oder fünf Minuten Ruhe geben muss. Wenn Sie die vereinbarte Zeit auf einem Eierwecker einstellen, haben Sie beide ein klares Signal, wann die „Telefonzeit“ um ist. Ihr Kind darf also nicht stören, bis der Wecker klingelt. Wenn ihm die Zeit trotzdem zu lang wird, können Sie eine Kiste mit besonders tollen und beliebten Spielsachen in Telefonnähe griffbereit stellen, die Ihr Kind nur während des Telefonates bekommt.

Sie müssen Ihrem Kind alles „tausendmal“ sagen und immer wieder erklären. Lässt sich ändern. EndloseErklärungen können Sie sich vermutlich sparen, denn IhrKind versteht vieles vielleicht noch gar nicht oder hatselbst schon entnervt „abgeschaltet“. Bevor Sie zu vielreden, handeln Sie lieber. Machen Sie Ihrem Kind vor, wasSie von Ihm erwarten, statt es zu erklären, oder führenSie ihm die Hand. Gehorcht es nicht, lassen Sie besserKonsequenzen folgen, sonst nimmt Ihr Kind Sie baldnicht mehr ernst.

Ihr Kind findet es lustig, ständig auf den Staubsauger zu klettern, sobald Sie saugen wollen. Lässt sich ändern. Natürlich muss es nicht sein, doch wissen Sie, dass IhremKind der „Ritt auf dem Staubsauger“ unheimlich Spaßmacht. Vereinbaren Sie, dass Ihr Kind eine bestimmte Zeit„mitfahren“ darf, dann aber ohne Theater absteigen muss.Oder dass es an manchen Tagen, wenn Sie es ihm verbieten,nicht auf den Staubsauger darf. Damit Ihr Kind das nichtals Willkürakt auffasst, ist eine Erklärung sinnvoll, etwawenn Sie es eilig haben. Dass ein Verhalten an einem Tago.k. ist, an einem anderen Tag jedoch nicht, darf durchausvorkommen. Wichtig ist nur, dass Ihr Kind weiß: Wenn Sienein sagen, meinen Sie auch tatsächlich nein.

Nerven und Quengeln: Will ich das oder will ich das nicht?

Diese Frage sollten Sie sich in allen Situationen stellen, die Sie üblicherweise „nerven“. Wenn Sie die Frage mit einem entschiedenen „Nein, das will ich jetzt nicht!“ beantworten können, werden Sie auch genügend Entschlossenheit aufbringen können, Ihrem Kind gegenüber eine klares und unmissverständliches „Nein“ auszudrücken. Sind Sie nämlich selbst unsicher, weil Sie einerseits „eigentlich“ gerne Ihre Ruhe hätten, andrerseits aber das Gefühl haben, Ihr Kind jetzt nicht einschränken zu können, dann wird Ihr Kind dies spüren und verunsichert reagieren. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass es anfängt noch mehr zu quengeln und zu nerven, weil es Klarheit braucht.

Mein Tipp für quengelnde Kinder: 
Wenn Sie einerseits Verständnis für ein Verhalten Ihres Kindes haben, das Sie andrerseits aber gerade jetzt (ausnahmsweise) stört, sollten Sie versuchen, einen Kompromiss zu finden. Ihr Kind darf es zu einem späteren Zeitpunkt oder nur eine bestimmte Zeit lang tun oder es kann dafür in sein Kinderzimmer gehen.



Quengelnde Kinder: Verlangen Sie nicht zu viel von Ihrem Kind!

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Manches Verhalten ist bei Kindern einfach normal. Zweijährige z. B. lassensich noch nicht auf später vertrösten, wenn sie etwas wollen.Sie haben noch keinen Zeitbegriff und können deshalbschlecht auf etwas warten. Vielleicht können Sie aber dieWartezeit mit einer Ablenkung oder einem Lied überbrücken.Problematisch wird es auch immer dann, wenn die Wohnung (noch) nicht kindgerecht eingerichtet ist. Wenn IhrKind auf einem dunkelblauen Ledersofa etwas verschüttet,können Sie leichter gelassen bleiben, als wenn das gleiche Malheur auf einer hellen Stoffcouch passiert. Es ist nervenschonender, alle gefährlichen oder zerbrechlichen Dinge außer Reichweite zu räumen sowie alle Steckdosen und Treppen zu sichern, als ein Krabbelkind ständig davon fernzuhalten und immer wieder zu ermahnen.