Spielend aufgeräumt: Mit diesen Tipps zum ordentlichen Kinderzimmer

Ein Kleinkind braucht gerade mal 15 Minuten, um sein ordentliches Kinderzimmer in ein buntes Chaos zu verwandeln. Das Aufräumen hinterher dauert dummerweise länger. Und ohne Hilfe von Mama oder Papa geht es auch noch nicht. 

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Aufräumen im Kinderzimmer

Die Legosteine müssen neben dem Bett liegen, denn da ist die Müllhalde und da hat sie das Müllauto abgeladen. Daneben stehen – dachartig aufgestellt – zwei Pappbilderbücher und in diesen „Ställen“ tummeln sich jede Menge Playmobil-Tiere. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? In seiner grenzenlosen Fantasie (und von einer Spielidee zur nächsten springend), sammelt Ihr Kind auf dem Boden im Kinderzimmer schnell eine Menge Spielzeug an. Am Ende ist es völlig überfordert damit, all das alleine wieder aufzuräumen. Oft will es seine Spielszenerie auch gar nicht wegräumen, weil es am nächsten Tag damit weiterspielen will. 

Die 7 besten Aufräumtipps fürs Kinderzimmer

  1. Eines nach dem anderen. Führen Sie die Regel ein, dass Ihr Kind erst dann ein neues Spiel aus dem Schrank nimmt, wenn es das alte zuvor weggeräumt hat. Oder dass zuerst das Malzeug aufgeräumt wird, bevor die Rennbahn aufgebaut wird. Drücken Sie aber, wenn mehrere Kinder zusammen spielen und ganz in ihr Spiel versunken sind, auch mal ein Auge zu. Da wird schnell eine neue Idee aufgegriffen und etwas anderes rausgeräumt. Würden Sie jedes Mal stur auf das Wegräumen zwischendurch pochen, wäre die Leichtigkeit des Spiels schnell dahin.
  2. Erst mal zu Ende spielen. Wenn Sie Ihr Kind mitten aus seinem Spiel reißen, hat es zum Aufräumen sicherlich keine große Lust. Geben Sie ihm zehn bis 15 Minuten Zeit, um sich von seinem Spiel zu lösen. Erlauben Sie ihm, kunstvolle Legotürme oder Bauklotz-Wolkenkratzer über Nacht stehen zu lassen. Das signalisiert Ihrem Kind, dass Sie seine Bauwerke wertschätzen. Es wird dafür sicher bereitwillig herumliegende Einzelteile in die dafür vorgesehenen Kisten räumen.
  3. Spielerisch aufräumen macht mehr Spaß. Machen Sie aus dem Aufräumen ein Suchspiel oder einen Wettbewerb: Wer findet die meisten Bauklötze? Schafft Ihr Kind es, schneller seine Autos aufzuräumen als Sie die Bilderbücher? Bitten Sie Ihr Kind, seine Puppe zu Bett zu bringen und die Puppenkleider in den Schrank zu legen. Oder geben Sie ihm Besen und Schaufel, um Legosteine oder Bauklötze zusammenzukehren.
  4. Aufräumen als fester Bestandteil des Tagesablaufs. Wenn es für Sie und Ihr Kind zur festen Gewohnheit wird, im Kinderzimmer ein- bis zweimal täglich aufzuräumen (etwa vor dem Schlafgengehen), kann das ganz große Chaos gar nicht entstehen – und endlose Diskussionen, warum denn jetzt aufgeräumt werden muss, erübrigen sich! Meist genügt es, jeweils fünf oder zehn Minuten lang aufzuräumen. Sie können für diese Zeit einen Eierwecker einstellen, der das Ende der „Aufräumzeit“ deutlich hörbar anzeigt.
  5.  Überfordern Sie Ihr Kind nicht! Einem Dreijährigen zu sagen „Jetzt räum mal schön dein Kinderzimmer auf!“ wäre schlicht eine Überforderung. Aber zusammen mit Ihnen kann schon ein ein- bis zweijähriges Kind beim Aufräumen helfen. Geben Sie Ihrem Kind ganz klar umrissene und einfach zu erledigende Aufgaben. Hat Ihr Kind z. B. alle Bilderbücher ins Regal gestellt, können Sie es bitten, die Legosteine in die Kiste zu räumen.
Mein Tipp:

Vergessen Sie keinesfalls, Ihr Kind zu loben, wenn es einmal alleine aufgeräumt hat oder Ihnen bereitwillig geholfen hat. Zeigen Sie ihm deutlich, wie sehr Sie sich freuen, dass es schon so groß ist und so toll Ordnung machen kann! Auch eine kleine Belohnung hin und wieder kann Wunder wirken. Wie wäre es z. B. mit dem Buch „Der kleine Aufräumfix“ von B. Spathelf und S. Szesny (Albarello 2007; 32 Seiten), bei dem es ums spielerische Aufräumen geht?

  1. Weniger ist mehr! Bei zu vielen Spielsachen verlieren Kinder schnell den Überblick, und es entsteht schnell Chaos. Packen Sie lieber diejenigen Dinge, mit denen es seltener spielt, weg und wechseln Sie in regelmäßigen Abständen. Lassen Sie Ihr Kind bei der Auswahl mitentscheiden, da das zeitweise Ausmustern von Spielsachen keine Strafmaßnahme sein soll.
  2. Die richtigen Ordnungshelfer schaffen Überblick. Um wirklich aufräumen zu können, braucht Ihr Kind ausreichend stapelbare Kisten, Schubladenschränke und genügend Regalfläche. All das muss außerdem gut erreichbar und damit niedrig genug sein. Ab dem Kindergartenalter sind viele kleine statt einiger großer Kisten sinnvoller. Dann kann z. B. Lego je nach Thema (Bauernhof und Zubehör, Baustelle und Zubehör) eingeräumt werden, was Ihrem Kind das Finden erleichtert. Kleben Sie passende Aufkleber oder aus einem Spielzeugkatalog ausgeschnittene Fotos auf die verschiedenen Kisten, damit Ihr Kind sehen kann, was wo hineingehört.
Mein Tipp:

Besorgen Sie eine Kiste mit Deckel. Dort hinein kommen alle Dinge (wie z. B. Spielzeug), die in der Wohnung verstreut und nicht an ihrem Platz liegen. Die Kiste wird nur einmal pro Woche entleert, was die Folge hat, dass man seine Sachen nicht so schnell wiedersieht, wenn man sie vorher irgendwo hat liegen lassen. Es sollte jedoch gleiches Recht für alle gelten! Auch Ihr Kind darf liegen gebliebene Gegenstände von Ihnen hineintun.