Streit unter Kindern: 10 Erziehungsregeln, um Streit friedlich zu lösen

Ob es um Streit im Kinderzimmer oder auf dem Spielplatz geht: Damit Ihr Kind lernen kann, Streit auf friedfertige Weise mit Worten und nicht mit Fäusten zu lösen, braucht es anfangs Ihre Hilfe. Lesen Sie in diesem Beitrag 10 Erziehungsregeln um Streit unter Kindern friedlich zu lösen. 

Inhaltsverzeichnis

10 Erziehungsregeln, um Streit unter Kindern zu schlichten

  • Erziehungsregel: Nehmen Sie sich Zeit! Streit unter Kindern sollten Sie nie mit einem „Macht das mal unter euch aus“ abtun. Seien Sie im Notfall sofort zur Stelle und nehmen Sie sich so viel Zeit, wie zur Konfliktlösung nötig ist.
  •  Erziehungsregel:  Bleiben Sie neutral! Ergreifen Sie nicht Partei für das eine oder andere Kind. Seien Sie unvoreingenommen. Sätze wie „Du bist doch der Ältere, da musst du doch vernünftiger sein“ oder „Dich kenn ich schon – du bist doch jedes Mal dabei, wenn gestritten wird“ sind Gift für die Schlichtung.
  • Erziehungsregel: Seien Sie geduldig und sachlich! Jedes Kind darf seinen Standpunkt so ausführlich darlegen, wie es das für nötig hält. Fallen Sie keinem ins Wort. Bleiben Sie immer ruhig und sachlich.
  •  Erziehungsregel:  Hören Sie aufmerksam zu! Wo liegen die Differenzen? Was hat den Streitpartner verletzt? Nur durch aufmerksamesZuhören werden die Positionen deutlich. Hören Sieauch auf die Botschaft zwischen den Zeilen: Wieweit wurdejemand bei einem Streit beleidigt, verletzt oder missachtet?
  • Erziehungsregel: Drücken Sie Ihre Anerkennung aus, wenn Sie bei Konflikten um Hilfe gebeten werden! Freuen Sie sich, wennIhr Kind den Mut aufbringt und zu Ihnen kommt, um Sieum Vermittlung zu bitten. Falls Sie sich ungebeten einschalten,sollten Sie fragen: „Seid ihr einverstanden, dassich vermittle?“
  • Erziehungsregel:: Beachten Sie die Streitregeln und erinnern Sie die Kinder daran! Damit das Vermittlungsgespräch gelingen kann,müssen sich alle an die folgenden Streitregeln halten.Erklären Sie den Kindern: „Bevor jeder seine Geschichteerzählen kann, brauchen wir noch Regeln. Sie helfen uns,ruhig miteinander zu reden und eine Lösung zu finden.“
  • Erziehungsregel: Hören Sie sich den Standpunkt jedes Kindes an! Falls es schon Streit gibt um die Frage, wer zuerst erzählen darf, sollten Sie sich davor hüten, über die Köpfe der Kinder hinweg zu entscheiden. Lassen Sie entweder das Kind, das als Erstes zu Ihnen gekommen ist, anfangen, oder losen Sie aus. Auch Würfeln oder Auszählen sind möglich.
  • Erziehungsregel: Regen Sie Lösungsmöglichkeiten an! Fragen Sie die Kinder, welche Lösungsmöglichkeiten ihnen einfallen, etwa „Was soll als Nächstes getan werden?“ oder „Wie soll es sein, damit jeder zufrieden ist?“. Sammeln Sie die Vorschläge unkommentiert für eine spätere Auswahl. Durch geschickte Fragen können Sie neue Impulse geben oder Ideen anregen. Fällt den Kindern gar kein Lösungsvorschlag ein, können Sie selbst ein bis zwei Möglichkeiten anbieten, über die die Kinder entscheiden können.
  • Erziehungsregel: Treffen Sie mit den Kindern eine Übereinkunft! Ist die Entscheidung für einen Lösungsvorschlag gefallen, muss dieser oft noch konkretisiert werden (wer, wann, wo, wie oft, wie lange). Alle beteiligten Kinder müssen mit dieser Lösung einverstanden sein und bereit sein, sich daran zu halten.
  • Erziehungsregel: Überprüfen Sie mit den Kindern, ob die Vereinbarung eingehalten wird und ob sie praktikabel ist! Die beste Lösung taugt nichts, wenn sie nicht eingehalten wird.Und manche Lösung wird sich im Alltag als unpraktischherausstellen. Falls der Konflikt fortbesteht, muss dieAngelegenheit neu verhandelt werden.Diese Regeln sind leicht verständlich und hören sich sehreinfach an. Die Kunst liegt darin, sie im Ernstfall auch umzusetzen.
  • Drei Streitregeln, die Ihr Kind lernen sollte:

    • Den anderen ausreden lassen. Hilfreich ist ein Redestab, den man selbst basteln kann. Derjenige, der dran ist, hält den Redestab, solange er redet, und gibt ihn dann weiter. Das diszipliniert gegen Unterbrechen und macht Strukturen klarer.
    • Höflich und freundlich miteinander umgehen.
    • Den Standpunkt des anderen in eigenen Worten wiederholen, damit klar ist, dass er verstanden wurde. Bei Kindern bis zum Vorschulalter sollten Sie dies übernehmen und am Schluss beide Positionen zusammenfassend nebeneinanderstellen.