Umgang mit Trotz und Widerstand bei Ihrem Kind
Nicht nur Kinder im Trotzalter probieren immer wieder aufs Neue aus, wo bei ihren Eltern die Toleranzschwelle liegt. Doch ohne Regeln und Grenzen geht es im Miteinander nicht. Lesen Sie hier, wie Sie vorbeugen können oder im Akutfall richtig reagieren.
Wie Ihr Kind in der Trotzphase Regeln lernt
Spätestens mit Beginn der Trotzphase wollen kleine Leute längst nicht mehr so wie Mama oder Papa. Ist die Trotzphase mit etwa vier Jahren glücklich ausgestanden, wird die Erziehung aber häufig auch nicht einfacher. Im Alter zwischen vier und sechs Jahren, im typischen Märchenalter, interessieren sich Kinder sehr für „Gut und Böse“ sowie „Richtig und Falsch“. Deshalb sind sie meist bereit, sich an klare und sinnvolle Regeln zu halten. Trotzdem wird Ihr Kind immer die Regeln boykottieren und Grenzen austesten. Das ist völlig normal, wenn auch manchmal sehr anstrengend!
Mit diesen 5 Kommunikationstipps folgt Ihr Kind besser
Sprechen Sie es mit seinem Namen an, sehen Sie ihm in die Augen, gehen Sie vielleicht vor ihm in die Hocke, damit Sie auf gleicher Augenhöhe sind. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind hört nicht richtig zu, können Sie es nach Ihrer Anweisung fragen: „Also, was sollst du tun?“ und Ihr Kind die Anweisung wiederholen lassen.
Ihr Kind muss wissen, dass Ihre Anweisung oder Ihr Verbot keine schüchterne Bitte oder eine Frage mit Wahlmöglichkeit ist! Fragen Sie nicht „Möchtest du jetzt ins Bett gehen?“, sondern sagen Sie klipp und klar „Es ist jetzt Zeit, dass du ins Bett gehst“. Geben Sie keine komplizierten Anweisungen, sondern sprechen Sie so einfach wie möglich.
Mein Tipp: |
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Hilfreich ist oft die 1-2-3-Regel. Sagen Sie Ihrem Kind, was es tun bzw. lassen soll und welche Konsequenzen erfolgen, wenn es bei „drei“ nicht gehorcht. Zählen Sie dann bis drei. So lange hat es Zeit, Ihrer Aufforderung nachzukommen. Konsequent angewendet, hat dieses Vorgehen eine gewisse Signalwirkung, die das Befolgen von Aufforderungen erleichtert. |
Sagen Sie Ihrem Kind nicht, was es nicht tun soll, sondern teilen Sie ihm genau mit, was Sie von ihm erwarten (statt „Schmatz nicht so“ z. B. besser: „Mach beim Kauen den Mund zu“).
Aufzählungen von mehreren Aufgaben, die Ihr Kind hintereinander erledigen soll, überfordern es höchstwahrscheinlich. Warten Sie ab, bis es eine Anweisung ausgeführt hat, und geben Sie dann erst die nächste.
Wenn Sie Ihrem Kind mit sanfter Stimme etwas verbieten und gleichzeitig lächeln, weiß Ihr Kind nicht, ob es den Worten oder aber Ihrer Körpersprache glauben soll. Denn Ihre Worte sagen „nein“, obwohl die Körpersprache zum Übertreten des Verbotes animiert.