Was die Körpersprache Ihres Kindes verrät!
Kinder werden von ihren Gefühlen oft überwältigt, denn sie sind noch dabei zu lernen, wie sie mit Angst, Wut, Trauer oder Zorn richtig umgehen. In vielen Situationen können sie ihren Eltern oder Freunden daher nicht mit Worten mitteilen, was sie wirklich bewegt. Stattdessen werden sie aggressiv, ziehen sich total zurück oder verstecken sich hinter albernen Späßen.
Aggressiv oder traurig?
Kinder verhalten sich ganz natürlich, das macht sie so liebenswert. Sie wirken stets authentisch und nehmen kein Blatt vor den Mund. Ihre Bewegungen und ihr Gesichtsausdruck sind unverfälscht, sie spiegeln ihr Befinden naturgetreu wider. Erst mit der Pubertät und dem weiteren Älterwerden lernen Kinder, ihre körperlichen Signale zu kontrollieren und zu manipulieren. Doch bis zum Alter von circa zwölf Jahren hilft ihre Körpersprache uns dabei, in ihnen wie in einem offenen Buch zu lesen. Worauf kommt es dabei an?
Diese 4 Signale müssen Sie im Blick behalten
- Haltung
- Stimme und Tonfall
- Gestik
- Mimik
Die Haltung zeigt, wie sich Ihr Kind wirklich fühlt
Ihr Kind behauptet, es sei topfit, wach, ausgeruht und könne auf jeden Fall eine Runde mit Papa und dem Hund spazieren gehen, bevor es sein Zimmer aufräumt? Schauen Sie Ihr Kind genau an, denn seine Haltung verrät Ihnen, ob es diese Energie wirklich hat oder nur vortäuscht. Hat Ihr Kind eine aufrechte, lockere Körperhaltung? Dann hat es die Situation wahrscheinlich im Griff und ist voller Selbstvertrauen, seine Behauptung auch einlösen zu können. Skeptisch werden sollten Sie bei den folgenden Signalen:
- Ihr Kind lässt seine Schultern hängen.
- Ihr Kind steht mit gebeugtem Rücken vor Ihnen.
- Ihr Kind lässt seine Arme schlaff herunterhängen.
- Ihr Kind schaut nach unten, während es topfit zu sein behauptet.
Es vermeidet, Ihnen in die Augen zu sehen, weil es nicht die Wahrheit sagt. Diese körperlichen Anzeichen verraten Ihnen schnell, dass Ihr Kind alles andere als energiegeladen und munter ist. Im Gegenteil, es fühlt sich wahrscheinlich abgespannt und müde und sucht nur eine Möglichkeit, der ungeliebten Aufgabe noch eine Weile zu entkommen.
So reagieren Sie richtig
Drehen Sie in diesem Fall den Spieß einfach um. Bieten Sie Ihrem Kind an, den Spaziergang zu verschieben und im Anschluss an das Aufräumen zu legen. Es wird nicht begeistert sein, aber so besteht zumindest noch eine kleine Chance, dass die unangenehme Aufgabe erledigt wird. Mit großer Sicherheit ist Ihr Kind anschließend dann viel zu erledigt, um noch Lust auf einen Spaziergang zu haben.
Die Stimme und der Tonfall verraten, wie es Ihrem Kind wirklich geht
Ihr Kind war ein paar Tage krank und möchte nun endlich wieder mit seinen Freunden spielen. Daher behauptet es, sich gut zu fühlen und wieder gesund zu sein. Hören Sie genau hin! Wie klingen Stimme und Tonfall Ihres Kindes. Möchte es vielleicht nur der Langeweile entfliehen, und gehört es eigentlich noch ins Bett? Oft erkennen Sie an der Stimme ganz genau, wie es um den kleinen Patienten bestellt ist. Ein kräftiger Ton und eine selbstbewusste Lautstärke zeigen, dass die Krankheit weitgehend überwunden ist. Skeptisch werden sollten Sie bei folgenden Signalen:
- Die Stimme Ihres Kindes ist leise und kraftlos.
- Der Tonfall Ihres Kindes klingt jammerig oder quengelig.
- Die Stimmlage Ihres Kindes ist zu hoch, weil es sich noch nicht wirklich gut fühlt.
- Ihr Kind, das sich meist bemüht, hochdeutsch zu reden, verfällt automatisch in seinen gewohnten Dialekt.
- Ihr Kind spricht etwas undeutlich (es nuschelt), weil es sich für eine deutliche, kraftvolle Sprache noch zu sehr anstrengen muss.
- Die Stimme Ihres Kindes klingt schwach und brüchig.
So reagieren Sie richtig
Stimmlage und Tonfall Ihres Kindes verraten Ihnen, wie es sich wirklich fühlt. Treffen mehrere dieser Punkte zu, sollte Ihr Kind noch ein wenig länger bis zur vollen Belastung abwarten, weil es seine körperliche Kraft noch nicht vollkommen zurückerlangt hat. Ein kurzer Besuch eines Freundes oder einer Freundin ist sicherlich vertretbar, aber um die Wohnung zu verlassen, ist Ihr Kind dann noch zu schwach.