Unser Sohn schläft noch bei uns und soll in ein paar Monaten in sein Kinderzimmer umziehen. Sein Bett steht dort allerdings vor vier Steckdosen. Wie bedenklich ist der Standort in Bezug auf Elektrosmog? Sollte man das Bett besser anders platzieren?
von Stefanie J.
Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz
Liebe Stefanie,
wie Sie schon vermuten, ist es nicht günstig, wenn das Kinderbett direkt vor mehreren Steckdosen steht. Allerdings gibt es Geräte, die sehr viel mehr Elektrosmog abgeben als eine Steckdose bzw. die Stromleitung (die Steckdose selbst ist ja nicht das Problem). Dazu gehören etwa DECT-Telefone (fast alle modernen schnurlosen Telefone), die auch durch Wände hindurch strahlen und selbst im Abstand von mehreren Metern noch eine Belastung darstellen. Oder auch ein Radiowecker oder manche Babyfone neben dem Kopf. Einen gut verständlichen Artikel zum Thema Elektrosmog finden Sie unter www.mdr.de/hier-ab-vier/rat_und_tat/4767.html. Das Thema Elektrosmog wird sehr kontrovers beurteilt. Ich bin für Vorbeugung, selbst wenn sich nachher herausstellen sollte, dass Elektrosmog doch „ganz ungefährlich“ sein sollte – was man vermutlich nie wird beweisen können! Stellen Sie deshalb das Babybett besser an einen anderen Platz, wenn das Kinderzimmer diese Möglichkeit zulässt.Achten Sie darauf, dass sich am neuen Platz im Bereich der Zimmerwand im Nebenzimmer keine neue Strahlungsquelle wie z. B. die Basisstation eines schnurlosen Telefons befindet. Ist ein Umstellen des Bettes nicht möglich, können Sie sich einen Netzfrei-Schalter vom Elektriker einbauen lassen. Damit ist zumindest nachts, wenn keine Stromverbraucher mehr an sind, gesichert, dass der Strom in den am Netzfrei-Schalter angeschlossenen Elektroleitungen ausgeschaltet ist. Dazu ist aber erforderlich, dass kein Dauerverbraucher (z. B. Babyfon oder Radiowecker!) angeschlossen ist, sonst ist der Netzfrei-Schalter unwirksam. Unter enius.de/wohnen/netzfreischalter.html können Sie sich genauer dazu informieren.
Ich wünsche Ihrem kleinen Sohn einen guten und gesunden Schlaf!
Herzlichst Ihre Andrea Schmelz