Kommunion, Firmung, Konfirmation

Um das Osterfest herum werden in den beiden großen christlichen Kirchen bedeutende Feste gefeiert, die für die jungen Christen wegweisend und wichtig sind. 

Inhaltsverzeichnis

Was die Feste bedeuten und wie sie gefeiert werden

In der katholischen Kirche spielt die Kommunion eine große Rolle. Für gewöhnlich sind die Kinder ungefähr acht Jahre alt, wenn sie das Fest der Erstkommunion feiern dürfen. Vorher werden sie auf dieses große Ereignis in der Regel in Kleingruppen vorbereitet. Diese Kindergruppenstunden dauern bis zu 90 Minuten und haben zwei Themenbereiche, nämlich Beichte und Erstkommunion zum Inhalt.  Die Beichte hat in der katholischen Kirche nach wie vor einen hohen Stellenwert. Kein Wunder, es handelt sich dabei immerhin um eines der sieben Sakramente. Trotzdem wird die Beichte inzwischen nicht mehr im furchteinflößenden Rahmen praktiziert, sondern als Hinführung zur Erstkommunion verstanden und auch als „Sakrament der Versöhnung“ bezeichnet.  In manchen Gemeinden werden als Abschluss die „Sündenzettel“ verbrannt, als sichtbares Zeichen, dass sich Gott mit den Menschen und insbesondere mit dem Beichtkind versöhnt.

Die Kindergruppenstunden werden in der Regel von Müttern, oder Vätern geleitet. Dabei lernen die Kinder wichtige Bibeltexte und  Lieder kennen. Manchmal wird auch gebastelt, oder die Kommunionkerze gestaltet. Die Durchführung unterscheidet sich möglicherweise in der Gestaltung, aber nicht im Inhalt.

Alle Beteiligten sind bestrebt, den Kindern einen unvergesslichen Erstkommunionsonntag zu bereiten. Die Erstkommunion selbst ist die ganz persönliche Begegnung mit Jesus Christus, die das Kommunionkind zum ersten Mal auf diese Weise mit dem Empfang der Hostie erlebt. Es ist ein ganz besonderer Augenblick, an den sich das Kommunionkind möglicherweise sein ganzes restliches Leben erinnern wird.

Die Heilige Firmung empfangen

Wer in der katholischen Kirche gefirmt wird, hat den Tag der Erstkommunion schon hinter sich. Die Firmung ist eigentlich so etwas wie die Fortführung der Taufe. Da der Täufling meist im Babyalter getauft wurde und damals auch nicht in der Lage war, sich selbst zu Gott zu bekennen, hat diesen Teil ein Pate für den Täufling übernommen. In der Firmung bestätigt der Täufling dieses Bekenntnis selber. Seit dem Konzil von Florenz (1439-1445) gehört die Firmung zu den sieben Sakramenten. Bis zum Jahr 1971 erhielten die Firmlinge vom Bischof einen Backenstreich. Diese Form wurde 1971 geändert.  Nach dem Glaubensbekenntnis erhebt der Bischof die Hände über dem Firmling und erfleht für ihn den Hl. Geist. Dann legt der Bischof die Hände auf den Kopf des Firmlings und es folgt die Salbung mit Chrisam, indem er dem Firmling ein Kreuzzeichen auf die Stirn malt und dazu spricht: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Der Firmling bestätigt mit: „Amen“. Der Pate unterstützt den Firmling, indem er ihm während der Zeremonie die rechte Hand auf die Schulter legt.

Bei der Auswahl des Firmpaten gibt es eine Empfehlung der katholischen Kirche, basierend auf dem Codex des kanonischen Rechtes (CIC), dem Kirchenrecht, dass der Taufpate auch Firmpate sein soll. Bindend ist diese Empfehlung nicht. Eines ist allerdings zu beachten: Der Pate muss selbst katholisch gefirmt worden und über 16 Jahre alt sein.

Die Konfirmation erleben

Wo die katholische Kirche zwei Feste benötigt, braucht die evangelische Kirche nur eines. Die evangelische Kirche hat sich Schlichtheit auf die Fahne geschrieben. Auch in der Reduzierung auf nur ein Fest wird diese Schlichtheit deutlich.

Ein junger Mensch, der zur Konfirmation geht, ist deutlich älter als ein Erstkommunionkind und auch älter als der Firmling, der meist um die zwölf Jahre alt ist. Ein Konfirmand, eine Konfirmandin ist in der Regel rund vierzehn Jahre alt. Es handelt sich also um junge Menschen, die ihre Kindheit schon hinter sich haben und trotzdem noch nicht erwachsen sind. Mitten in der Pubertät sollen sie jetzt eine Entscheidung für Gott treffen. In diesem Alter mag das manchen schwerer fallen als mit acht, oder zwölf Jahren. Denn gerade mit vierzehn Jahren befindet man sich im Kicher- und Lachalter wie niemals zuvor und auch kaum jemals danach. Doch Glaube erfordert eine ernsthafte Entscheidung und die Konfirmation ist die Eintrittskarte in das kirchliche Erwachsenenleben. Denn ein konfirmierter Christ ist vollwertiger Teil der Gemeinde und kann so sogar den Kirchenvorstand mit wählen.

Deshalb ist die Vorbereitung der jungen Konfirmanden besonders wichtig. Dafür findet in der Gemeinde der Konfirmandenunterricht statt. Oft dauert dieser Unterricht ein Jahr, in manchen Gemeinden allerdings auch zwei Jahre. In diesem Fall heißt er dann im ersten Jahr Präparanden- und im zweiten Jahr Konfirmandenunterricht.  In jedem Fall erhalten die Jugendlichen hier die Grundlagen über christliche Hintergründe, erfahren biblisches Wissen, lernen christliche Lieder kennen und erfahren die Gemeinschaft mit anderen. Oft wird auch eine gemeinsame Konfirmandenfreizeit veranstaltet, auf der gelerntes Wissen vertieft wird.

Am Tag der Konfirmation darf der Jugendliche am Abendmahl teilnehmen und bestätigt damit das „Ja“ Gottes in der Taufe. Es ist ein großer Tag im Leben eines jungen Christen.