Partnerschaft: Wichtige Regeln für eine glückliche Beziehung mit Kind

Von der trauten Zweisamkeit bleibt anfangs oft nicht viel übrig, wenn Ihr Alltag durch ein Baby oder Kleinkind durcheinandergewirbelt wird. Wir verraten Ihnen, wie Sie auch in den ersten anstrengenden Elternjahren ein glückliches Paar bleiben.  

Inhaltsverzeichnis

Glückliche Partnerschaft mit Kind

Wie sehr die Geburt eines Kindes die Partnerschaft verändert, kann man sich kaum vorstellen, bevor man es nicht am eigenen Leib erfahren hat. Gerade beim ersten Kind gerät der Alltag oft gehörig aus den Fugen. Jetzt ist es besonders wichtig, dass Sie und Ihr Partner den „Draht“ zueinander nicht verlieren.

Schweigen ist Gold – aber nicht in der Beziehung!

Nur wenn Sie wissen, was den anderen bewegt, wie er sich fühlt und wovon er enttäuscht ist, haben Sie die Möglichkeit, ihn zu verstehen und im besten Fall an einer belastenden Situation etwas zu ändern. Gerade weil der Alltag so auf den Kopf gestellt wird, sind gemeinsame Gespräche in jungen Familien ein wichtiger „Beziehungskitt“. Vermeiden Sie gegenseitige Vorwürfe, sondern sprechen Sie offen über Ihre Bedürfnisse. Bemühen Sie sich, bei Problemen Kompromisse zu finden, die für beide Partner akzeptabel sind. Nehmen Sie dabei Rücksicht aufeinander. Versuchen Sie, immer das Positive im Blick zu behalten. Wer nur die Defizite und Fehler sieht, ist dem Partner gegenüber oft ungerecht.

Mein Tipp:

Wollen Sie Ihrem Partner sagen, dass sein Verhalten Sie verletzt, sollten Sie das nicht mit Vorwürfen wie „Nie machst du …“ oder „Warum musst du immer …?“ tun. Das löst nur eine Verteidigungshaltung aus. Beschreiben Sie besser Ihre Gefühle: „Ich fühle mich …, wenn du …“

Die 9 wichtigsten Regeln für eine glückliche Beziehung mit Kind

  1. Nehmen Sie alle Unterstützung an, die Sie bekommen können! Als Mutter müssen Sie sich nicht rund um die Uhr immer selbst um Ihr Baby kümmern. Ihr Schatz ist auch bei Oma oder einem zuverlässigen Babysitter zumindest stundenweise gut aufgehoben. Sie müssen nicht alles alleine schaffen, sondern dürfen sich helfen lassen! Vielleicht durch eine Freundin, die einige Einkäufe für Sie erledigt, oder im Haushalt durch eine Putzhilfe, wenn finanziell möglich.
  2. Jeder hat kleine Auszeiten nötig. Auch Mütter brauchen regelmäßig freie Zeit für sich, z. B. um Freundinnen zu treffen oder Sport zu machen. Leisten Sie sich ein- bis zweimal pro Monat einen Babysitter, damit Sie gemeinsam mit Ihrem Partner ungestört etwas unternehmen können, oder geben Sie sich gegenseitig „babyfrei“, um einem Hobby nachzugehen.
  3. Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus. Ihr Haushalt kann nicht mehr so perfekt laufen wie früher, und auch ausgefeilte Terminpläne werfen kleine Kinder mit schöner Regelmäßigkeit über den Haufen. Akzeptieren Sie, dass Bügelwäsche liegen bleibt oder die Fenster nicht mehr so glänzen. Bitte Sie Ihren Partner um Mithilfe (siehe 5.).
  4. Liebe Väter, ran ans Baby! Auch wenn Männer manchmal glauben, mit den ganz Kleinen noch nichts anfangen zu können, sollten Sie sich gleich nach der Geburt ums Baby kümmern. Die Bindung wird gerade in der ersten Zeit aufgebaut, und nicht selten verpassen Väter den geeigneten Zeitpunkt. Entwickeln Sie eine eigenständige Beziehung zum Baby, und verbringen Sie Zeit mit ihm allein (Zeit, die Ihre Partnerin für sich selbst nutzen kann!). Sie könnten beispielsweise jeden Abend Ihr Kleines baden und ins Bett bringen.
  5. Gute Absprachen sind wichtig. Legen Sie genau fest, wer wofür zuständig ist. Vermeiden Sie eine einseitige Rollenaufteilung. Versuchen Sie, insbesondere die Hausarbeit gerechter zu verteilen. Akzeptieren Sie, dass Sie beide einen stressigen Tag gehabt haben. Deshalb sollten Väter trotz Vollzeitjob versuchen, ihre Partnerin (die einen 24-Stunden-Job hat!) nach Kräften im Haushalt und bei der Versorgung des Kindes zu entlasten. Äußern Sie Wünsche und sagen Sie Danke für die Aufgaben, die Ihr Partner erfüllt (auch wenn Sie sie für selbstverständlich halten). Ziehen Sie ab und zu Bilanz, ob die Aufteilung noch den Erfordernissen entspricht.
  6. Sehen Sie den anderen positiv. Sie beide müssen erst in Ihre neue Rolle als Mutter oder Vater hineinwachsen. Unterstützen Sie sich gegenseitig dabei, und geben Sie sich positives Feedback.
  7. Lernen Sie, richtig zu streiten. In einer Familie wird es immer wieder Konflikte geben. Meinungsverschiedenheiten und Streit lassen sich somit nicht vermeiden. Halten Sie sich an die wichtigsten Streitregeln: ausreden lassen, neutrale Begriffe für Konfliktthemen finden, die Sicht des anderen hören, um sich in ihn hineinversetzen zu können.
  8. Lassen Sie liebevolle Gesten im Alltag nicht einschlafen. Der Kuss zum Abschied, Arm in Arm spazieren gehen – diese kleinen Berührungen schaffen Nähe und Vertrautheit. Auf dieser Basis fällt es leichter, auf den Anderen Rücksicht zu nehmen. So können sich beide nach der Geburt gemeinsam auch wieder liebevoll an den Sex herantasten.
  9. Scheuen Sie sich nicht, bei anhaltenden Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit Kind werden manche Beziehungsprobleme, die man vorher überspielen oder kompensieren konnte, oft unausweichlich und müssen gelöst werden. Eine vertrauliche und kostenfreie Beratung erhalten Sie z. B. in allen Familienberatungsstellen
Mein Tipp:

  Bitte schreiben Sie Ihrem Partner nicht vor, wie er mit dem Baby umzugehen hat. Lassen Sie ihn selbst seine Erfahrungen machen. Ständige Kontrolle und das Gefühl, es niemals „richtig“ machen zu können, verleidet vielen Vätern die Beschäftigung mit dem Kind.