Ängste bei Kindern: Mit Rollenspielen gegen die Angst

Es gibt viele Kinder, die scheinen vor nichts Angst zu haben, denen man immer wieder sagen muss „Pass auf“. Es gibt aber auch Kinder, die Angst vor allem und jedem zu haben scheinen. Rollenspiele können Ihrem Kind bei Ängsten helfen. Wie, das lesen Sie hier!  

Inhaltsverzeichnis

Kinderängste

Hat Ihr Kind allein im Dunklen oder vor dem Verkehr auf Hauptstraßen Angst? Prima! Angst ist eine wichtige Reaktion, die vor Gefahren schützt und die eigene Sicherheit fördert. Doch nicht alle Ängste sind positiv. Wenn Ihr Kind sich aufgrund verschiedener Ängste vieles nicht zutraut, dann greift das Gefühl zu stark in seinen Alltag ein. Es muss lernen, seine Ängste zu überwinden.

Wovor hat Ihr Kind Angst? Kann es nicht allein im Dunklen einschlafen? Will es nicht mit auf Klassenfahrt? Traut es sich nicht ins Wasser? Fürchtet es sich vor dem Besuch eines Sportvereins oder hat es Angst, eine Nacht bei einem Freund zu verbringen? Auch der Übertritt in eine andere Schule, Fragen an einen Lehrer oder das Melden im Unterricht sind stark angstbesetzt. Diese Ängste blockieren ein Kind und hindern es unter Umständen daran, auch Erfolgserlebnisse zu haben oder selbstbewusster zu werden. Mit Rollenspielen können Sie etwas gegen die Kinderängste tun.

Ängste bei Kindern: Gefühle sind im Rollenspiel sehr wichtig

Rollenspiele können Kindern dabei helfen, schwierige Situationen oder Herausforderungen zu überwinden. Sie sind eine Form des darstellenden Spiels und dadurch gekennzeichnet, dass ein Kind verschiedene Positionen einer Situation einnimmt. Dabei stehen seine Sorgen und Freuden im Mittelpunkt. Durch das Einnehmen verschiedener Rollen kann es die Wirklichkeit neu gestalten. Es kann in die Haut eines anderen schlüpfen und seine Fantasien und Ängste ausleben. Im Rollenspiel benennt ein Kind seine Ängste, zeigt, überträgt und lebt sie aus. Durch diese verschiedenen  Perspektiven gelingt es oft, die Angst zu überwinden.

Kinderängste bekämpfen: So funktioniert das Rollenspiel

Sie vereinbaren mit Ihrem Kind, eine bestimmte, Angst machende Situation gemeinsam  durchzuspielen, beispielsweise die Angst, ein kleines Referat zu halten. Zunächst schildert Ihr Kind Ihnen seine Ängste so genau wie möglich. Das kann die Reaktion des Lehrers sein, die der Klasse, ein Stottern beim Vortragen oder das Vergessen des Textes. Anschließend tauschen Sie die Rolle mit Ihrem Kind, und Sie halten den gefürchteten Vortrag. Ihr Kind nimmt die andere Position (Lehrer oder Mitschüler) ein. Versuchen Sie während des Vortrags all jene Dinge zu machen, vor denen Ihr Kind  Angst hat. Stottern Sie, vergessen Sie Ihren Text, schweigen Sie. Wie reagiert Ihr Kind in seiner Rolle darauf? Drehen Sie dann das Ganze um, und tauschen Sie die Rollen. Da Ihr Kind nun die Sichtweise der anderen selbst erlebt hat, kann es sich besser entspannen. Es hat eine Idee davon, wie es  souveräner reagieren kann, sollte ihm doch ein Fehler passieren.

Beim Rollenspiel schlüpft Ihr Kind in die Rolle des Angstverursachers (Lehrer, Mitschüler,  Trainingsleiter, Spinne) oder eines Beobachters (Angst vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein, vor kleinen Tieren). Es lernt die andere Sichtweise kennen, und die Angst auslösenden Aspekte relativieren sich.