Kuckuckskind – moderne DNA-Methoden entscheiden über Schicksale
Kuckuckskinder gibt es schätzungsweise 70.000 im Jahr. Hier bieten Vaterschaftstests für alle Seiten eine Sicherheit, aber nur, wenn die Regeln beachtet werden.
Regeln und Bestimmungen zum Vaterschaftstest
Sind beide Eltern verheiratet, so gelten die in der Ehe geborenen Kinder automatisch als die Kinder des Ehemannes. Wurde jedoch zum Beispiel ein Seitensprung verheimlicht, so kann es dazu kommen, dass der Vater nicht der leibliche Vater des Kindes ist, auch wenn er es wie sein eigenes großzieht. Die Schicksale dieser sogenannten Kuckuckskinder sind oftmals von Identitätskrisen und Selbstzweifeln gezeichnet und auch die angeblichen Väter leiden unter der Wahrheit.
Obwohl es keine aussagekräftigen Statistiken gibt, schätzen Experten, dass etwa jedes zehnte in Deutschland geborene Kind nicht von dem Mann abstammt, den es für seinen Vater hält. Dies entspricht ca. 70.000 Kindern im Jahr. Ob Kuckuckskind und Scheinvater daran zerbrechen oder ein Weg in die Patchworkfamilie gefunden wird, hängt meist davon ab, wann die Wahrheit ans Licht kommt. Grundsätzlich kann die Vaterschaft nur zwei Jahre nach der Geburt des Kindes angefochten werden. Zwar kann auch danach ein Vaterschaftstest durchgeführt werden, jedoch bleibt die offizielle Vaterschaft vom Ergebnis unberührt.
Vaterschaftstest bedarf schriftlicher Zustimmung aller Parteien
Die DNA ist heute viel mehr als einfach nur der genetische Code. In Fällen, in denen die Vaterschaft angezweifelt wird, kann ein Vaterschaftstest anhand einer einfachen DNA-Probe schnell Aufschluss über ein eventuelles Verwandtschaftsverhältnis geben. Einzige Voraussetzung: Alle Parteien, also sowohl der angebliche Vater als auch die Mutter und das betroffene Kind bzw. sein Erziehungsberechtigter, müssen dem Test schriftlich zustimmen. Die heimliche Durchführung eines Vaterschaftstests ist laut Gendiagnostikgesetz (GenDG) seit 2010 verboten. Dabei ist die Feststellung der Vaterschaft nicht unbedingt mit einer Anfechtungsklage verbunden. Ein Vaterschaftstest kann unabhängig davon und ohne gerichtliche Anordnung durchgeführt werden. Gerade für Familien, bei denen das Kind bereits groß ist und eine starke Bindung zum Vater aufgebaut hat, kann dies hilfreich sein, um erst einmal Klarheit zu bekommen, ohne die Vaterschaft gleich anzufechten.
Durchführung per Testset
Für die Durchführung von Vaterschaftstests sind eine Reihe von professionellen Anbietern geeignet, die auf zertifizierte Labore zurückgreifen. Um die Vaterschaft festzustellen, wird zunächst ein Testset angefordert. Die Lieferung enthält neben den Materialien zur Probenahme durch Mundhöhlenschleimhautabriebe auch die notwendigen Unterlagen für die Zustimmung durch die beteiligten Personen. Die Analysen werden innerhalb weniger Tage durchgeführt und das Ergebnis in einem neutralen Umschlag versendet.