Sehr geehrte Frau Dr. Schmelz,
wir fahren mit unserem drei Monate alten Sohn in den Winterurlaub. Bis zu welcher Höhe können wir ihn mit auf den Berg nehmen?
von Frauke H.
Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz
Liebe Frauke,
Sie wissen sicher, dass in größeren Höhen die Luft „dünner“ wird, das heißt, dass der Sauerstoffgehalt der Atemluft geringer ist. Infolgedessen kann es zur Höhenkrankheit kommen, die sich in Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Atembeschwerden,Husten und Verwirrtheit, später auch Benommenheit, äußern kann. Diese Symptome können bereits oberhalb von 2.500 Metern auftreten,wobei Kinder besonders gefährdet sind. Daher sollten Sie im ersten Lebensjahr eine Höhe von 1.500 Metern nicht überschreiten. Auch mit einem Kleinkind sollten Sie noch vorsichtig sein,weswegen ich im zweiten Lebensjahr 1.800 bis 2.000 Meter als Obergrenze empfehle. Bitte bedenken Sie auch, dass Kinder relativ schnell Probleme mit dem Druckausgleich bekommen, wenn sie mit dem Auto oder einer Seilbahn mehrere hundert Höhenmeter in kurzer Zeit überwinden. Das gilt insbesondere, wenn sie Schnupfen haben. Dann ist bei Babys und Kleinkindern oft der Belüftungsgang zwischen Mittelohr und Rachenraum zugeschwollen, und die Kleinen haben einen unangenehmen Druck auf den Ohren. Geben Sie bei Schnupfen deshalb abschwellende Nasentropfen und lassen Sie Ihr Kind ansonsten etwas trinken.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub!
Herzliche Grüße Ihre Andrea Schmelz