Gesunde Möbel: Verbannen Sie Formaldehyd aus der Wohnung

Sicherlich kennen Sie den Geruch, den nagelneue, aber offenbar nicht aus Massivholz bestehende Möbel so an sich haben. Was Sie dann riechen können, sind Formaldehyd-Ausgasungen. Und die sind alles andere als gesund. 

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Möbel aus Spanplatten enthalten Formaldehyd

Nicht alles, was ansprechend aussieht, ist auch gesund. Das gilt z. B. für furnierte Möbelstücke, wenn sie nicht hochwertig verarbeitet sind. Und das ist leider bei so manchem Kinderzimmer der Fall. Kaufen Sie dann die komplette Möblierung für Ihr Kind auf der Basis von Spanplatten, herrscht im Kinderzimmer, das oft genug einer der kleinsten Räume der Wohnung ist, schnell „dicke Luft“.

Fast alle Spanplatten enthalten Formaldehyd

Seit den 1950er Jahren werden Spanplatten als Ersatz für Massivholz verwendet. Das Grundmaterial für Spanplatten sind holzhaltige Faserstoffe, und diese „Holzschnipsel“ müssen, damit aus ihnen ein Brett wird, miteinander verklebt werden.

In 90 Prozent der Fälle werden dazu formaldehydhaltige Kunstharze verwendet, die mit den Holzspänen keine dauerhafte Verbindung eingehen. So gast Formaldehyd ununterbrochen aus den Spanplatten aus und belastet die Raumluft – und das 10 bis 20 Jahre lang! Das Gas entweicht  vorwiegend an den Stellen, die nicht furniert/verklebt oder zusätzlich geschützt sind, wie etwa an Sägeschnitten oder aus Bohrlöchern.

Für Innenräume dürfen nur Spanplatten der Emissionsklasse E 1 eingesetzt werden

Mein Tipp
Kaufen Sie mit der Nase ein! Ausstellungsstücke im Möbelhaus stehen oft schon länger, sodass sie schon etwas „ausgemüffelt“ haben. Das gleiche Möbelstück kann, fabrikneu gekauft und folienverpackt, zu Hause dann trotzdem riechen. Machen Sie sich im Möbelhaus die Mühe, in die untersten Schubladen und Schrankfächer, die meist noch nicht so häufig geöffnet worden sind,  intensiv hineinzuschnüffeln. Riecht es „chemisch“, lassen Sie besser die Finger von diesem Möbelstück! Sollten Sie Möbel aus Spanplatten kaufen, achten Sie darauf, dass keine unbeschichteten Kanten vorhanden sind. 

Welche Spanplatten-Alternativen gibt es?

Es ist nicht immer möglich, Massivholz zu verwenden. Folgende Alternativen zu den üblichen Spanplatten gibt es:

  • Schadstoffärmer sind in der Regel Tischler-, Sperrholzoder Holzfaserplatten. Auch diese sind verleimt, wobei der Kleber ebenfalls Formaldehyd enthalten kann, aber nicht muss. Fragen Sie deshalb beim Kauf genau nach!
  • Neuerdings wird auch der Holzbestandteil Lignin als Bindemittel eingesetzt. Damit wird die Formaldehydabgabe auf maximal 0,05 ppm reduziert – diese Spanplatten, die das RAL-Umweltzeichen 38 tragen dürfen, sind also formaldehydarm, aber nicht -frei!
  • Achtung: Spanplatten mit der Bezeichnung F 0 sind formaldehydfrei, das heißt, es wurden keine Bindemittel auf der Basis von Formaldehydharzen eingesetzt! Üblich ist dann die Verwendung von Polyurethan-Bindemitteln. Hier entsteht allerdings möglicherweise ein Problem durch Isocyanate, das sind sehr reaktionsfreudige giftige Gase mit hohem Allergierisiko.

Zu guter Letzt gibt es – als „rundum gute“ Alternative – auch mineralisch gebundene Spanplatten. Diese sind wirklich formaldehydfrei und bestehen zu etwa 65 Prozent aus Hobelspänen, zu 10 Prozent aus gebundenen Wasser sowie zu 25 Prozent aus mineralischen Bindemitteln und anderen (unbedenklichen) Zuschlagstoffe.