Achtung, Zecken: So schützen Sie Ihr Kind vor Zeckenbissen

Zecken übertragen so ernsthafte Erkrankungen wie Hirnhautentzündung und Lyme-Borreliose. Schützen Sie Ihr Kind durch vorbeugende Maßnahmen. Wichtig: Die neuesten Erkenntnisse, wie Sie Zecken richtig und vollständig entfernen! 

Inhaltsverzeichnis

Zeckenbefall vorbeugen und Zecken richtig entfernen

Zecken gehören zu den Spinnentieren, weltweit gibt es über 800 Arten. In Europa ist jedoch hauptsächlich der Holzbock (Ixodes ricinus) als Überträger verschiedener Erkrankungen von Bedeutung. Auch wenn allgemein immer von Zeckenbissen gesprochen wird, handelt es sich in Wirklichkeit um Zeckenstiche. Daher wird im folgenden Text der korrekte Ausdruck verwendet.

So beugen Sie einem Zeckenbefall vor

Die Wahrscheinlichkeit, sich eine Zecke „einzufangen“, ist besonders hoch an Waldrändern, Waldlichtungen, Wegrändern und kleinen „Trampelpfaden“, im hohen Gras sowie in Büschen. Es ist daher sinnvoll, auf etwas breiteren Waldwegen zu bleiben und keine Abstecher in das Unterholz oder ins hohe Gras zu unternehmen. Auch geeignete Bekleidung schützt niemals hundertprozentig gegen Zecken! Günstig sind lange Hosen, Strümpfe und geschlossene Schuhe. Die Hosenbeine sollten in die Strümpfe bzw. Stiefel gesteckt werden. Wählen Sie einfarbige, helle Kleidungsstücke, da hierauf wandernde Zecken, die nach einer günstigen Einstichstelle suchen, am einfachsten zu entdecken sind. Schützen Sie den Kinderwagen mit einem Mückennetz. Insektenabweisende Mittel (Repellentien) schützen unbedeckte Hautstellen gegen Zeckenbefall. Manche Produkte (z. B. mit dem Inhaltsstoff DEET) sind gerade für Kinder nicht ungefährlich. Unschädlich und bis zu sechs Stunden gegen Zecken wirksam ist z. B. die Zanzarin® Bio-Hautschutz- Lotion (Wirkstoff Kokosfettsäuren, schützt nicht gegen Mückenstiche!). Kinder über zwei Jahren sind mit Autan® Active oder Family (Wirkstoff Bayrepel) gegen Zecken und Mücken geschützt. Machen Sie bei einem Waldspaziergang Urlaub mit Kindernalle zwei Stunden einen „Zecken-Check“. Suchen Sie den gesamten Körper nach dem Spaziergang gründlich ab. Zecken sitzen bevorzugt an gut durchbluteten, warmen und feuchten Hautstellen. Suchen Sie besonders in den Leistenbeugen, in den Kniekehlen, unter den Armen, im Nacken, im Genitalbereich sowie am Gesäß. Bei Kindern sitzen Zecken häufig am Haaransatz, sodass auch Kopf und Nacken abgesucht werden sollten.

Zecken richtig entfernen

Entfernen Sie jede entdeckte Zecke sofort, das reduziert insbesondere das Risiko einer Lyme-Borreliose, senkt aber auch die Gefahr einer FSME-Infektion. Die Entfernung gelingt am einfachsten mit einer speziellen Zeckenzange (erhältlich z. B. in Apotheken), es geht aber auch mit einer gut schließenden Pinzette. Fassen Sie die Zecke direkt über der Haut, ohne den Körper der Zecke zu quetschen (Gefahr der vermehrten Abgabe von Erregern!). Halten Sie die Zecke dann für etwa 60 Sekunden unter leichtem Zug (dabei aber nicht abreißen!). Das führt dazu, dass die Zecke meist von selbst loslässt und komplett entfernt werden kann. Das immer wieder empfohlene Herausdrehen (die Richtung ist dabei übrigens gleichgültig) ist weniger effektiv. Versuchen Sie keinesfalls, die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Ähnlichem zu „ersticken“. Das schadet mehr, als es nützt. Es führt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Zecke im „Todeskampf“ erst recht Erreger in die Wunde abgibt.

Mein Tipp bei Zecken: Falls Sie ein Kältespray gegen Verletzungen in Ihrer Erste-Hilfe-Ausrüstung haben, können Sie die Zecke vor dem Herausziehen damit einsprühen und so betäuben. Desinfizieren Sie nach dem Entfernen Hände und Stichwunde mit 70-prozentigem Alkohol oder einem handelsüblichen Desinfektionsmittel (z. B. Polysept® Lösung). Ggf. in der Haut verbliebene Mundwerkzeuge werden meist innerhalb weniger Tage problemlos „abgestoßen“. Trauen Sie sich die Entfernung der Zecke nicht zu oder ist ein Teil der Zecke in der Haut verblieben und hat sich entzündet, suchen Sie bitte einen Arzt auf.