Pollen-Allergie: So hilft die richtige Ernährung Ihrem Kind
Tränende Augen, chronische Schniefnase und regelmäßige Niesattacken: Wenn die ersten Pollen wieder fliegen, leiden viele Kinder unter solchen Symptomen. So können Sie mit der richtigen Ernährung gegensteuern und die Beschwerden lindern.
Iss dich gesund!
Als Allergie bezeichnet man eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen an sich harmlosen Stoff (z. B. Blütenpollen). Häufig wird diese Überempfindlichkeit (Sensibilisierung) erst im Laufe des Lebens erworben, bei einigen Kindern ist sie jedoch genetisch veranlagt. So ist das Risiko, Heuschnupfen oder Asthma zu entwickeln, am höchsten, wenn beide Elternteile unter derselben Allergie leiden.
Was sind typische Symptome?
- stark angeschwollene Nasenschleimhäute
- gerötete, juckende, tränende Augen
- häufige Niesattacken
- wässriger Schnupfen
Was sind die häufigsten Auslöser (Allergene)?
Kinder reagieren besonders auf die Pollen (sprich Blütenstaub) von bestimmten Gräsern, Sträuchern, Bäumen oder Getreidearten. Ein allergischer Schnupfen kann aber auch durch Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder Tierhaare (vor allem von Katzen) verursacht werden.
So kann Ernährung Ihrem Kind helfen
1. Meiden Sie Histamine bei der Ernährung Ihres Kindes
Leidet Ihr Kind unter Heuschnupfen, sollte es möglichst wenig histaminreiche Lebensmittel verzehren. Es ist vor allem in Salami, rohem Schinken, lange gereiften Käsesorten, Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Fischkonserven und Hefeextrakt (natürlicher Geschmacksverstärker in Fertigprodukten) enthalten.
2. Magnesium lindert den Heuschnupfen
Setzen Sie auf Lebensmittel, die die Abgabe von Histamin im Körper unterbinden und so ein Anschwellen der Nasenschleimhäute verhindern. Das gelingt mit magnesiumreichen Bananen, Sonnenblumenkernen, aber auch Mandelmus oder Avocados. Kombinieren Sie dazu Zink (in Haferflocken und Weizenkeimen) mit Vitamin C (in Zitrusfrüchten und Beeren), wird die Wirkung verstärkt.
3. Achten Sie auf eine gesunde Darmflora
Ob und auch wie empfindlich der Körper Ihres Kindes auf bestimmte Allergene reagiert, ist von seinem Immunsystem abhängig. Und das sitzt vor allem im Darm. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Darmflora gesund und widerstandsfähig zu halten. Das gelingt am besten mit Ballaststoffen, die besonders reichlich in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten anzutreffen sind. Auch Naturjoghurt mit lebenden, probiotischen Mikroorganismen wirkt positiv auf die Bakteriengemeinschaft im Darm.
4. Überprüfen Sie die Lebensmittel auf Kreuzallergene
Bestimmte pflanzliche Nahrungsmittel haben eine ähnliche Allergenstruktur wie Pollen. Aus diesem Grund werden sie von Pollen-Allergikern – speziell während der Pollen-Flugzeit – häufig nicht vertragen und sollte von Ihrem Kind gemieden werden (siehe Tabelle).
Vorsicht, Kreuzallergie! Diese Allergien treten häufig zusammen auf
Pollenallergie gegen | häufig unverträgliche Lebensmittel |
---|---|
Birke, Erle, Hasel | Kernobst (Apfel, Birne), Steinobst (Pfirsich, Aprikose, Pflaume, Kirschen), Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln), Avocado, Kiwi, Litchis |
Beifuß | Sellerie, Möhren, Paprika, Ingwer, Kamille, Anis, Kümmel, Muskat, Curry |
Gräser, Roggen | Getreidemehl, Soja, Erdnüsse |
Mein Tipp: Das können Sie sonst noch tun
- Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt. Flüssigkeit ist wichtig, um die gereizten Schleimhäute zu befeuchten.
- Abends sollten Sie Ihr Kind duschen (besonders die Haare). So können Sie den Blütenstaub auswaschen. Legen Sie die Kleider, die es tagsüber getragen hat, nicht in sein Schlafzimmer.
- Schließen Sie außerdem nachts die Fenster, da frühmorgens die meisten Pollen fliegen. Behalten Sie Ihr Kind an Tagen mit starkem Pollenflug möglichst im Haus.
- Testen Sie die kostenlose „Pollenflug-Vorhersage-App“ fürs Smartphone. Sie kann den Pollenflug in der eigenen Region postleitzahlengenau vorhersagen und verschickt individuelle Warnungen – je nach Allergie.
- Besorgen Sie sich Honig von einem Imker aus Ihrer Nachbarschaft, und geben Sie Ihrem Kind täglich einen Teelöffel davon. So wird es für die Pollen der in Ihrer Gegend wachsenden Pflanzen „sensibilisiert“. Wichtig: Bitte nur, wenn Ihr Kind nicht zu schweren allergischen Reaktionen auf Pollen neigt!