Wenn Ihr Kind vom Wickeltisch stürzt

Stürze sind die häufigste Unfallursache bei Säuglingen und Kleinkindern. Etwa jedes dritte Baby stürzt vom Wickeltisch! Wann Sie unbedingt zum Arzt müssen, verrät Ihnen unsere Checkliste. 

Inhaltsverzeichnis

Wann müssen Sie zum Arzt bei einem Sturz vom Wickeltisch?

Ein Drittel der Stürze führt zu schweren Kopfverletzungen. Die kritische Fallhöhe, bei der vermehrt Verletzungen auftreten, liegt bei 80 bis 90 cm. Bei Säuglingen treten Schädelverletzungen besonders häufig auf, da sie wegen ihrer Körperproportionen meist mit dem verhältnismäßig schweren Kopf voran auf dem Boden aufschlagen.

Lassen Sie Ihr Kind nicht aus den Augen!

  • Kaufen Sie einen sicheren Wickeltisch mit hohem Seitenschutz. Besser als glatte Kunststoff-Wickelflächen sind raue Oberflächen, auf denen Ihr Baby nicht so leicht ab­rutschen kann. Wählen Sie entweder eine Wickelauflage aus Baumwollstoff, oder nähen Sie sich aus Frotteestoff (mit Rundumgummi) selbst einige „sichere“ Überzüge.
  • Stellen Sie den Wickeltisch in einer Zimmerecke auf, dann ist Ihr Baby bereits auf zwei Seiten geschützt. Legen Sie einen möglichst dicken, waschbaren Teppich vor und gegebenenfalls neben die Wickelauflage oder den Wickeltisch. Gut eignen sich hierfür Badematten.
  • Richten Sie alle zum Wickeln benötigten Utensilien bereits vorher her, und planen Sie immer mit ein, dass ein unvorhergesehenes „großes Geschäft“ in der Windel sein könnte, damit Sie nicht nachträglich einen nassen Waschlappen holen müssen.
  • Lassen Sie immer eine Hand am Baby, falls Sie sich mal umdrehen oder bücken müssen und Ihr Kind deshalb kurzzeitig nicht im Blickfeld haben.
  • Denken Sie immer daran, dass Ihr Baby jederzeit einen Entwicklungssprung machen kann und Sie plötzlich mit einer neuen Fähigkeit überraschen könnte, die Sie ihm bisher nicht zugetraut haben.
  • Müssen Sie während des Wickelns dringend für kurze Zeit weg, etwa weil das Geschwisterkind gerade gefährlichen Unsinn macht, nehmen Sie Ihr Baby mit oder legen Sie es kurz ins Babybettchen oder notfalls auch auf den Boden, damit es nicht herunterstürzen kann.



Mein Tipp:

Haben Sie einen Wickelaufsatz für die Badewanne, der mit einer Baby-Badewanne kombiniert ist, können Sie ein größeres Handtuch, mehrfach gefaltet, in die Baby Badewanne legen und Ihr Baby in den ersten Lebensmonaten dort für kurze Zeit sicher ablegen. 

  • Manche Babys sind schon in den ersten Lebensmonaten derart lebhaft, dass es sicherer ist, sie grundsätzlich mit einer geeigneten Unterlage auf dem Boden zu wickeln.
  • Behalten Sie Ihr Kind auch immer im Auge, wenn es im Kinderwagen oder im Hochstühlchen sitzt. Vom Angurten halte ich persönlich gar nichts, da sich viele Kinder derart lebhaft bewegen und sich auch mal weit nach draußen lehnen, sodass nicht ausgeschlossen ist, dass es mitsamt dem Stühlchen oder Wagen das Gleichgewicht verliert und darin zu Boden stürzt.
  • Stellen Sie die Babywippe ausschließlich auf dem Boden ab, auch wenn Ihr Baby deswegen „meckert“, weil es dann nicht so gut sieht, was „oben bei den Großen“ vor sich geht.