Isst mein Kind genug?

Diese Frage stellen sich wohl alle Eltern irgendwann einmal. Sie dürfen aber sicher sein, dass ein gesundes Kind genügend Nahrung zu sich nimmt! Und dies gilt insbesondere für Kinder in den ersten 5 bis 6 Lebensjahren, die von Schlankheitsidealen und der Werbung noch nicht bzw. wenig beeinflusst werden.  

Inhaltsverzeichnis

Gesunde Ernährung

Checkliste: Wann zum Kinderarzt?

Eine Untersuchung beim Kinderarzt ist erforderlich, wenn

  • Ihr Kind über mehrere Monate nicht zunimmt und/oder nicht wächst,
  • Ihr Kind an Gewicht verliert,
  • Ihr Kind andauernd krank ist,
  • Ihr Kind nicht nur zeitweise, sondern über Wochen und Monate schlecht isst oder das Gewicht Ihres Kindes auf oder unterhalb der 3. Perzentile liegt. (Perzentil-Kurven finden sich z.B. im gelben Vorsorgeheft, aber auch im Internet unter www.rund-ums-baby.de/tools/per_kurv/ – dort können Sie die aktuellen Daten für Größe, Gewicht und Alter eingeben und sich die Kurve anzeigen lassen.)

Wichtig ist nicht, wie viel Ihr Kind an einem Tag gegessen hat – die tägliche Nahrungsmenge kann durchaus  beträchtlich schwanken – sondern ob es im Durchschnitt über eine ganze Woche ausreichend gegessen hat . Die Nahrungsmenge, die ein Kind benötigt, hängt davon ab, ob es ein sehr aktives oder ein eher ruhiges Kind ist, ob es gerade einen Wachstumsschub oder eine Erkrankung durchmacht, sie wird aber auch von seiner angeborenen Veranlagung beeinflusst. So können sehr schlanke Eltern, die beide eher „schlechte Esser“ sind (oder als Kind waren), nicht erwarten, dass ausgerechnet ihr Kind mit Vorliebe bei jeder Mahlzeit eine große Portion verdrückt.

Wenn Sie Ihrem Kind drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten anbieten, die der empfohlenen Ernährung entsprechen, können Sie darauf vertrauen, dass Ihr Kind genau so viel isst, wie es braucht. Doch Vorsicht! Eine Ernährung mit zu viel Süßigkeiten und zu fetten Speisen kann möglicherweise die ansonsten perfekte Steuerung der bedarfsangepassten Nahrungsaufnahme durcheinander bringen. Ihr Kind isst dann evtl. mehr, als es braucht, oder es ernährt sich sehr einseitig, da die ausgeprägte Vorliebe aller Kinder für Süßes (und oft gleichzeitig Fettes) dazu führt, dass die aufgenommene Nahrungsmenge nicht mehr vom Bedarf, sondern vom großen Appetit auf Süßes bestimmt wird.

Fazit:
Sie als Eltern bestimmen, wie oft, wann und welche Speisen auf den Tisch kommen. Ihr Kind entscheidet selbst, welche der angebotenen Speisen und wie viel es davon essen möchte. Ein Säugling wird natürlich ganz nach Bedarf gestillt oder mit der Flasche gefüttert und darf so viel trinken, wie er will. Sobald Sie versuchen, Ihr Kind zum Essen zu drängen, kann sich ein Machtkampf ums Essen entwickeln. Hat ein Kind erst einmal gelernt, dass ihm die Eltern besonders viel Aufmerksamkeit und Zuwendung schenken, wenn es nicht isst, oder allerlei Vergünstigungen/Belohnungen anbieten, um es zum Essen zu bewegen, so wird es diese Strategie oft mit großem Erfolg weiter einsetzen.