Warum Ihr Kind die Beikost nicht mag
Ihr Baby ist bereit für Beikost, spuckt aber alles, was Sie ihm geben, wieder aus? Das kann verschiedene Gründe haben. Ein paar dieser Gründe haben wir für Sie in diesem Beitrag zusammengestellt!
Beikost & Co.
Ihr Baby mag keine Frühkarotten? Experimentieren Sie bei der Herstellung von Beikost mit anderen Gemüsesorten. Lecker süßlich schmeckt z. B. Pastinake oder Hokaido-Kürbis, die deswegen oft lieber gegessen werden. Wenn es Ihnen jetzt im Babyalter nicht gelingt, Ihr Kleines behutsam für „Gemüsiges“ zu begeistern, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Kleinkindalter Gemüse ablehnen, weil ihm der Geschmack fremd ist. Stößt Gemüse bei Ihrem Kind auf wenig Gegenliebe, können Sie es mit einem Obstgläschen versuchen. z. B. Baby-Apfel oder Baby-Birne. Die schmecken den kleinen Süßschnäbeln oft besser und werden deshalb – oh Wunder – plötzlich mit Genuss verspeist. Um Ihr Kind aber doch noch mit Gemüse vertraut zu machen, können Sie schrittweise immer mehr Gemüse, z. B. Karottenmus, in das Apfel- oder Birnen- Gläschen rühren. Mag Ihr Kind weder Gemüse noch Obst, akzeptiert es möglicherweise einen Milchbrei, weil ihm der Geschmack der Milch schon vertraut ist. Wenn Ihr Kind den selbst gekochten Getreidebrei ablehnt, könnte es an der verwendeten Getreidesorte liegen. Hirse hat z. B. einen deutlichen Eigengeschmack, während Hafer-, Reis- oder Dinkelflocken eher neutral schmecken und deswegen oft lieber gegessen werden. Selten gibt es auch Kinder, die Süßes nicht schätzen und deswegen den Obst-Getreidebrei ablehnen. Sie können in diesen Fällen den Getreidebrei mit Karottenmus oder anderem Gemüse anbieten. Wenn Ihr Kind den selbst gekochten Getreidebrei trotz aller Tricks ablehnt, gibt es noch eine letzte Rettung: Die Milch-Fertigbreie der diversen Babynahrungshersteller werden meist sehr gerne gegessen. Die sind zwar gezuckert, wovon im Säuglingsalter abgeraten wird, doch kenne ich eine Reihe von Babys, die beim ungesüßten selbst gekochten Getreidebrei den Mund nicht aufmachen, von den Fertigbreien mit großem Appetit aber einen ganzen Teller verputzen.
Ihr Baby mag nur glatt pürierte Beikost und isst keine Stückchen
Das „Stückchen-Problem“ ist relativ häufig. Sobald in der Nahrung auch nur winzige Stückchen enthalten sind, befördern viele Babys sie prompt wieder aus dem Mund heraus. Wenn Ihr Kind sehr empfindlich ist, kann es sein, dass es selbst gekochte Beikost komplett verweigert, denn mit den handelsüblichen Haushaltsmixern oder Pürierstäben lässt sich der Brei nicht fein genug pürieren. Manchmal genügt es, Gemüsebrei zusätzlich durch ein Sieb zu streichen. Wenn nicht, sind Babygläschen für Babys nach dem vierten Monat eine sinnvolle Alternative. Diese sind absolut homogen und feinst püriert. In den Gläschen „ab sechsten Monat“ sind bereits feine Stückchen enthalten. So mancher kleine „Stückchen-Verweigerer“ lässt sich erst im Alter von acht, neun oder gar zehn Monaten dazu bewegen, solche Gläschenkost zu essen. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn Ihr Kind bekommt auch in fein pürierten Gläschen alles, was es für sein Wachstum braucht. Wenn es die Gläschen „ab sechsten Monat“ problemlos isst, können Sie auf die nächstgröbere Beikost für Babys ab dem achten Monat umsteigen. Bei den Obstgläschen können Sie schrittweise zerkleinertes Obst (geriebener Apfel, schaumig geschlagene Banane) in steigender Menge untermischen. Entsprechend können Sie die Menügläschen langsam mit zerdrücktem Essen vom Familientisch (z.B. weiches Gemüse, selbst zubereiteter Kartoffelbrei) stückiger machen. Ist Ihr Kind schon zehn Monate oder älter und hat es sich mit den Stückchen im Brei noch immer nicht angefreundet, können Sie es beim Milchbrei gezielt mit besonders leckeren Stückchen ködern. Versuchen Sie es z. B. mit einem Stracciatella-Milchbrei. Da sind die Schokoladenstückchen das Leckerste vom ganzen Brei. Ob Ihr Kind draufkommt und diese Stückchen dann essen mag?
Ihr Kind mag keine pürierte Beikost
Das pure Gegenteil der vehementen „Stückchen-Verweigerer“ sind Kinder, die Brei einfach bloß langweilig finden. Alles, was zu löffeln ist, wird abgelehnt. Probieren Sie es in diesen Fällen mit Fingerfood zum Selberessen. Gut weich gekochtes und in kleine Würfelchen geschnittenes Gemüse lässt sich z. B. problemlos im Mund mit der Zunge und den Zahnleisten zerdrücken, dafür braucht Ihr Kind noch keine Zähne.
- Kartoffeln: Weich gekochte Pellkartoffel schälen, in Stückchen schneiden und vor dem Essen etwas abkühlen lassen.
- Gemüse: Geeignet sind z. B. Karotte, Pastinake, Zucchini, Kürbis oder Kohlrabi, die Sie waschen, putzen und in Würfel schneiden. In wenig Wasser oder am besten auf einem Dämpfeinsatz (erhältlich in Haushaltswarengeschäften) gut weich dünsten. Auch Zuckermais-Körner oder Erbsen sind geeignet – das „Aufpicken“ im Pinzettengriff mit zwei Fingern ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik! Allerdings werden ganze Maiskörner und Erbsen leichter verschluckt. Sie sind daher erst ab etwa zehn Monaten geeignet.
- Obst: Die meisten Obstsorten sind gekocht zu matschig. Lediglich Apfelkompott kann Ihr Kind mit den Fingern essen, wenn es nicht zu weich gekocht wurde. Weiches Obst wie Banane, Birne, Melone, Aprikose oder Pfirsich können Sie ihm in kleinen Stückchen roh anbieten.
- Getreideprodukte: Natürlich lutschen die Kleinen hingebungsvoll an Babykeksen. Da diese aber in der Regel Zucker enthalten, sind Brötchen oder Brot besser geeignet. Ab etwa acht bis neun Monaten kann Ihr Kind auch eine Reiswaffel (ohne Salz und Sesam, aus dem Reformhaus) essen. Eine zu frühe Gabe ist nicht sinnvoll, da die Puffreiskörnchen leicht verschluckt werden können.
Mein Tipp: Vorsicht – stückige Beikost kann verschluckt werden |
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Achten Sie darauf, dass Ihr Kind beim Essen aufrecht sitzt. Anders als beim Füttern von Püriertem ist bei stückiger Kost die Gefahr des Verschluckens größer! |
Die Zähnchen kommen – und Ihr Kleines will die Beikost nicht mehr essen
Wenn Ihr Kind plötzlich alle Beikost ablehnt, obwohl es vorher schon mit gutem Appetit gegessen hat, ist nicht selten der Durchbruch der Zähne daran schuld. Dann können die Zahnleisten schmerzen und Ihrem Baby das Essen verleiden. Viele Kinder wollen jetzt vorübergehend wieder verstärkt an die Brust oder trinken lieber ein Milchfläschchen. Da Sie Ihr Kleines sowieso nicht zum Essen zwingen können, machen Sie eine kurze Beikost-Pause und geben für einige Tage nur Milch. Starten Sie einen erneuten Beikost-Versuch mit einem besonders leckeren Gläschen oder einem beliebten Brei – also mit Beikost, die Ihr Kind davor besonders gerne gegessen hat. Füttern Sie während des Zahnens versuchsweise die Beikost eher kühl (also zimmerwarm). Babygläschen brauchen Sie nicht extra zu erwärmen. Selbstgekochtes lassen Sie vor dem Füttern etwas stärker auskühlen. Verwenden Sie einen besonders weichen Löffel zum Füttern.