Wie finden Sie bequeme, zweckmäßige, aber trotzdem elegante Still-Mode

In der Zeit nach der Schwangerschaft wollen Mütter ihr Neugeborenes immer, wenn es notwendig ist, stillen. Welche Probleme sollten dabei vermieden werden? Welche Merkmale sollte Stillmode besitzen, um gleichermaßen bequem, zweckmäßig, schadstoffarm und trotzdem modisch zu sein? 

Inhaltsverzeichnis

Ratgeber Still-Mode

Wenn Sie ihren Säugling stillen wollen, stoßen Sie auf einige Probleme. Zunächst benötigen Sie Kleidung, die es ermöglicht, unproblematisch dem Kind die Brust zu geben. Dabei sollte das Hochziehen der Kleidung im Freien möglichst vermieden werden, da ansonsten die Kälte die Nieren angreifen kann. Nierenwärmer oder die Bauchbänder aus der Schwangerschaft sind zwar improvisierte Lösungen. Sie passen aber teilweise nicht zum Rest der Kleidung und sind mit dieser zusammen unbequem. Darüber hinaus muss Still-Kleidung es Ihnen erlauben, ihre Privatsphäre zu wahren, wenn Sie das Baby an die Brust nehmen. Verboten ist dies entgegen anderslautender Vorurteile nicht. Schließlich sollte kein Teil der Kleidung den Säugling vom Stillen ablenken. Deshalb sind auch Schals, die den Vorgang oder die darunterliegende Kleidung kaschieren sollen, nicht unbedingt geeignet. Welche konkreten Kleidungsstücke helfen Frauen dabei?

Still-Shirts und Still-Tops

Still-Shirts besitzen zunächst äußerlich einige Merkmale, auf die Mütter beim Kauf achten sollten. Sie sollten unbedingt testen, ob sie den Stillvorgang leicht durchführen können. Dies sollte einhändig geschehen. Äußerlich können Frauen auswählen, welche modische Ausrichtung ihnen zusagt. Es finden sich verschiedenste Lösungen, beispielsweise Still-Shirts mit

  • V-Ausschnitt
  • eckigem Ausschnitt
  • Wasserfallausschnitt oder
  • fallendem Lagenlook

Wer ein Still-Shirt erwirbt, sollte auch seine heimische Kleiderauswahl im Hinterkopf haben, um schicke Kombinationsmöglichkeiten zu garantieren. Der elegante Lagenlook passt zum Beispiel eher zu schmalen Hosen oder Röcken. V-Ausschnitte oder eckige Ausschnitte lassen sich zu beinahe jedem casual look, etwa mit Stretch-Jeans oder anderen Hosen, kombinieren. Fachhändler bieten Still-Shirts mittlerweile in großer Auswahl auch online an, sodass sich junge Mütter die Kombinationsmöglichkeiten in Ruhe vor einer Bestellung überlegen können. Dies spart ihnen Zeit, die sie beispielsweise für ihr Baby aufwenden können. Allgemein lässt sich sagen, dass Still-Kleidung überdurchschnittlich oft schlicht wirkt, da sie eine Funktion zu erfüllen hat. Spitzenbordüren oder andere raffinierte Applikationen können jedoch leicht eine Eleganz herstellen, die vielen jungen Frauen berechtigterweise wichtig ist.

Ähnlich funktioniert dies bei Still-Tops. Sie besitzen teilweise fixierte Überschläge im Brustbereich. Hier sollten frischgebackene Mütter aber testen, ob sie damit zurechtkommen. Im Gegensatz zu Still-Shirts, welche im Sommer problemlos als Oberteil dienen können, sollte man Still-Tops eher unter andere Kleidung ziehen. Dies eignet sich bestens für die kalten Monate des Jahres. Darüber kann man verschiedene andere Kleidungsstücke ziehen, wobei man darauf achten muss, dass diese an der Vorderseite zu öffnen sind. Als Überbekleidung für Still-Tops können stillende Frauen folgende Kleidungsstücke verwenden:

  • Pullover mit V-Ausschnitt, am besten mit Knöpfen
  • Strickjacken
  • Cardigans
  • Westen
  • Ponchos
  • Capes

Bei Still-Shirts liegt der Baumwollanteil normalerweise höher als bei Still-Tops. Sinnvoll ist bei beiden ein geringer Anteil an Elasthan (um die 5 Prozent). Still-Tops sind bis zu 100 Prozent aus Viskose. Stretchbare Jersey-Stoffe sind ebenfalls gut geeignet. Da junge Mütter zuweilen Hitzewallungen haben, sollte unbedingt auf atmungsaktive Kleidung geachtet werden. Beide sollten höchstens mit 40 Grad in der Maschine gewaschen werden. Die Bügeltemperatur für Still-Shirts und Still-Tops sollte 110 Grad nicht überschreiten.

Still-BHs

Still-BHs sind ein sehr wichtiges Thema und jede junge Mutter sollte sich damit beschäftigen. Der Kauf sollte gegen Ende der Schwangerschaft stattfinden, dies muss jedoch nicht unbedingt, wie vielfach behauptet, zu Beginn des achten Monats sein. Der BH muss einfach etwas größer sein, da der Milcheinschuss bei stillenden Frauen teilweise zu Brustvergrößerungen führt.

Als Faustregel gilt hierbei, dass man eine Größe beim Brustumfang sowie eine Cupgröße zugeben sollte. So wird zum Beispiel ein BH mit den Maßen 85 B zu 90 C. Still-BHs sind heute aus dehnbaren Materialien, die trotzdem bequem sind. Daran sollten sich Mütter auch bei der Auswahl halten, da sie selbst am besten wissen, was für sie bisher angenehm war. Warum sollte dies bei Still-BHs anders sein? Generell ist auch hier ein Prozentsatz an Elasthan sinnvoll, Polyamid und Polyester sind normalerweise beim Obermaterial unbedenklich. Das Futter kann auch Elasthan enthalten, häufig wird dabei auch Modal verwendet. Auf diese Materialien sollte man achten, denn elastische oder mitwachsende Körbchen versprechen viele Hersteller. Aber haben sie dafür auch die entscheidenden Grundlagen?

Auch bei Still-BHs müssen junge Mütter letztendlich einen Kompromiss zwischen Eleganz und Funktionalität finden. Spitzen und viele Nähte machen einen Büstenhalter vielleicht eleganter. Sie können aber auch unbequem sein und Juckreiz auslösen. Man sollte lieber darauf achten, dass sich die Cups für das Stillen leicht öffnen lassen (Einhand-Test). Breite Halter mit weicher Polsterung und leicht verstellbare Rückenverschlüsse (am besten 4-6fach) sorgen für das Entscheidende: Den perfekten Sitz für eine sich in der Größe möglicherweise leicht verändernde Brust. Ist dies gewährleistet, kommt auch die Bequemlichkeit nicht zu kurz. Mittlerweile findet man sogar Still-BHs in Nadelstreifenoptik, sodass der Chic nicht unbedingt zu kurz kommen muss.

Abschließende Bemerkung: Schadstoffe

Die üblichen Standards für Kleidung sind bei Still-Kleidung nicht aufgehoben. Schadstoffgeprüfte Textilien sind nicht nur für die Mütter, sondern für ihre Kinder wichtig. Der Oeko-Tex Standard 100, das von der EU zertifizierte BiO-Siegel oder der GOTS (Global Organic Textile Standard) garantieren eine ökologische Produktion ohne Schadstoffe. Wie bei anderen Textilien findet man diese Siegel und Zertifikate nicht auf der Kleidung aufgenäht. Dies lassen die gesetzlichen Bestimmungen nicht zu. Wer sich informieren will, sollte sich auf den Webseiten der Hersteller, persönlich in einem Laden oder bei entsprechenden Hotlines kundig machen.