Fasten mit der Familie: Das sind die Pros und Contras
Zahlreiche Menschen fasten, um Körper und Geist zu reinigen. Doch ist es auch möglich, zusammen mit den Kindern zu fasten? Ich erkläre Ihnen, ob das Sinn macht und welche Voraussetzungen Kinder erfüllen müssen, bevor sie über einen längeren Zeitraum auf bestimmte Lebensmittel verzichten können.
Alternatives Fasten für Kinder
Kinderärzte raten davon ab, Kinder mehrere Tage oder gar Wochen fasten zu lassen. Schließlich befinden sie sich noch im Wachstum – sie brauchen die Energie-, Vitamin- und Nährstoffzufuhr, um keinen Mangel zu erleiden. Auch ich rate verantwortungsvollen Eltern, ihr Kind nie ohne Vorbereitung und ärztliche Untersuchung in ein Fastenprojekt einzubeziehen. Und ganz wichtig: Vor Eintritt der Pubertät macht es keinen Sinn. Denn jüngere Kinder sind für die emotionale Belastung noch nicht alt genug.
Alternatives Fasten für Kinder
Ungefährlich ist es hingegen, wenn Ihr Kind nicht komplett auf Nahrung, sondern ausschließlich auf Süßigkeiten verzichtet. Denn die meisten Kinder nehmen ohnehin zu viel Zucker auf. Mein Vorschlag: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind bis zum Ostersonntag, auf Schokolade, Gummibärchen und/oder Kekse zu verzichten. Das ist eine lange Zeit und hilft Ihrem Kind dabei zu trainieren, wie man Verzicht übt.
So können Sie Ihr Kind beim Süßigkeiten-Verzicht unterstützen
- Achten Sie darauf, dass keine Süßigkeiten im Haus sind. Denn auseigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen: Kinder finden alle, wirklich alle Verstecke!
- Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Verwandten über Ihr Vorhaben. Diese müssen unbedingt miteinbezogen werden, wenn sich Ihr Kind dort häufiger aufhält.
- Geschenke und Mitbringsel sollten möglichst nicht als Süßigkeiten erfolgen. Hält sich die Schwiegermutter doch nicht daran, landet das süße Mitbringsel in einer „Fasten-Kiste“ – die darf dann nach Beenden der Fastenzeit (also an Ostern) nach und nach, gemeinsam mit der Familie, geleert werden.
- Versuchen Sie, den Süßhunger Ihres Kindes mit süßen Obstsorten zu stillen. Stellen Sie einen leckeren Obstteller mit klein geschnittenen Früchten oder Obstspießen aus Sorten, die Ihr Kind gerne mag bereit.
- Ganz ohne Süßes wird’s wahrscheinlich nicht gehen – zumindest nicht übereinen längeren Zeitraum von mehreren Wochen. Eine gute Möglichkeit ist eine Nasch-Box. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, welche Menge an Süßem pro Woche „erlaubt“ ist.
Diese Menge wird in eine Box gepackt. Ihr Kind darf dann selbst entscheiden, wann und ob es zugreift. Ist die Box leer, gibt es keinen Nachschub. Ist am Ende der Woche noch etwas drin? Prima! Dann sind Sie auf einem guten Weg, die Ernährung Ihres Kindes langfristig umzustellen. Denn Sie werden sehen: Je weniger Süßes Kinder bekommen, desto seltener verlangen sie auch danach.
Mein Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer genügend trinkt. Auch hier kann man fasten: Statt Saftschorle oder Limonade gibt es die nächsten Wochen einfach „nur noch“ Wasser zu trinken. So wird das natürliche Süßempfinden Ihres Kindes langfristig auch wieder für weniger süße Lebensmittel sensibilisiert.