Milchzähne: Alles was Sie wissen müssen!

Woher kommt der Name“ Milchzähne“? Wann bricht welcher Zahn durch? Warum knirschen Kinder mit den Zähnen? Die Antworten lesen Sie hier.  

Inhaltsverzeichnis

Tipps zum Thema Babys und Milchzähne

Der Begriff Milchzahn entstand vermutlich im 16. Jahrhundert und bezieht sich auf die Durchbruchphase des Milchzahns während der Stillzeit. Möglicherweise kommt die Bezeichnung aber auch von der Zahnfarbe: Die ersten Zähne sind „so weiß wie Milch“ und deutlich heller als die mehr gelblichen bleibenden Zähne.

Milchzähne: Wann bricht der erste Milchzahn durch?

Schon in der 8. bis 10. Schwangerschaftswoche sind alle 20 Milchzähne angelegt. Zunächst sind sie noch ganz weich, sie werden aber bis zur Geburt immer härter. Bereits vor dem Geburtstermin sind die Zähne „startklar“ für den Zahndurchbruch. Der erste Zahn lässt sich durchschnittlich mit fünf bis sieben Monaten blicken. Selten einmal kann aber schon bei der Geburt ein Zähnchen da sein, während andere Kinder sich bis zum 18.Monat mit dem ersten Zahn Zeit lassen. Ist Ihr Kind zwölf Monate alt, sind in der Regel acht Zähne vorhanden. Im Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren sind fast immer alle Milchzähne sichtbar, und das Milchgebiss ist komplett. Übrigens: Mädchen sind beim Zahnen durchschnittlich etwas früher dran als Jungen!

Mein Tipp bei Milchzähnen:
Ein echtes Fehlen von Zähnen (meist vererbt) ist sehr selten. Im Baby- und Kleinkindalter lässt sich dagegen nichts unternehmen, deshalb sind frühzeitige Röntgenaufnahmen nicht hilfreich. Sollten Sie sehr verunsichert sein, ob nun Zähnchen kommen werden oder nicht, gehen Sie mit Ihrem Kleinkind am besten zum Zahnarzt. Ein Fachmann kann durch einfaches Befühlen der Kieferkämme ziemlich sicher erkennen, ob die Zähnchen im Kiefer „schlummern“.

Fast immer sind es die mittleren Zähnchen im Unterkiefer, die sich als Erstes zeigen. In welcher Reihenfolge die Milchzähne in der Regel durchbrechen, zeigt Ihnen die Abbildung.

                  

Richtig schlafen für gesunde Milchzähne

Damit Ihrem Kind später keine Gebissverformungen drohen, sollte es beim Schlafen nicht ausschließlich eine einseitige Schlafposition einnehmen. Babys im ersten Lebensjahr sollten zur Vorbeugung des Plötzlichen Säuglingstodes aber grundsätzlich auf dem Rücken schlafen. Bei Kleinkindern über einem Jahr gilt: Das Schlafen nur auf einer Seite – egal, ob bei Bauchoder Rückenlage als Grundposition – führt zu einer Lageverschiebung des Unterkiefers. Der schwer behandelbare einseitige Kreuzbiss (die unteren Zähne „beißen über die oberen“ auf der im Schlaf abgewandten Seite) kann die Folge sein. Eine ausschließliche Rückenlage nach dem ersten Lebensjahr begünstigt eine dauerhafte unerwünschte Mundatmung.

Wenn Kinder mit den Zähnen knirschen

Wenn kleine Kinder mit den Milchzähnen knirschen, liegt das nicht an psychischen Problemen, Spannungen oder Stress. Bei Schulkindern und Erwachsenen ist es hingegen so, dass das Zähneknirschen durch Stress oder Ängste bedingt sein kann. Kinder in den ersten Lebensjahren knirschen deshalb, weil sich die Zähne im Ober- und Unterkiefer erst mal von der Form aneinander anpassen müssen. Damit die Kauflächen gut zueinander passen, also die „Geometrie“ der beiden Zahnreihen übereinstimmt und auch zum Kiefergelenk passt, müssen bestimmte Nerven und Rezeptoren im Lauf des Wachstums „programmiert“ werden. Deshalb knirschen sich Kinder diese Passform quasi zurecht. Kinder dürfen in diesem Alter also knirschen und sollten nicht daran gehindert werden. Bei älteren Kindern, bei denen eine Gefährdung für die bleibenden Zähne besteht (meist bei Kindern über neun Jahren), kann der Zahnarzt eine „Knirscherschiene“ zur Verhinderung des Zähneknirschens anfertigen, die nachts getragen wird.