Omas Hausmittel für Kinder machen der Erkältung Beine
Es geht auch ohne synthetische Medikamente! Kinder waren früher genauso oft krank wie heute, doch wussten sich Mütter und Großmütter mit natürlichen Hausmitteln zu helfen. Lesen Sie hier, was damals schon half und immer noch wirkt – darunter einige alte „Schätze“ aus Österreich.
Alte Hausmittel wiederentdeckt
Viele der in diesem Beitrag aufgeführten „Zutaten“ haben Sie ohnehin zu Hause. Heilpflanzen für Tees und Säfte erhalten Sie in der Apotheke, oftmals bekommen Sie dort sogar fertige Naturarzneien, die Ihr Apotheker nach alten Rezepten selbst herstellt. Manche Heilpflanzen können Sie im Frühjahr und Sommer auch selbst sammeln. Wichtig: Sammeln Sie nur solche Heilpflanzen, die Sie sicher erkennen!
Kleines Wickel-ABC bei Erkältung
In der kalten Jahreszeit kommen viele alte Hausmittel zum Einsatz, um sich gegen Husten und Schnupfen zu rüsten und einer Erkältung vorzubeugen. Besonders oft werden diese Hausmittel in Form eines Wickels angewendet, z. B. Quarkwickel oder Kartoffelwickel. Dafür brauchen Sie geeignete Wickeltücher, die den zu wickelnden Körperteil vollständig bedecken.
- Als Innentuch eignet sich ein Baumwolltuch, z. B. Geschirrtuch (gerne auch mit Leinenanteil) oder Mullwindel. Für Quark- und Kartoffelwickel verwenden Sie am besten reißfeste Küchenrolle, die können Sie nach dem Abnehmen einfach wegwerfen.
- Über das faltenfrei angelegte Innentuch kommt ein Baumwoll- oder Frottetuch als Zwischentuch. Zum Warmhalten eines Wickels können Sie eine Lage Heilwolle darüber legen, die aber keinen Kontakt zu Haut haben sollte.
- Das Außentuch kann aus Wolle, Seide oder Baumwollmolton sein. Meist ist ein Wolltuch oder auch -schal am günstigsten, weil Wolle sehr gut warm hält. Auch hier gilt es, den Kontakt der Wolle zur Haut zu vermeiden, dann kann auch nichts kratzen.
Achten Sie bei warmen Wickeln darauf, dass Ihrem Kind der Wickel nicht zu heiß ist (besonders gefährlich: heiße Kartoffeln!). Kalte Wickel dürfen nicht wirklich kalt sein, sondern sollten nur wenige Grad unter der Körpertemperatur liegen. Der zu wickelnde Körperteil muss vor dem Anlegen des Wickels warm sein!
Damit nichts verrutscht, können Sie den Wickel mit Verbandklammern (auch unter der Bezeichnung „Schwiegermütter“ bekannt) oder Pflasterstreifen befestigen. Für Brustwickel ist ein eng sitzendes T-Shirt oder Unterhemd ideal.
So lange der Wickel liegt, sollte Ihr Kind ruhig im Bett oder auf dem Sofa liegen. Lassen Sie Ihr Kind nach dem Abnehmen des Wickels noch mindestens 30 Minuten nachruhen.
Mein Tipp: So helfen Wickel gegen Erkältungen |
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Prinzipiell können Sie jeden Wickel auch einfach mit purem Wasser (eventuell plus einem Spritzer Essig) oder aber mit Retterspitz® äußerlich machen (1:1 mit Wasser verdünnt). |
Erkältung und Husten: Blitzmethode für die Inhalation
Inhalieren ist ein altbewährtes und natürliches Hausmittel. Inhalieren ist mit Kleinkindern, die schnell einmal die Inhalierschüssel umwerfen, nicht jedoch ganz ungefährlich. Einfacher geht es, wenn Sie ein kleines Kännchen mit Schnabel verwenden, in das Sie einen passenden Plastiktrichter hineinstecken. Wickeln Sie das nur zur Hälfte gefüllte Kännchen (mit Deckel!) gut in ein Küchentuch oder Handtuch ein, sodass Sie es mit einer Hand festhalten können, ohne sich die Finger zu verbrennen. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass der Tee (z. B. Kamillentee) im Kännchen länger warm bleibt. Lassen Sie Ihr Kind (ab etwa zwei Jahren) erst dann inhalieren, wenn der Tee nicht mehr kochend heiß ist, damit es sich nicht das Gesicht verbrennt. Es sollte immer wieder Mund und Nase vor den Trichter halten und einatmen. Das tiefe Einatmen machen Sie ihm am besten mehrmals vor.
Zugegeben, diese Methode ist nicht so effektiv, wie wenn Sie sich mit Ihrem Kind gut vermummt unter Handtüchern zum Inhalieren vor die Schüssel setzen. Bevor Sie das Inhalieren jedoch ganz bleiben lassen, weil es Ihnen zu umständlich oder zu gefährlich ist, ist diese Methode ein geeigneter Ersatz. Die meisten handelsüblichen Inhalatoren aus Plastik sind für Kinder weniger geeignet, denn da muss Ihr Kind das Gesicht von oben über den Inhalator halten und das gestaltet sich oft schwierig, weil die Inhalatoren dafür zu hoch sind. Am ehesten eignet sich für kleine Patienten der Wick VapoRub Inhalator (für ca. 8 € in der Apotheke).
Mein Tipp |
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Unkompliziert und gefahrlos können Sie mit Ihrem Baby oder Kleinkind „inhalieren“, wenn Sie in der Küche Wasser in einen Topf ohne Deckel auf dem Herd kochen lassen und währenddessen Türen und Fenster schließen. |
Schnupfennäschen mit Hausmitteln befreien
Schnupfennäschen mit Hausmitteln befreien
Wenn Ihr Baby Schnupfen hat, können Sie in den ersten Lebenswochen einen Tropfen Muttermilch in jedes Nasenloch träufeln, das macht seine Nase vor dem Stillen frei. Für ältere Kinder – oder wenn Sie nicht stillen – eignen sich selbst gemachte natürliche Salz-Nasentropfen:
Geben Sie eine Prise Meersalz oder normales Haushaltssalz in 100 Milliliter (ml) abgekochtes Wasser. In einem sauberen Glasfläschchen hält sich die Lösung im Kühlschrank etwa fünf Tage. Träufeln Sie Ihrem Kind mit einer Pipette mehrmals täglich ein bis zwei Tropfen der Lösung in jedes Nasenloch. Ist die Nase voller Schleim, saugen Sie mit einem Nasensauger erst die Nase frei.
Nicht zu unruhige Kinder ab etwa zwei Jahren können bereits inhalieren (siehe oben), z. B. mit Kamillentee. Zum Schleimlösen, wenn gleichzeitig Husten besteht, ist Thymiantee geeignet. Sie können auch einfach nur heißes Wasser zur Dampferzeugung nehmen. Das immer wieder empfohlene natürliche Mittel Salz macht als Dampfinhalation keinen Sinn, denn dabei verdunstet lediglich das Wasser, während sich das Salz im verbleibenden Wasser konzentriert. Sinnvoll ist nur die Inhalation salzhaltiger Wassertröpfchen, wie sie beispielsweise ein Ultraschallvernebler (z. B. von Pari) erzeugen kann. Letztere werden aber in aller Regel nur Kindern mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen verschrieben.
Um Ihrem Baby oder Kleinkind das Atmen mit natürlichen Hausmitteln zu erleichtern, können Sie ihm bis zu 5-mal täglich dünn Majoranbutter zwischen Oberlippe und Nase auftragen. Die Majoranbutter wird folgendermaßen hergestellt:
Erhitzen Sie 100 Gramm (g) Butter und schöpfen Sie den Schaum so lange ab, bis sich keiner mehr bildet. Filtern Sie die Butter durch ein Leintuch. In die flüssige Butter kommt eine Handvoll frischer zerzupfter Majoran (nur das obere Drittel der Stängel mit Blüten und Blättern verwenden). Die Mischung eine halbe Stunde im heißen Wasserbad rühren (darf nicht sieden!). Dann durch eine Mullwindel abseihen und fünf Tropfen ätherisches Majoranöl aus der Apotheke darunter rühren. Füllen Sie die Majoranbutter am besten in mehrere kleine Salbentöpfchen ab. Sie hält sich im Kühlschrank etwa ein Jahr.