Die 15 wichtigsten homöopathischen Mittel für Ihre Hausapotheke Teil 1
Mitten in der Nacht weint Ihr Kind laut und hält sich vor Schmerzen das Ohr, abends hat es plötzlich Fieber, oder es fällt auf dem Spielplatz vom Klettergerüst. Jetzt ist keine Zeit für langes Überlegen. Um schnell reagieren zu können, ist es sinnvoll, eine übersichtliche Anzahl der bei Kindern am häufigsten gebrauchten Arzneimittel griffbereit zu haben und ihre Eigenschaften gut zu kennen. Lesen Sie hier, welche Mittel in Ihrer Hausapotheke nicht fehlen sollten und was Sie alles darüber wissen müssen.
Übersichtstabelle
Die Vielzahl der heutzutage verwendeten homöopathischen Mittel stellt auch für ausgebildete Homöopathen eine große Herausforderung dar. Glücklicherweise gibt es eine überschaubare Menge an Produkten, die sich für die Selbstbehandlung akuter Krankheiten bei Kindern bewährt haben.
Die Auswahl der Homöopathika die ich Ihnen hier vorstelle, können Sie natürlich um weitere Mittel, mit denen Sie bei Ihrem Kind gute Erfahrungen gemacht haben, ergänzen.
Übersichtstabelle: Die 15 wichtigsten homöopathischen Mittel für Ihre Hausapotheke (alphabetisch sortiert)
1 Aconitum Erstmittel bei akuten fieberhaften Infekten, Schreck, Schock
2 Apis Insektenstich, Allergien, Halsentzündung
3 Arnica Prellung, Bluterguss, Gehirnerschütterung, nach Operationen
4 Arsenicum album Brechdurchfall, fieberhafte Infekte, Angstzustände
5 Belladonna hohes Fieber mit Schweiß, Entzündungen, Sonnenstich
6 Bryonia alba Bronchitis, Grippe, Kopfschmerzen, Verstauchung
7 Cantharis Verbrennung mit Blasenbildung, Blasenentzündung
8 Chamomilla Zahnungsschmerzen, nächtliche Unruhe, Mittelohrentzündung
9 Cocculus Reisekrankheit, Schwindel
10 Euphrasia Bindehautentzündung, Heuschnupfen, Augenverletzung
11 Ferrum phosphoricum fieberhafte Infekte, Mittelohrentzündung
12 Ipecacuanha Brechdurchfall, Übelkeit, Husten mit Erbrechen
13 Ledum Verstauchung, Bänderzerrung, Stichwunden, Insektenstiche
14 Nux vomica „Katermittel“, z. B. nach Überessen, Kopf- und Magenschmerzen, Erkältung
15 Pulsatilla pratensis Erkältung, Ohrenentzündung, Bindehautentzündung, Heimweh
In den folgenden Tabellen finden Sie eine Beschreibung der wichtigsten Eigenschaften und Anwendungsgebiete jedes der oben genannten Arzneimittel. Bevor Sie Ihrem Kind ein Mittel verabreichen, sollten Sie diese Eigenschaften und typischen Symptome genau mit den Symptomen, die Sie bei Ihrem Kind beobachten, vergleichen. Wählen Sie das Mittel, das dem Krankheitsbild am ähnlichsten ist, und beobachten Sie sehr sorgfältig den weiteren Krankheitsverlauf.
1. Aconitum (Blauer Eisenhut)
Allgemeines
Der blaue Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen Mitteleuropas. Er ist häufig bei den ersten Zeichen einer akuten Entzündung, eines fieberhaften Infekts oder nach einem schweren Schock bzw. Schreck angezeigt. Typisch für Aconitum sind die große Angst und die Unruhe, die die Krankheit begleiten.
bewährt bei
Fieber
Grippe
Husten und Pseudokrupp
Schmerzzuständen
Entzündungen (Mittelohr- und Augenentzündung)
Beschwerden nach einem Schreck oder Schockerlebnis
typische Symptome
Angst, Panik, ausgeprägte Unruhe
plötzlicher, „stürmischer“ Beginn, hochakute Zustände mit Herzrasen
schneller Fieberanstieg, Haut trocken und heiß
rotes Gesicht, aber beim Aufsetzen blass
viel Durst auf kaltes Wasser, Getränke schmecken bitter
mögliche Auslöser
kalter Wind, Sonnenhitze, Schreck, Schock
2. Apis (Honigbiene)
Allgemeines
Apis eignet sich für alle akuten Entzündungszustände der Haut und Schleimhaut. Entscheidend für die Wahl des Mittels sind eine blassrote Schwellung und brennende, stechende Schmerzen.
bewährt bei
Insektenstichen
allergischen Reaktionen
Nesselsucht
Halsentzündung
Bindehautentzündung
typische Symptome
brennende, stechende Schmerzen
deutliche Schwellung mit blassroter Verfärbung
nervöse Ruhelosigkeit
kaum Durst
bei Krankheit: jammernd und müde
mögliche Auslöser
Insektenstich, Allergie, Hitze, Kummer
3. Arnica (Bergwohlverleih)
Allgemeines
Arnica ist allgemein als Erste-Hilfe-Mittel bei Verletzungen bekannt. Nach Prellungen, Verstauchungen oder Zerrungen wirkt es gegen die einsetzende Schwellung und mildert den entstehenden Bluterguss. Auch nach Operationen wie z. B. einem gezogenen Zahn hilft es bei Nachblutungen, Schwellungen und Schmerzen.
bewährt bei
stumpfen Gewebeverletzungen (Stoß, Prellung, Zerrung, Verstauchung, Bruch)
Kopfverletzungen, Gehirnerschütterung
psychischem Schock
Muskelschmerzen und Muskelkater
typische Symptome
jede Berührung ist schmerzhaft und wird vermieden
Kind will sich nicht untersuchen lassen, will nicht sprechen
starke Schmerzen, Zerschlagenheitsgefühl
Folge von Überanstrengung
überempfindlich gegen Geräusche
mögliche Auslöser
Unfall, Sturz, Prellung, Schock
4. Arsenicum album (weißes Arsen)
Allgemeines
Arsen wird bei Kindern hauptsächlich bei Brechdurchfall eingesetzt. Das Kind ist ausgesprochen blass, schwach, ängstlich und ruhelos. Es hat große Angst vor dem Alleinsein und friert stark.
bewährt bei
Brechdurchfall
fieberhafte Infekte
Angstzustände, Panikattacken
typische Symptome
kaum stillbares Erbrechen
großer Durst, trinkt nur kleine Schlucke (die es kurz darauf wieder erbricht)
wässrige Durchfälle
brennende Schmerzen
Angst, will nicht allein sein
sehr unruhig
starke Erschöpfung und Müdigkeit
Eiseskälte
mögliche Auslöser
verdorbene oder verunreinigte Lebensmittel, z. B. auf Reisen
5. Belladonna (Tollkirsche)
Allgemeines
Belladonna ist eines der ersten Mittel bei Entzündungen und hohem Fieber. Die Krankheit beginnt plötzlich und heftig. Die typischen Zeichen einer Entzündung (Hitze, Rötung, Schwellung und Schmerzen) sind meist deutlich ausgeprägt.
bewährt bei
fieberhaften Erkrankungen
Halsentzündung
Mittelohrentzündung
Kopfschmerzen
Sonnenstich und -brand
typische Symptome
plötzliche, heftige Beschwerden
hohes Fieber mit leicht feuchter Haut, leichtes Schwitzen
roter, heißer Kopf und kalte Extremitäten („dampfende Tomate“)
starke, pochende, brennende Schmerzen
Röte, Hitze und Schwellung
erweiterte Pupillen, glänzende Augen
kaum Durst trotz trockener Schleimhäute
extreme Überempfindlichkeit gegen Lärm, Erschütterungen und Licht
im Fieber Furcht vor Geistern, Gespenstern oder anderen eingebildeten Dingen
mögliche Auslöser
Zugluft, Unterkühlung, nasser Kopf, Überhitzung, Sonnenhitze
6. Bryonia alba (Weiße Zaunrübe)
Allgemeines
Bryonia wirkt vor allem auf die „inneren Häute“ und passt daher bei Entzündungen im Bauch- und Brustbereich sowie an den Gelenken und bei Kopfschmerzen. Das deutlichste Merkmal dieses Mittels sind stechende Schmerzen, die bei der geringsten Erschütterung stärker werden.
bewährt bei
Kopfschmerzen
Husten und Bronchitis
Magen-Darm-Infekt
Dreimonatskoliken
Blinddarmentzündung (bis zur Ankunft beim Arzt/ im Krankenhaus)
typische Symptome
heftige, stechende Schmerzen; Verschlimmerung bei der kleinsten Bewegung
Kind will in Ruhe gelassen werden
trockene Schleimhäute (Mund, Lippen), großer Durst auf kalte Getränke
mögliche Auslöser
Nasskaltes Wetter, Sommerhitze, Ärger