Homöopathie bei Husten: Diese Globuli helfen Ihrem Kind

Homöopathische Mittel können eine sinnvolle Alternative bei Husten darstellen: Wenn Ihr Kind nachts viel hustet und nicht zur Ruhe kommt oder der Husten in der Brust richtig weh tut, können Sie mit Homöopathie bzw. dem richtigen Globuli rasch für Linderung sorgen. Unsere Tipps sind nach der Art des Hustens sortiert. Das gibt Ihnen mehr Sicherheit bei der Auswahl der Globuli. 

Inhaltsverzeichnis

Homöopathische Behandlung bei Husten: Das sollten Sie beachten

Husten ist normalerweise durch einen viralen Infekt bedingt – eine antibiotische Behandlung ist daher in den meisten Fällen unnötig. Auch die Verordnung hustenstillender oder schleimlösender Säfte ist bei einer akuten Erkältung oder Bronchitis ist – genau genommen – nutzlos, denn in Studien hat sich gezeigt, dass damit behandelte Patienten in der Regel auch nicht schneller vom Husten befreit wurden wurden und der Effekt der Arzneimittel allenfalls gering war. Oft ist das Rezept für den Hustensaft eher eine „Verlegenheitslösung“, weil die Eltern eines kranken Kindes vom Kinderarzt erwarten, dass er „etwas gegen den Husten unternimmt“. Versuchen Sie es in Zukunft doch einfach mal mit Homöopathie und verabreichen Globuli statt Hustensaft und Pillen, um die Hustenbeschwerden zu lindern!

Geben Sie das passende Mittel in der Potenz D12, 5 Globuli oder 1 Tablette dreimal im Abstand von 30 Minuten. Bessern sich dadurch die Husten-Beschwerden, verabreichen Sie das Mittel je nach Bedarf stündlich bis zweistündlich und an den folgenden Tagen dreimal täglich. Sobald Ihr Kind einen lockeren Husten hat und der Schleim problemlos abgehustet werden kann, befindet es sich bereits auf dem Wege der Besserung. Der Husten wird dann ohne jede arzneiliche Unterstützung ausheilen – auch das zurückgreifen auf die Homöopathie ist in diesem Fall nicht mehr erforderlich! Bitte geben Sie Ihrem Kind nicht mehrere Mittel hintereinander, falls das erste Mittel nicht gewirkt hat. Suchen Sie einen Homöopathen auf, wenn zwei Mittel keine Besserung gebracht haben.

Bei Erkältungen und Husten wenden Eltern gerne Erkältungsbäder oder Einreibemittel für die Brust an. In beiden sind ätherische Öle enthalten, die die homöopathische Behandlung stören Verzichten Sie daher bitte auf solche Medikamente, ebenso auf die üblichen Hustenbonbons, die meist Eukalyptus enthalten. Diese sind ohnehin nicht nötig.

  • Mein Tipp gegen Husten: Eine Studie ergab, dass spezielle Husten- oder Halsbonbons bei Halsschmerzen und Reizhusten meist nicht wirksamer sind als normale Lutschbonbons. Entscheidend ist offenbar, dass die Schleimhaut im Rachen durch die vermehrte Speichelproduktion beim Lutschen feucht gehalten wird. Sie können Ihr Kind (ab drei Jahren) daher genauso gut ein zuckerfreies Bonbon lutschen lassen.

Die folgende Übersicht berücksichtigt die häufigsten und typischen Verlaufsformen von Husten bei Kindern. Je nachdem, welche Beschwerden bei Ihrem Kind vorliegen, kann auch ein ganz anderes Mittel das passende sein. Passende Mittel für jede Form von Husten sind für unsere Abonnenten von „Gesundheit und Erziehung für mein Kind“ in einer weiteren Tabelle zusammengefasst.

Tabelle 1: Wichtige Mittel bei verschiedenen Atemwegserkrankungen

ErkrankungMittel, deren Abfolge und Charakteristika

grippaler

Infekt,

Bronchitis

  • Belladonna: akuter fierberhafter Infekt mit trockenem, bellendem Reizhusten
  • Ferrum Phosphoricum: zu Infektbeginn, wenn die Beschwerden weniger heftig sind als unter "Belladonna" beschrieben
  • Bryonia: harter, trockener Husten im Laufe einer Erkältung, oft mit Brustschmerzen
  • Pulsatilla: Husten lockert sich, tagsüber und abends noch trocken, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, morgens viel gelblicher bis grünlicher Schleim
  • Antimonium Tartaricum: bei Atemnot und Schleimrasseln in den Bronchien, Schleim kann nicht abgehustet werden
Pseudokrupp
  • Aconitum: beginnender Pseudokrupp mit bellendem Husten, pfeifende Einatmung, ängstliches Kind
  • Spongia:: wenn Aconitum keine Besserung gebracht hat, bei Pseudokrupp vor Mitternacht
  • Hepar Sulfuris: wenn Aconitum keine Besserung gebracht hat, bei Pseudokrupp nach Mitternacht, wenn das Kind sehr kälteempfindlich ist
  • Drosera: bei Pseudokrupp nach Mitternacht, wenn das Kind wenig kälteempfindlich ist
Keuchhusten
  • Belladonna: trockener, bellender Husten besonders abends und nachts, tiefes Einatmen oder Bewegen löst Husten aus
  • Drosera: heftige, kurze, bellende Hustenattacken mit Würgen und Brechen, Verschlimmerung um und nach Mitternacht
  • Coccus Cacti: krampfartiger, würgender, eher trockener Husten, Faden ziehender Schleim
  • Ipecacuanha: erstickende Hustenanfälle mit Würgen und Erbrechen, schwer abhustbarer Schleim
  • Curprum Metallicum: erschöpftes Kind, das bei den lang anhaltenden Hustenanfällen blau anläuft

Bezugsquelle: alle angegebenen homöopathischen Medikamente sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich).

Wichtiger Hinweise für das passende Globuli: Der Klang des Hustens

Am Anfang steht oft ein Schnupfen, zu dem sich später Husten gesellt. Bevor die Erkältung auf die Bronchien übergreift und sich eine akute Bronchitis entwickelt, ist nicht selten erst einmal die Luftröhre betroffen. Der dabei auftretende Reizhusten ist sehr quälend und auch schmerzhaft. Später lockert sich der Husten, und der Schleim aus den Bronchien kann abgehustet werden. Dies wird als „produktiver“ Husten bezeichnet. Wenn Kinder bei jeder Erkältung (eventuell schon einen Tag, bevor die Nase zu laufen beginnt!) unter einem trockenen Reizhusten – meist nachts – leiden, könnte ein Infektasthma dahinter stecken. Auch ein allergisches Asthma kann sich allein mit einem trockenen Reizhusten äußern – über Atemnot klagen Kleinkinder meist nicht! Typisch ist, dass sich die Kleinen aufsetzen wollen, weil sie so besser Luft bekommen. Häufig sind auch pfeifende oder quietschende Atemgeräusche zu hören. Bei einer Lungenentzündung besteht anfangs ein trockener, später oft ein produktiver Husten. Häufig haben die Kinder (hohes) Fieber. Sie atmen schneller, und bei Babys bewegen sich häufig die Nasenflügel beim Atmen mit. Das Atmen ist oft auch schmerzhaft.

Ein Keuchhusten ist anfangs schwer zu erkennen, da er sich in den ersten beiden Wochen nicht von einer „normalen“ Erkältung unterscheiden lässt. Erst danach treten die typischen Anfälle auf. Vor allem nachts kommt es wiederholt zu stakkatoartig abgehackten Hustenstößen mit Atemnot, wobei die Kinder im Gesicht oft bläulich anlaufen. Nach einer „juchzenden“ Einatmung wiederholen sich die Hustenstöße noch ein- oder zweimal. Dann wird unter Würgen glasiger Schleim ausgehustet, häufig erbricht das Kind dabei auch. Ein Pseudokrupp beginnt mit Heiserkeit und einer rauen, tiefen Stimme, noch bevor der charakteristische trockene, bellende Husten auftritt.Wenn die Schleimhaut im Kehlkopf weiter anschwillt, kommt es außerdem zu einer ziehenden, geräuschvollen Einatmung mit pfeifendem oder quietschendem Atemgeräusch, und das Kind leidet unter Atemnot.

  • Wichtig: Gehen Sie bitte mit Ihrem Kind zum Arzt, wenn es jünger als zwei Jahre ist, der Husten (trotz Behandlung) länger als zehn Tage anhält, es zusätzlich Fieber über 38,5 °C hat, eitriger oder blutiger Auswurf auftritt, es beim Husten blau anläuft oder steif wird (Notarzt rufen!), beim Atmen ein Fiepen, Giemen oder Pfeifen zu hören ist, die Atmung erschwert ist oder Atemnot besteht, der Husten immer wieder auftritt, sodass Verdacht auf ein Asthma besteht.

Tabelle 2: Das passende homöopathische Mittel für jede Hustenform

Hustenform Mittel und weitere typische Symptome
trockener Husten ohne oder mit wenig Schleim
zu Beginn

einer Erkältung
  • Aconitum: plötzlich auftretender heiserer Husten bei akuten Infekten, oft pfeifende Einatmung; rauer Hals; eventuell Erstickungsgefühl (bei Pseudokrupp); nachts schlechter; häufig hohes Fieber; großer Durst; Erkrankung ist Folge von trockener Kälte oder Wind
  • Dilcamara: Erkrankung ist durch Kälte und Nässe entstanden (Herbst!, Schwimmen); anfangs Husten heiser und krampfartig, später locker mit viel Schleim; teilweise zusätzlich Atemnot
  • Ferrum Phosphoricum: harter trockener Husten; heiser; nachts besser; eher langsames Auftreten.
bellender

Husten
  • Belladonna: (abends) plötzlich einsetzender tiefer, bellender Husten, häufig beim Hinlegen im Bett; Verschlimmerung gegen Mitternacht; meist auch "Kratzen" im Hals, eventuell hohes Fieber; rotes Gesicht beim Husten; Folge von nasskaltem Wetter
  • Drosera: bellender, brechender, hohler Husten, insbesondere nachts (schlechter nach Mitternacht); Heiserkeit; heftige Reizhustenanfälle, die dem Kind den Atem nehmen; Kitzelhusten gleich nach dem Hinlegen; Gesicht läuft beim Husten blaurot an; kann mit Würgen und Erbrechen von Schleim und Nachrung einhergehen
  • Spongia: kruppartige bellender, abgehackter Husten mit giemender (krächzender, kratzender) Atmung; Kind ist heiser und krächzt, muss eventuell auch häufiger räuspern; Verschlimmerung nachts, beim Hinlegen, durch Aufregung oder kalte Luft, Husten eher abends und nachts (insbesondere vor Mitternacht); Besserung nach dem Essen oder Trinken
harter

trockener

Husten
  • Bryonia: Husten entwickelt ich allmählich; oft heftige stechende Brustschmerzen, sodass das Kind beim Husten den Brustkorb hält; kind möchte seine Ruhe haben; hat Durst auf kalte Getränke; Verschlimmerung durch Bewegung, Sprechen, Essen; beim Betreten warmer Räume
  • Phosphorus: Hals und Brust fühlen sich Wund an und schmerzen; raue oder tonlose Stimme; im ausgehustetenSchleim kann etwas Blut sein, erschöpftes Kind, das nicht allein sein will; Durst auf Kaltes
Erkältungs-

husten
  • Sticta: Infekt beginnt mit einem Schnupfen und steigt im weiteren Verlauf in die Bronchien ab; Husten vor allem abends und nachts, trocken und abgehackt; Verschlimmerung beim Hinlegen, aber auch beim Einatmen; Schmerzen in der Brust; morgens eventuell lockerer Husten mit Schleim
  • Causticum: trockener Husten entwickelt sich im Rahmen einer Erkältung; Rachen fühlt sich wund an, häufig Heiserkeit; brennendes, wundes Gefühl hinter dem Brustbein beim Husten; kann den Schleim nicht ganz heraufhusten; Husten tritt eher tagsüber auf; Besserung durch frische kalte Luft und das Trinken von kaltem Wasser, eventuell verliert das Kind beim Husten tröpfchenweise Urin
Reiz- und Kitzelhusten
  • Rumex: anhaltender Kitzelreiz im Hals oder hinter dem Brustbein; Husten hindert das Kind am Schlafen; kalte Luft (z. B. beim Rausgehen) und tiefes Einatmen lösen trockenen Husten aus; Kind hält sich beim Husten oft die Brust; hält sich draußen in der Kälte die Hand oder einen Schal vor den Mund; häufig auch Niesreiz
krampfartiger Husten
  • Hyoscyamus: krampfartige trockene Hustenanfälle nachts und beim Hinlegen, Erstickungsanfälle; Kind will sich aufsetzen
  • Corallium Rubrum: rasch aufeinander folgende, heftige, krampfartige (bellende) Reizhustenattacken, sodass das Kind puterrot wird im Gesicht; gleichzeitig Schnupfen, wobei der Schleim im Rachen hinunterläuft (Arzt hat dann oft eine "Schleim-Eiter-Straße im Rachen" diagnostiziert); Kältegefühl beim Einatmen, Verschlechterung beim Wechsel von der Wärme in die Kälte
  • Coprum Metallicum: krampfartige Hustenanfälle, Gesicht des Kindes verfärbt sich blau; Kind hat Angst zu ersticken; häufig mit Würgen und Erbrechen von zähem, schleimigen Sekret, Verschlechterung nachts
Husten mit Schleim
Husten morgens

mit Schleim
  • Pulsatilla: morgns viel gelblicher bis gelbgrüner Auswurf, ansonsten trockener Husten, hustet abends im Bett mehr als tagsüber, Husten durch körperliche Anstrengung; Besserung durch Aufsetzen; kaum Durst, möchte frische Luft haben; weinerliches, sehr anhängliches Kind
Würge- und Brechhusten
  • Coccus Cacti: Husten mit zähem, Faden ziehendem Schleim, verbunden mit Würgen und Erbrechen, Schleim kann nur schwer abgehustet werden; anfallsweise bellender Husten, der mit Erbrechen endet
  • Ipecacuanha: pfeifender Husten; höhrbares Schleimrasseln in der Lunge, doch der Schleim kann nur schwer abgehustet werden; beim Husten Übelkeit und Brechneigung; saubere Zunge trotz Übelkeit, Husten bei jedem Atemzug, erschöpftes Kind mit Augenringen; häufig auch Heiserkeit
Schleimrasseln

in der Brust
  • Antimonium Tartarticum*: tiefer, rasselnder, erstickender Husten; viel zäher Schleim, der nur mühevoll abgehustet werden kann; Kind setzt sich auf und verlangt nach frischer Luft; schwächliches, blasses, krankes Kind
  • Hepar Sulfuris: rau klingender, lockerer, bellender Husten, jedoch trotzdem schmerzhaft; der geringste Kältereiz löst Husten aus; Kind ist gereizt und fröstelt, will zugedeckt sein; Verschlimmerung morgens; Heiserkeit, auch heiserer Husten (bei Pseudokrupp)

* auch als Tartarus Stibiatus oder Tartarus Emeticus bezeichnet