Homöopathie bei Verstopfung
Wenn sich Ihr Kind mit zu hartem und schmerzhaftem Stuhlgang herumquält oder sein Bauch unangenehm aufgetrieben ist, können Sie ihm bei Verstopfung mit Homöopathie helfen. Damit das „große Geschäft“ bald wieder problemlos funktioniert, haben wir Ihnen alle wichtigen homöopathischen Mittel gegen Verstopfung übersichtlich zusammengestellt.
- Verstopfung bei Kindern mit Homöopathie behandeln
- Woran liegt die Verstopfung bei Kindern?
- Verstopfung bei Kindern: Bei anhaltenden Beschwerden immer zum Arzt!
- Obst unterstützt den Darm, wenn Ihr Kind unter Verstopfung leidet
- Homöopathie: die richtige Dosierung ist wichtig bei Verstopfung
- Homöopathische Mittel und typische Symptome beim Kind
Verstopfung bei Kindern mit Homöopathie behandeln
Jedes Kind entwickelt mit der Zeit seinen ganz persönlichen Verdauungsrhythmus. Manche Kinder haben mehrmals täglich Stuhlgang, andere hingegen nur jeden dritten Tag. Beides ist normal, so lange sich Ihr Kind dabei wohl fühlt und der Stuhlgang nicht schmerzhaft ist. Von Verstopfung spricht man erst, wenn der Stuhlgang seltener als dreimal wöchentlich erfolgt oder aber so hart und schmerzhaft ist, dass die „Sitzung“ zur Qual wird. Bei Stillkindern gilt jedoch eine Stuhlentleerung wöchentlich noch als normal, weil Muttermilch besonders gut verwertet wird und deshalb sozusagen weniger „Abfall“ entsteht.
Woran liegt die Verstopfung bei Kindern?
Häufig liegt eine anlagebedingte Verdauungsschwäche vor, wenn Sie die drei häufigsten Ursachen für eine Verstopfung, nämlich zu wenig Bewegung, zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung und zu geringe Trinkmenge bereits ausgeschaltet haben. Plötzliche Veränderungen der Ernährung, etwa bei Einführung der Beikost oder auf Reisen, führen nicht selten zu vorübergehender Verstopfung. Auch seelische Gründe können manchmal die Ursache sein.
Verstopfung bei Kindern: Bei anhaltenden Beschwerden immer zum Arzt!
Tritt die Verstopfung neu auf (insbesondere wenn Ihr Kind noch ein Baby ist!) oder hält sie trotz der hier genannten Maßnahmen länger als 14 Tage an, sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt gehen. Leidet Ihr Kind zusätzlich unter starken Bauchschmerzen, rufen Sie bitte sofort den Arzt. Weitere Warnzeichen für eine ernsthafte Erkrankung, z. B. einen Darmverschluss, sind ein hart gespannter Bauch, heftige Bauchkrämpfe, gleichzeitiges Erbrechen oder Fieber sowie die Tatsache, dass auch keine Winde mehr abgehen.
Obst unterstützt den Darm, wenn Ihr Kind unter Verstopfung leidet
Mit den folgenden Tipps können Sie die Verdauung Ihres Kindes unterstützen. Einem Baby können Sie mehr Fruchtsaft (aufpassen bei Neigung zu wundem Po!) oder ein Obstmus mit Aprikose und/oder Birne, eventuell auch mit Orange, geben. Bei größeren Kindern bringen Trauben- oder Pflaumensaft oder am Abend zuvor eingeweichte Trockenfrüchte (Feigen, Pflaumen, Datteln) den Darm auf Trab.
Homöopathie: die richtige Dosierung ist wichtig bei Verstopfung
Geben Sie das passende Mittel (siehe Flussdiagramm und Übersicht über homöopathische Mittel) in der Potenz D12, 3-mal täglich 5 Globuli oder 1 Tablette maximal zwei Tage lang. Hat die Behandlung bis dahin keinen Erfolg gebracht, sollten Sie Ihrem Kind ein Klistier mit lauwarmem Wasser oder – als Fertigpräparat – ein halbes bis ganzes Babylax®-Klistier bzw. ein halbes Microklist® verabreichen. Sie sollten die homöopathische Behandlung trotzdem insgesamt zwei Wochen lang beibehalten, sofern die Verstopfung dann nicht schon behoben ist. In vielen Fällen erfordert die Homöopathie nämlich ein wenig Geduld. Leidet Ihr Kind weiterhin oder immer wieder unter Verstopfung, wird nur eine Konstitutionsbehandlung bei einem Homöopathen wirklich helfen können.
Homöopathische Mittel und typische Symptome beim Kind
Alumina: trockener, harter, klebriger Stuhl, der in kleine „Köttel“ zerfällt; kein Stuhldrang („muss nicht“); selbst weicher Stuhl kann nur unter Mühe entleert werden, Kind muss heftig drücken und pressen; After rissig und wund; oft gieriger Appetit, Verstopfung schlimmer nach stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln; Kind wirkt allgemein matt, eventuell auch traurig, trotzdem hektisch.
Bryonia: Kind produziert große, harte und trockene Stühle, die dunkel („wie verbrannt“) aussehen; hat Schwierigkeiten,den Stuhl herauszudrücken; kein Stuhldrang; gieriger Durst auf Kaltes, Mund und Kehle sind trocken;Kind ist verdrießlich und will in Ruhe gelassen werden.
Calcium carbonicum: seltener Stuhldrang, Kind fühlt sich trotz Verstopfung gut oder sogar besser als ohne Verstopfung; wenn Stuhlgang, dann große Menge harter,heller, saurer Stuhl; Bauch meist groß und aufgebläht; nächtlichersaurer Kopfschweiß, oft erkältet; verträgt (und mag)häufig keine Milch, liebt dafür Eier, Süßigkeiten, Eis undkohlenhydrathaltige Speisen (Nudeln, Brot), kalte Getränke;langsames, ruhiges, liebes, eher dickliches Kind.
Collinsonia: sehr hartnäckige Verstopfung, Stuhlgang nur mit Abführmitteln; erfolgloser Stuhldrang; Verstopfung eventuell abwechselnd mit Durchfall; Bauchkrämpfe; sehr trockener, harter Stuhl, oft auch Schmerzen oder Jucken am After.
Graphites: kaum Stuhldrang, sitzt lange auf der Toilette; harte, große, stinkende Knollen Stuhl, die mit Schleim, manchmal auch Blut bedeckt sind; blasses, dickes und träges Kind, das zu Hauterkrankungen neigt.
Hydrastis: sehr hartnäckige Verstopfung, nicht selten trotz häufiger Gabe von Abführmitteln; beim Stuhlgang oft Schmerzen im After, die auch nach dem Stuhlgang noch anhalten; Verstopfung geht eventuell mit Kopfschmerzen einher.
Lycopodium: leidet häufig unter Blähungen und Koliken mit hörbaren Darmgeräuschen; geblähter Bauch, empfindlich gegen einengende Kleidung; vergeblicher Stuhldrang, Stuhl anfangs erst fest, dann weich; unsicheres, ängstliches, misstrauisches Kind, das bei Verstopfung zu Reizbarkeit neigt; kann nicht auf einer fremden Toilette (auf Reisen).
Magnesium carbonicum: harter, trockener, bröckeliger Stuhl bei Babys, die mit Säuglingsmilch ernährt werden („Flaschenkinder“); geblähter, aufgetriebener Bauch; Bauchkrämpfe vor dem Stuhlgang.
Magnesium chloratum: nur kleine Menge hellfarbener, harter, bröckeliger Stuhl; geeignetes Mittel für gestillte Babys, Kinder mit Verdacht auf Kuhmilchunverträglichkeit sowie bei Verstopfung während des Zahnens. Natrium chloratum: schafkotartiger Stuhl, der in kleine Bällchen zerbröselt; Schmerzen am After nach dem Stuhlgang, oft auch Einrisse und Blutungen am After; Kind möchte Stuhlgang am liebsten vermeiden, will nicht zur Toilette; feinfühliges, ernstes Kind, das sich bei Kummer zurückzieht.
Nux vomica: starker und häufiger Stuhldrang, aber es kommt nichts oder nur sehr wenig; kleinknolliger, harterStuhl; nach dem Stuhlgang besteht das Gefühl, nicht fertigzu sein; Kind reizbar, ungeduldig, ehrgeizig; Verstopfungtypischerweise nach Ärger, zu schwerem Essen, Einnahmevon Medikamenten, bei Stress oder auf Reisen.
Opium: Verstopfung nach Schock, Schreck, nach einer Narkose oder Operation; lähmungsartige Verstopfung, ofttagelang kein Stuhldrang („muss nicht“); kleiner, dunkler, knotiger Stuhl (wie Schafkot).
Psorinum: widerlich stinkender, harter Stuhl bei kränklichen,blassen, frierenden Kleinkindern.
Silicea: der Stuhl schlüpft in den After zurück, sobald er halb draußen ist; Kind hat große Schwierigkeiten, den Stuhlherauszudrücken, selbst wenn er weich ist; braucht lange fürseine „Sitzungen“; sehr kälteempfindliches,meist schüchternesund zartes Kind, das sehr leicht schwitzt.
Sulfur: After gerötet, brennend und wund; Kind fürchtet sich wegen der Schmerzen vor dem Stuhlgang; Stuhldrangerfolglos; eventuell Abgang übel riechender Blähungen; Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab, Durchfalltreibt das Kind morgens aus dem Bett; Verstopfung nachder Einnahme eines Antibiotikums.