Krankheits-Warnsymptome, die Sie nicht ignorieren dürfen

Kinder sind in den ersten Lebensjahren häufig krank. Meist steckt nur eine Erkältung dahinter, wenn die Kleinen husten und fiebern, oder – bei Erbrechen und Durchfall – ein Magen-Darm-Infekt. Doch manchmal sind solche „Allerweltsbeschwerden“ auch Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung. 

Inhaltsverzeichnis

Achten Sie auf diese Anzeichen

Je älter Ihr Kind ist und je besser Sie es kennen, umso eher können Sie im Krankheitsfall einschätzen, ob Ihr Kleines nur Ruhe und Zuwendung braucht, um wieder gesund zu werden, oder ob Sie besser zum Kinderarzt gehen sollten. 

Fieber: Meistens ist es harmlos

Mein Tipp
Es ist besser, sicherheitshalber einmal zu viel als einmal zu wenig mit Ihrem Kind zum Arzt zu gehen! Wenn Sie unsicher sind, sich Sorgen machen oder sich überfordert fühlen, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Es braucht Ihnen nicht unangenehm zu sein, wenn Ihnen die Ärztin oder der Arzt sagt, dass die Beschwerden Ihres Kindes harmlos sind und keine weitere Behandlung erfordern.

Nur eines von 100 fiebernden Kindern hat eine ernsthafte Erkrankung.Außerdem können schon heftiges Toben, größere Aufregung oder sehr warme Kleidung dazu führen, dass die Körpertemperatur Ihres Kindes vorübergehend über 37,5 Grad Celsius steigt.

Jedoch auch in den folgenden Fällen ist ein Arztbesuch – zumindest am nächsten Tag –ratsam:

  • Bei Fieber, das länger als drei Tage anhält
  • Bei Fieber, das trotz Fiebersenkung nicht zurückgeht oder morgens fast genauso hoch ist wie abends
  • Bei weiteren Krankheitszeichen wie Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschläge
  • Wenn Ihr Kind trotz fiebersenkenden Maßnahmen und Rückgang der Temperatur teilnahmslos ist und nicht normal reagiert
  • Wenn das Fieber zwar zurückgeht, Ihr Kind aber immer noch deutlich beeinträchtigt ist 
  • Wenn Ihr Kind nicht trinken will

Erkältung: In diesen Fällen sollten Sie zum Arzt

Nicht jedes Kind mit Schnupfen oder Husten muss zum Arzt. In diesen Fällen ist es jedoch ratsam (bei begleitendem Fieber siehe auch oben!):

  • Ihr Kind ist unter drei Monaten alt und hustet oder fiebert
  • Ihr Kind ist teilnahmslos und erscheint „richtig“ krank 
  • Wenn sich Husten oder Schnupfen länger als eine Woche nicht bessern, sich verschlimmern oder wenn sich plötzlich hohes Fieber entwickelt
  • Bei Auftreten von Heiserkeit, plötzlich auftretendem bellenden Husten (Verdacht auf Pseudokrupp!), Atembeschwerden, Schmerzen beim Atmen
  • Bei Husten, der nach mehreren Tagen schmerzhaft wird (Verdacht auf Lungenentzündung!)
  • Wenn Ihr Kind Ohrenschmerzen hat 
  • Bei Halsschmerzen mit hohem Fieber, geschwollenen Lymphknoten unterhalb der Ohren (im Kieferwinkel) und/oder, wenn Sie gelbe Eiterpünktchen auf den Mandeln sehen können. Eventuell tritt auch ein rötlicherHautausschlag auf (Verdacht auf Scharlach)
  • Wenn sich der Schleim gelblich oder durch Blutbeimengungen rötlich färbt
  • Wenn das Schnupfensekret gelblich-grünlich wird oder Fieber und starke Kopfschmerzen hinzukommen (Verdacht auf Nebenhöhlenentzündung)
  • Wenn Ihr Kind sehr häufig oder über einen längeren Zeitraum Schnupfen oder Husten hat (Verdacht auf Allergie)

Bauchbeschwerden: Sie treten häufig auf,aber Wachsamkeit ist geboten!

Mein Tipp
Stellen Sie alle wichtigen Telefonnummern für den Notfall zusammen: Notruf 112, Kinderarzt, nächste Kinderklinik, Giftnotruf. Bewahren Sie diese kleine Liste neben dem Telefon, in Ihrer Handtasche oder auch angepinnt am Kühlschrank auf. So sind die Nummern im Ernstfall schnell zur Hand und Sie können ohne Verzögerung handeln.

„Bauchweh“ ist bei Kindern sehr häufig, denn die Kleinen projizieren auch Aufregung oder Angst auf den Bauch. In diesen Fällen ist ein Arztbesuch zu empfehlen:

  • Bei Bauchschmerzen, die sich nach etwa einer Stunde nicht bessern oder erneut auftreten
  • Wenn Bauchschmerzen, Durchfall, blutiger Stuhl, Fieber, Erbrechen und/oder Schüttelfrost/hohes Fieber gleichzeitig auftreten
  • Wenn sich Ihr Kind nicht beruhigen lässt und generell sehr schlapp wirkt
  • Wenn Ihr Kind schon seit längerem und ohne erkennbaren Grund über Bauchschmerzen klagt
  • Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihr Kind bei Erbrechen und Durchfall zum Trinken zu bewegen
  • Wenn Ihr Stillkind Durchfall hat und die Stuhlfarbe weiß ist.