Frühe Antibiotika-Gabe beeinflusst die Entwicklung von Kindern

Dass der frühe und oft unnötige Einsatz von Antibiotika gravierende Folgen für die kindliche Gesundheit haben kann, zeigt eine aktuelle Studie aus den USA. Frühere Studien belegten bereits, dass schon eine kurze Antibiotika-Therapie die Darmflora nachhaltig verändert und so bei kleinen Kindern die frühe Prägung des Immunsystems beeinflusst.  

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Neue Studie

Experten sehen hier einen Zusammenhang mit der Entstehung von Allergien, allergischem Asthma (siehe Artikel auf Seite 3) und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Neue Studie warnt vor frühem und häufigem Einsatz von Antibiotika



US-Wissenschaftler der New York University School of Medicine untersuchten an jungen Mäusen die möglichen Auswirkungen von Antibiotikagaben im frühen Kindesalter. Die Ergebnisse legen nahe, dass zu Lebensbeginn verabreichte Antibiotika den Stoffwechsel und die Entwicklung von Kindern nachhaltig beeinflussen können. In der Mäuse-Studie hatte das Forscherteam die übliche Behandlung von Kindern mit Antibiotika nachempfunden. Sie gaben jungen Mäusen das Breitband-Antibiotikum Amoxicillin in der gleichen Zahl von Verschreibungen und einer vergleichbaren Dosis, wie sie ein Kind in den USA im Durchschnitt in den ersten zwei Jahren seines Lebens erhält. Eine weitere Gruppe von Mäusen erhielt das in der Tiermast verbreitete Antibiotikum Tylosin, eine dritte Gruppe beide Wirkstoffe. Eine vierte (Kontroll-)Gruppe blieb unbehandelt.

Antibiotika-Mäuse wurden dicker und größer



Die Mäuse, die Antibiotika erhalten hatten, nahmen im Gegensatz zu den unbehandelten Mäusen stärker an Gewicht zu und zeigten ein erhöhtes Knochenwachstum. Beide Antibiotika wirkten sich schädlich auf die Darmflora aus. Allerdings waren die nachgewiesenen Effekte bei den beiden Wirkstoffen unterschiedlich ausgeprägt. Während das Tylosin den Stoffwechsel der Tiere so stark veränderte, dass sie häufiger eine Fettleber entwickelten, und es auch die Darmflora stärker schädigte, führte das Breitband-Antibiotikum Amoxicillin bei den Mäusen zu einem stärkeren Knochenwachstum. Auch wenn sich die Ergebnisse aus der Behandlung mit Mäusen nicht uneingeschränkt auf den Menschen übertragen lassen, sollten sie nach Meinung der Forscher doch dazu veranlassen, sich über die negative Seite eines frühen und übermäßigen Einsatzes von Antibiotika Gedanken zu machen.

Mein Tipp zu Antibiotika:

In der Naturheilkunde wird vor den schädlichen Auswirkungen von unnötigen Antibiotika-Gaben schon lange gewarnt. Die Erfahrungen, die ich in meiner Praxis mache, bestätigen das. Kinder, die wenig oder keine Antibiotika erhalten, sind meiner Beobachtung nach meist wesentlich seltener krank und entwickeln sich besser als diejenigen, die schon viele Antibiotika-Behandlungen hinter sich haben. Hinterfragen Sie beim Kinderarzt daher jede Antibiotika-Verordnung für Ihr Kind kritisch, und bestehen Sie im Ernstfall auf einen Abstrich, der prüft, ob es sich tatsächlich um eine bakterielle Infektion handelt. Unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es krank ist, mit Naturheilmitteln und suchen Sie sich gegebenfalls Unterstützung bei einem Heilpraktiker