Läuse erkennen: Was Sie bei Kopfläusebefall beachten sollten!
Die Aufregung ist groß, wenn die Kinder aus dem Kindergarten oder der Schule kommen und auf ihren Häuptern das große Krabbeln ausgebrochen ist. Wenn es auf dem Kopf Ihres Kindes krabbelt und juckt und Ihr Kind sich auffallend oft am Kopf kratzt, handelt es sich wahrscheinlich um Kopfläuse. Kopfläusebefall ist weit verbreitet, da Kinder sich gegenseitig sehr schnell anstecken. Welche natürlichen Möglichkeiten es dagegen gibt, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag aufzeigen.
Natürliche Hilfen für Ihr Kind
Kopflausbefall ist sehr unangenehm, jedoch nicht gefährlich, da Läuse keine Krankheiten übertragen können. Läuse stechen mit ihrem Saugrüssel in die Kopfhaut und bringen ihren Speichel ins Blut. Dieser Speichel, aber auch der Kot der Tierchen verursacht das unangenehme Jucken und als Folge davon das Aufkratzen der Kopfhaut. Kinder mit Kopfläusebefall schlafen daher auch schlecht und kratzen sich unter Umständen die gesamte Kopfhaut auf. Ein Kind kann aber auch von Kopfläusen befallen sein, ohne dass ein Symptom auftritt. Oft bemerkt man dann zufällig eine Laus, die beim Kämmen aus den Haaren herausfällt.
So erkennen Sie Kopfläuse
Kopfläuse werden bis zu 3 Millimeter lang, haben eine durchsichtige bis gräuliche Farbe und sind daher nur schwer zu erkennen. Hat die Laus Blut gesaugt, kann sie auch leicht rötlich aussehen. Leider legen die Läuseweibchen ihre Eier ab, die nach 7 bis 10 Tagen schlüpfen und nach 2 bis 3 Wochen ausgewachsene Läuse sind, die wiederum Eier legen. Die gute Nachricht: Ohne den Wirt – in diesem Fall der Kopf Ihres Kindes – können die Läuse nicht überleben ( landet eine Kopflaus zum Beispiel auf der Couch, wird sie nach 2 bis 3 Tagen sterben). Die sogenannten Nissen sind die Hüllen der Läuseeier, die häufig am Haaransatz kleben.
Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun! |
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Melden Sie das bitte umgehend im Kindergarten oder in der Schule, damit eine weitere Ausbreitung verhindert werden kann. |
Wie finden Sie Kopfläuse?
Untersuchen Sie den Kopf Ihres Kindes mit einem Läusekamm (erhältlich in Apotheken oder Drogerie-Märkten, ab 1€). Auch wenn Sie eine Lupe zur Hilfe nehmen, ist es sehr schwierig, eine Laus zu erkennen. Nissen sehen wie Schuppen aus, daher sind auch sie nicht eindeutig zu identifizieren. Im Zweifelsfall sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt zum Kinderarzt (oder Hautarzt) gehen (jedoch vorher den Verdacht auf Kopfläusebefall melden, damit Ihr Kind im Wartezimmer andere Kinder nicht anstecken kann).
Was tun gegen Kopfläuse?
Wichtig ist, dass Sie sofort handeln, wenn Ihr Kind von Kopfläusen befallen ist. Hierdurch verhindern Sie eine schnelle sowie weitere Ausbreitung innerhalb der Familie und auf andere Kinder. Neben den üblichen empfohlenen Maßnahmen wie tägliches Waschen der Haare, Anwendung einer Haar-Spülung sowie Auskämmen der Läuse und Nissen mit dem Läusekamm werden auch handelsübliche Anti-Läuse-Shampoos empfohlen: Sie enthalten jedoch chemische Insektizide wie Permethrin, Malathion oder Lindan. Diese Stoffe reizen die Haut, können Allergien auslösen und sollen sogar krebserregend sein. Auch die Anwendung von pflanzlichem Pyrethrum, das aus getrockneten Chrysanthemenblüten hergestellt wird (z. B. Goldgeist forte), und Dimeticon (Silikonöl, z. B. NYDA®L), das als nicht giftig gilt, kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen, da Überempfindlichkeitsreaktionen und Allergien besonders bei Kleinkindern auftreten können.
Natürliche Behandlungsmöglichkeiten gegen Kopfläuse:
(Alle Maßnahmen sollten Sie mindestens 21 Tage lang durchführen!)
Tägliches Spülen mit Essig und Auskämmen mit Läusekamm
Zu den wichtigsten Maßnahmen überhaupt gehört das tägliche Waschen der Haare (z. B. mit den genannten Shampoos). Spülen Sie danach die Haare Ihres Kindes mit einer Essiglösung (1 Teil Haushaltsessig und 2 Teile warmes Wasser). Lassen Sie das Essigwasser 10 Minuten auf dem Kopf Ihres Kindes einwirken. Danach kämmen Sie alle Haare mit dem Läusekamm aus (den Kamm danach mit Essig abwaschen).
Neem-Extrakt
Neem-Extrakt wird aus dem indischen Neembaum hergestellt. Das Extrakt hemmt die Bildung des Chitinpanzers der Laus. Shampoos mit Neem-Extrakt erhalten Sie in der Apotheke oder im Internet bei Trifolio-M 60 ml Neem-Extrakt FTShampoo ® kosten 15 €, 200 ml 36 €.
Kokos- und Sojaöl
Ein natürliches Mittel gegen Kopfläuse ist ein Shampoo mit Kokos- und Sojaöl: Mosquito® Spezial Läuse-Shampoo oder Aesculo Gel L® bekommen Sie in der Apotheke (beide Präparate ca. 12 €).
Ätherische Öle
Ätherische Öle wie Citronella, Lavendel, Rosmarin oder Rosengeranie lieben Läuse gar nicht. Stellen Sie aus diesen Ölen ein Anti-Laus-Haaröl her (für Kinder ab 4 Jahren): Mischen Sie 10 Tropfen Teebaumöl, 10 Tropfen Lavendelöl und 5 Tropfen Geraniumöl in 50 Milliliter Soja- oder Kokosöl. Massieren Sie diese Ölmischung in die Haare und die Kopfhaut, insbesondere im Bereich von Nacken, Schläfen und Ohren, ein. Anschließend mit einer Duschhaube und einem Handtuch abdecken und mindestens eine Stunde lang einwirken lassen (besser noch über Nacht). Anschließend waschen Sie die Haare gut aus, und kämmen sie mit einem Läusekamm. Die Anwendung bitte zwei Wochen lang (besser länger) alle zwei Tage wieder – holen. Ätherische Öle können Sie auch gut zur Vorbeugung anwenden.
Bitterholz (Quassia)
Das Bitterholz (auch Fliegenholz genannt) wird mit kochendem Wasser verdünnt. Nach einer Ruhezeit von einem Tag können Sie die Lösung verwenden. Lassen Sie die Mixtur vor der Behandlung noch einmal kurz aufkochen, und tragen Sie sie nach dem Abkühlen auf das gesamte Kopfhaar Ihres Kindes auf. Lassen Sie die Haare danach einfach an der Luft trocknen. Diese Behandlung sollte mehrmals durchgeführt werden. Bitterholz bekommen Sie im Internet; Kosten ca. 4€ pro 100 g).